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Stuttgarter Zeitung, 08.02.2000

Jubiläum mit Zweifeln

Die Untertürkheimer haben beschlossen, das 800-jährige Bestehen ihrer Siedlung zu feiern. Trotz Zweifeln am genauen Datum werden von März bis November 50 Vereine für ein reiches Programm sorgen. Außerdem entstehen im Moment zwei Wanderwege und ein Ortsführer.

Von Nicole Höfle

Das Jubiläumsjahr hat zwar schon begonnen, die Untertürkheimer aber lassen sich Zeit. Noch dauern die Arbeiten an Festprogramm, Ortsführer und der Gestaltung zweier Rundwanderwege um den Neckarvorort an. Aber für Bezirksvorsteher Klaus Eggert ist schon jetzt klar: "Das Programm kann sich sehen lassen. Mit dem Ortsführer und den Wanderwegen sorgen wir außerdem dafür, dass auch nach dem Jubiläumsjahr etwas zurückbleibt.''

Von den Zweifeln an der ersten urkundlichen Erwähnung Untertürkheims, damals noch Niederdurinkheim, ist nichts mehr zu spüren. Die Historiker sind geteilter Meinung, die Untertürkheimer aber in Festlaune: "Wir werden nicht mehr herausfinden, wann der Ort erstmals als Untertürkheim bezeichnet worden ist, ob 1200 oder tatsächlich später'', stellt Bezirksvorsteher Eggert fest. Bezirksbeirat und Festkomitee stützen sich auf eine Mönchs-Urkunde von 1200 und nehmen die Zweifel an der Richtigkeit des Datums zur Kenntnis.

Auch Eberhard Hahn, Vorsitzender des Bürgervereins, kennt die Diskussionen ums richtige Datum, lässt sich davon aber nicht von der Arbeit abhalten. Im Moment stellt der Rentner das Festprogramm mit 30 Veranstaltungen zusammen, das in vier Wochen in Untertürkheimer Geschäften ausliegen soll. Die erste größere Veranstaltung ist ein Motorradtreffen am Pfingstwochenende, Höhepunkt ist am 23. Juli ein Umzug durch den Stadtbezirk, an dem 60 Vereine mitwirken.

Ein Jubiläumsabend in der Sängerhalle soll das Festprogramm im November beschließen. Die Fäden laufen bei einem kleinen Kreis aus sechs Leuten zusammen, die sich um Termine und Budget kümmern. Die einzelnen Veranstaltungen werden von den Vereinen selbstständig organisiert. Wie viel Geld für Festprogramm, Ortsführer und Wanderpfade zur Verfügung steht, ist noch nicht klar. Die Stadt hat nach Auskunft von Bezirksvorsteher Eggert 10000 Mark zugesagt, der Rest soll über Sponsoren finanziert werden, um die derzeit von den Veranstaltern kräftig geworben wird.

Eberhard Hahn verfasst auch den Untertürkheimer Ortsführer, der in der zweiten Jahreshälfte erscheinen soll. Zum einen wird es ein Faltblatt geben, in dem die Geschichte des Stadtbezirks kurz dargestellt wird, zum anderen einen Führer mit den 20 wichtigsten Gebäuden des Bezirks, zu denen zum Beispiel Bezirksrathaus, altes Kirchenpflegerhaus und Alte Apotheke in Untertürkheim und die Grabkapelle in Rotenberg zählen. Bezirksvorsteher Eggert verspricht sich auch Anreize für den Tourismus: "Wir müssen unsere Schätze besser präsentieren. Bisher können wir bei Anfragen keine gebündelten Informationen bieten, das wird sich bald ändern.'' Von den Sponsoren hängt es ab, in welcher Auflage der Führer erscheinen wird.

In der zweiten Jahreshälfte sollen auch die beiden Rundwanderwege um Untertürkheim und Rotenberg eingeweiht werden, die an den wichtigsten Bauten und schönsten Aussichtspunkten vorbeiführen werden und die am Untertürkheimer Bahnhof beginnen und enden. Faltblätter sollen den Wandersleuten die 6,5 und 12 Kilometer langen Runden weisen. Unterwegs werden an bestimmten Punkten sechs bis acht Schilder für die notwendige Orientierung sorgen. "Wir wissen noch nicht, wann wir mit den Plänen und Erläuterungen fertig sein werden, vor dem Sommer aber werden wir es kaum schaffen'', sagt Eberhard Hahn. Der Name für die kleine Runde aber steht schon: Rund um die Kirchturmspitze.

Stuttgarter Zeitung, 13.11.2000

Mittelalterliche Lieder zum Ende des Jubiläumsjahres 2000
800 Jahre Untertürkheim: Vereine gestalten Festabend - Ehrenamtliches Engagement zeichnet Veranstaltungsreihe aus

30 Veranstaltungen haben die Untertürkheimer Vereine im Jubiläumsjahr auf die Beine gestellt. Der Festabend am Freitag in der Sängerhalle mit Reden, Tänzen und mittelalterlichen Gesängen bildete den Abschluss der Veranstaltungsreihe.

Von Nicole Höfle

Der Festrednerin Susanne Dieterich haben die 800 Jahre zugesetzt. Sie hat lange nach einem herausragenden Ereignis in der Geschichte Untertürkheims gesucht, aber keines gefunden: keine Hexenverbrennungen, keine Skandale, keine Vielweiberei, lediglich ein Frauentausch zwischen Abt und Probst im Jahr 1250 sei ihr untergekommen. Aber vielleicht sei es ja gerade das, was den Ort auszeichne, philosophierte die Historikerin: "Die Kunst, ohne viel Aufhebens zu leben und den Alltag gut zu meistern.'' Die 350 versammelten Untertürkheimer schienen sich nicht daran zu stören, dass ihnen Alltäglichkeit als die herausragende Eigenschaft unterstellt wurde - sie applaudierten der Festrednerin am Freitagabend ohne Groll.

In der Geschichte hat Susanne Dieterich vergebens nach einem zündenden Ereignis gesucht, in der Gegenwart ist sie fündig geworden. Sie erzählte den Untertürkheimern in der Sängerhalle eine Begebenheit, die sie vor einigen Jahren auf einer Reise in Armenien persönlich erlebt hatte: Ihr Gastgeber habe, nachdem klar gewesen sei, wo sie herkamen, einen Sack voller Diamanten geboten. Dafür sollten sie ihm daheim einen Mercedes besorgen: "Die Stadt Stuttgart war dem Armenier kein Begriff, Untertürkheim aber schon.''

Volker Stauch, Leiter des Daimler-Chrysler-Werkes in Untertürkheim, hörte solche Geschichten natürlich gerne. Er selbst blickte ebenfalls ein wenig zurück und erinnerte nicht nur an die ersten Probefahrten des bekannten Tüftlers und Firmengründers Gottlieb Daimler, sondern auch an die Kaufverhandlungen Anfang des vergangenen Jahrhunderts mit der Gemeinde Untertürkheim. 2,50 Mark habe der Firmengründer für einen Quadratmeter trockenen Bodens gezahlt, eine Mark oder 1,50 Mark für die Überschwemmungsgebiete. Stauch sprach von einer tiefen Verbundenheit zwischen Stadtbezirk und dem Unternehmen und versprach vor dem versammelten Publikum: "Die entscheidenden Autoteile werden immer aus Untertürkheim kommen.''

Für die Unterhaltung nach den mehr oder weniger trockenen Reden sorgten die Untertürkheimer Vereine, allen voran die Chorgemeinschaft: Da gab es mittelalterliche Liedchen zu hören und Tänze aus den goldenen 20er Jahren zu sehen - vor ehrenamtlich angefertigter Dekoration.

Die Untertürkheimer Vereine haben in dem Jubiläumsjahr mehr als 30 Veranstaltungen organisiert. Darunter war ein aufwendiger historischer Umzug im Sommer gewesen, eine Ausstellung, zahlreiche Diavorträge, Fußballturniere und ein Motorradtreffen. Auch ein Rundwanderweg ist aus diesem Anlass eingerichtet worden.

Bezirksvorsteher Klaus Eggert, der am Freitagabend zum Jubiläum gar nichts mehr sagen wollte, lobte einfach nur einmal mehr das große Engagement der vielen Ehrenamtlichen bei der Veranstaltungsreihe: "Zur 800-jährigen Geschichte des Ortes habe ich im Verlauf dieses Jahres alles irgendwann schon einmal erzählt.''

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