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JUBILÄUMSPROGRAMM

50 Jahre: Stadtbücherei mausert sich zum Multimediazentrum

Kelter 1910
Blick auf den Platz vor der Kelter um 1910

UNTERTüRKHEIMER ZEITUNG 12.11.2009: Einstige Friedrich-List-Bücherei eröffnete vor 50 Jahren neu
Die Untertürkheimer besitzen vermutlich Stuttgarts älteste Bücherei. 1870 gründete die selbstständige Gemeinde eine öffentliche Bücherei. Der Krieg zwang jedoch zur Pause. Erst 1959 eröffnete die Stadtteilbücherei am Kelterplatz neu. Am Samstag, 14. November, wird mit Leserinnen und Leser sowie Festgästen das 50-jährige Bestehen unter dem Motto „Kultur pur“ gefeiert.

Von Mathias Kuhn

Lesen hat in Untertürk- heim eine lange Tradition und besitzt seit jeher einen hohen Stellenwert. „Die Bücherei war damals und ist heute noch viel weniger aus dem Gesellschaftsleben Unter- türkheims wegzudenken“, sagt Bezirksvorsteher Klaus Eggert. Die Friedrich-List-Bücherei von einst, die dem reinen Ausleihen von Lesematerial diente, hat sich zu einem modernen Multimedia- und Kulturzentrum entwickelt. Dennoch verweist Leiterin Annette Hauser-Rodriguez stolz auf die Anfänge. 1870, lange vor Stuttgart, richtete die damals selbstständige Wengertergemeinde Untertürkheim eine öffentliche Bücherei ein, die 700 Bücher umfasste. In ihr konnten sonntags von 11 bis 12 Uhr Bücher ausgeliehen werden. Ab 1911 wurde die beliebte Bücherei vom Verein „Volksbibliothek Stuttgart“ betreut. Zu Beginn des Krieges kam der Büchersaal zuerst in der Frauenarbeits- und dann in der Wilhelmsschule unter. Da der Raum nach Kriegsende für den Unterricht benötigt wurde, musste die Ausleihe aufgegeben werden. 1958Eine 14-jährige Zäsur trat ein. Erst am 21. Dezember 1959 wurde die neue „Friedrich-List-Bücherei“ eingeweiht. Die Stadt richtete die Außenstelle im damaligen Büro- und Lagerhaus der Untertürkheimer Bank am Kelterplatz ein. Es war die 19. Stadtteilbücherei nach der Währungsreform. Auf 208 Quadratmetern Fläche wurden zunächst 5000 Bände zum Ausleihen angeboten. Die Erweiterung auf 10 000 Bände war bereits geplant.

Ein Foto aus den Anfangsjahren der Stadtbücherei, als sie sich auf das Erdgeschoss beschränkte: Zur Auswahl standen den Leserinnen und Lesern nur Bücher - Musikkassetten, Videos, CD, Spiele und Hörbücher gibt es erst heute.

In den Folgejahren hat sich die reine Bücherei zu einem Multimedia-Anbieter ausgeweitet. 1979 - zum 20-jährigen Bestehen - umfasste der Bestand 30 000 Medien. Die Besucherzahl stieg auf über 2500. Außer Büchern in verschiedenen Sprachen konnten Musik-, Sprach- und Kinderkassetten ausgeliehen werden.

Aus Platzgründen stockte die Stadtbücherei Untertürkheim 1981 um ein weiteres Stockwerk auf. Hier wurden Kinder- und Jugendbücher aufgestellt. Zudem gab es eine Lese­ecke mit Zeitschriften und Zeitungen. 1992 hielten die neuen Medien Einzug. Die Bücherei bekam ein weiteres Stockwerk hinzu. Dort wurden CD, Videos und fremdsprachige Bücher untergebracht. 1996 hatten dann die Zettelkasten und alten Ausweise ausgedient. Das EDV-Zeitalter brachte Vorteile. Das Ausleihverfahren wurde für die Mitarbeiter einfacher, die Leser konnten bequem im Online-Katalog suchen. Jeder fünfte Untertürkheimer, etwa 3200 Leser, hatten den neuen Leseausweis. 2002 wurde dann der Veranstaltungsraum im zweiten Stock eröffnet. „Seit Jahrzehnten hat die Stadtbücherei bereits Ausstellungen und Veranstaltungen angeboten, aber seitdem ist sie aus dem Kultur- und Veranstaltungsleben nicht mehr wegzudenken“, sagt Eggert. Vor allem in Zusammenarbeit mit dem Kulturhausverein, den Naturfreunden sowie anderen Vereinen bietet die Stadtbücherei unterschiedlichste Ausstellungen, Lesungen, Konzerte und Informationsveranstaltungen an. „Das Engagement der Mitarbeiterinnen geht weit über das eigentliche Lesen hinaus“, dankt Eggert.

Den Besuchern stehen heute rund 40 000 Medien zur Verfügung. Die Statistik weist mehr als 200 000 Ausleihungen aus. „Das bedeutet, dass jedes Medium im Durchschnitt mehr als viermal umgeschlagen wird. Deswegen legen wir größten Wert darauf, aktuelle und saubere Bücher und Medien vorzuhalten“, sagt Hauser-Rodriguez.

Bücherei
Foto: Enslin

Jubiläumsprogramm

Zum 50-jährigen Bestehen veranstaltet die Bücherei am Samstag, 14. November, ein Fest. Um 15.30 Uhr gibt es das Puppentheater „Mama Muh und der Kletterbaum“ für Kinder ab vier Jahren. Ab 16.30 Uhr leiten Musiker den Jubiläumsfestakt mit Kulturamtsleiterin Susanne Laugwitz-Aulbach und Klaus Eggert ein. Eberhard Hahn präsentiert dazu fünf Jahrzehnte Ortsgeschichte und die Ausstellung „Beflügelte Malerei“ wird eröffnet. Ab 18 Uhr rezitiert Martin Theuer Weisen von Friedrich Schiller. Ab 18.30 Uhr gehen die Jubiläumsfeierlichkeiten im Kulturtreff weiter. Zu deren 25-jährigen Jubiläum beginnt um 19.30 Uhr ein buntes, hochkarätiges Theater- und Musikprogramm.

Doppeljubiläum in der Kulturszene

UNTERTüRKHEIMER ZEITUNG 16.11.2009: Die 50 Jahre alte Stadtteilbücherei und der 25-jährige Kulturhausverein feierten gemeinsam mit Musik und Theater

(rw) - Untertürkheim hatte am Wochenende doppelten Grund zum Feiern: Seit 50 Jahren gibt es die Stadtteilbücherei und vor 25 Jahren gründete sich der Kulturhausverein.

Beide Einrichtungen sind aus dem sozial-kulturellen Leben Untertürkheims nicht mehr wegzudenken. Gemeinsam boten sie am Samstag ein vielfältiges Festprogramm für alle Bewohner des Stadtbezirks. Christine Brunner, stellvertretende Direktorin der Stadtbücherei, und der Bezirksvorsteher Klaus Eggert gratulierten den Jubilaren. Dabei wünschten beide sich und Untertürkheim: „Machen Sie weiter so, Sie sind uns wertvoll, wir brauchen Sie!“

JubiBegonnen hatten die Darbietungen mit dem Puppentheater „Mama Muh und der Kletterbaum“ für die kleinsten Besucher, während im obersten Stock schon Kaffee und Kuchen und Sekt zum Anstoßen bereit gestellt wurden. Später bannte Martin Theuer mit seiner dramatischen Schiller-Rezitation alle Festgäste. Für die ansprechende Gestaltung der Wände hatte die KreativWerkstatt Untertürkheim gesorgt. Sie erweist bis zum 18. Dezember mit ihrer Ausstellung „Beflügelte Malerei - sichtbar gemachte Lyrik“ dem Geist der Bücherei freundliche Reverenz.

Bezirksvorsteher Klaus Eggert, Kulturhaus- vereins-Vorsitzender Rainer Daiss, die Leiterin der Stadtteilbücherei Annette Hauser und die stellvertretende Leiterin der Stadtbücherei, Christine Brunner - Foto: Enslin

Brunner erinnerte in ihrem Gruß zum 50-jährigen Jubiläum daran, dass die Untertürkheimer Bücherei eigentlich noch viel älter ist, denn die Wengertergemeinde hatte bereits 1870 - lange vor Stuttgart - eine öffentliche Bücherei mit 700 Büchern eingerichtet, die sonntags von 11 bis 12 Uhr geöffnet war. Nach 1945 wurden aber die Räume für Schulen gebraucht, so dass erst am 21. Dezember 1959 die jetzige Stadtteilbücherei eröffnet werden konnte. Heute kann die Bibliothek nicht nur auf drei Stockwerken an 29 Öffnungsstunden pro Woche 40 000 Medien anbieten, sondern hat sich auch zum „kulturpolitischen Botschafter der Stadt“ entwickelt. Hier ist nicht nur für jedermann der „Zugang zu Wissen und Information“ offen, die Mitarbeiterinnen ermutigen durch persönliche Gespräche auch zum guten Gebrauch dieser Möglichkeiten. Sie arbeiten mit den Schulen zusammen, kooperieren mit den Vereinen und fördern durch die Einbeziehung aller Kulturen und Generationen im Stadtbezirk die „Lebensqualität der Stadt“. Dafür, dass sie stets freundlich und hilfsbereit „viel mehr tun als sie müssen“ dankte der Bezirksvorsteher allen in der Bücherei Tätigen.

Martin Theuer

„Eine feste Größe im Stadtteil“ zu sein, das bescheinigte Eggert auch dem „Kulturhausverein“ und erinnerte lächelnd an die „kontroverse Diskussion“ vor 25 Jahren. Er bestätigte den engagierten Mitgliedern, dass sie sich mit ihrer Beharrlichkeit den „Kulturtreff“ in der Strümpfelbacher Straße 38 erkämpft haben, um jungen Künstlern erste Auftritte zu ermöglichen, kreative Tätigkeiten anzuregen und Raum für mannigfaltige kulturelle Kommunikation zu bieten.

Angesichts ihrer Kooperationsbereitschaft und Innovations- freudigkeit sei von ihnen auch weiterhin einiges zu erhoffen. Die Darbietungen im Kulturtreff bestätigten sogleich diese Erwartung. „Silberhochzeit“ nannten Renate Brosch (Sopran) und Karl-Friedrich Schäfer (Klavier/Akkordeon) ihre köstlichen musikalisch-theatralischen Szenen einer Untertürkheimer „Ehe“. Mit Zitaten aus der UZ belegten die Künstler die stürmischen ersten Jahre und kommentierten sie mit den herrlich morbiden Liedern Georg Kreislers, bis sie mit ihren Opernarien zur „unpolitischen“ Kunstausübung kamen. Der Abend ging weiter mit dem unterhaltsamen Improvisationstheater „Kleines Grinstheater“ und schloss mit dem Leckerbissen für Jazz-Freunde: Patrick Bebelaar am Piano traf Bernd Konrad am Saxophon und Herbert Joss an der Trompete.So kann´s weiter gehen.

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