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Stadtmuseum Bad Cannstatt

Königliche Ruhe gestört - Fluss begradigt

Ausstellung "Alte Karten, Pläne und Ansichten von Cannstatt" im Stadtmuseum Bad Cannstatt geht bis 3. Februar 2003 - Bisher unbekannte Pläne zu sehen

Von Uli Nagel

Bad Cannstatt - Wer interessiert sich denn schon für alte Karten und Pläne? Mit Sicherheit Jürgen Hagel, seines Zeichens Autor des seit einigen Tagen im Handel erhältlichen Buchs "Cannstatt und seine Geschichte". Als der ehemalige Journalist und Universitätsdozent vor zwei Jahren von Pro Alt-Cannstatt den Auftrag für das Buch erhielt, entstand gleichzeitig die Idee für eine Ausstellung im Stadtmuseum. Dass sich Jürgen Hagel thematisch für alte Landkarten und Ansichten von Cannstatt entschied, hat seinen guten Grund: "Hinter jedem kartographischen Dokument steckt Geschichte", so der 77-Jährige, der zudem beim Stöbern im Stadtarchiv sowie in den Staatsarchiven Stuttgart und Ludwigsburg über Raritäten gestolpert ist, die gar nicht bekannt waren. Und da Cannstatt am Neckar liegt und als Verkehrsknoten damals wichtig war, gibt es dementsprechend viele Pläne und Karten.

Die älteste, die jetzt im Stadtmuseum zu sehen ist, stammt aus dem Jahr 1559 und gehört zum Typ der so genannten "Augenscheinkarten". Diese halfen im Mittelalter den Richtern bei Grenzstreitigkeiten. Eine weitere Karte stammt aus dem Jahr 1561 und dokumentiert eine Wegstreitigkeit zwischen dem damaligen Oberamt Cannstatt und den "Herren von Mühlhausen". Ganz klar, in seiner Ausstellung - zu der es übrigens eine Begleitbroschüre gibt - widmet sich Jürgen Hagel auch bekannten Themen wie die Quellen am Sulzerrain oder dem Wasen.

Ein wichtiger Bestandteil ist jedoch der Fluss, denn Vielen ist nicht bekannt, dass es ernsthafte Überlegungen für einen Cannstatter Hafen gab. So hatte Karl Duttenhofer 1825 einen Plan für den Bau einer neuen Neckarbrücke, eines Hafenbeckens in der Vorstadt, die Verlegung des Neckarknies sowie die Begradigung des Ufers skizziert. Er wurde ebensowenig realisiert wie der Plan seines Bruders August Duttenhofer zwölf Jahre später. Der sah 1837 jedoch den besseren Platz für einen Hafen auf der anderen Neckarseite. "Allein aus den Plänen kann man ersehen, welch wichtiger Standort Cannstatt damals war", so Jürgen Hagel, der mit seiner Ausstellung auch an aktuelle Themen erinnert. Denn eine Karte aus dem Jahr 1850 führt vor Augen, welche Flächen in und um Cannstatt bei den großen Hochwassern von 1845 und 1850 überflutet waren.

Übrigens, sehr wohl realisiert wurde die Begradigung des Neckarknies. Das lag einst sehr viel näher am Rosenstein, der damals noch Kahlenstein hieß. Die Verlegung ermöglichte es die enge Straße unterhalb des Bergs auszubauen und vom Landhaus Bellevue weg zum Fluss hin zu verlegen. Dieses aufwändige und teure Vorhaben wurde vom damaligen König Wilhelm I. veranlasst. Der eigentlich Grund: Die Straße unterhalb seines Landhauses Bellevue war zu staubig und zu laut.

Die Ausstellung "Alte Karten, Pläne und Ansichten von Cannstatt" geht bis zum 3. Februar 2003. Das Stadtmuseum ist mittwochs von 14 bis 16 Uhr, samstags von 10 bis 13 Uhr und sonntags von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.Jürgen Hagel hat zwei Jahre in den Archiven gestöbert und viele Raritäten gesammelt. Zu der Ausstellung ist eine gleichnamige Broschüre erschienen

18.10.2002

© Eßlinger Zeitung 2002

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