Untertürkheimer Zeitung vom 22.11.2003
Untertürkheim:
Wasserleitungen sollten schon jetzt winterfest gemacht werden, damit
sie nicht einfrieren
Der November ist mit Temperaturen bis zu 14 Grad Celsius zwar
frühlingshaft mild. Doch schon jetzt sollten die Leitungen am Haus
für einen Frosteinbruch winterfest gemacht werden. "Die Heizung
nie komplett ausschalten und vor allem das Wasser aus den Leitungen
im Garten ablassen", warnt der Untertürkheimer Sanitärexperte
Gerhard Gerner.
Von Alexander Müller
Das warme Wetter trügt über die gebotene Eile hinweg. In
den Nächten kühlt es bereits rapide ab. "Man sollte seine
Leitungen jetzt winterfest machen, bevor es zu spät ist",
rät Gerner. Bei einem rapiden Kälteeinbruch kann das Erwachen
groß sein. Von solchen Fällen kann Marcus Altmann von der
Innung Sanitär, Heizung und Klima Stuttgart ein Liedchen singen:
"Wir hatten schon Zeiten mit bis zu 20 Einsätzen wegen zugefrorener
Leitungen an einem Wochenende." Der für den Notdienst eingeteilte
Betrieb kann dies dann bisweilen nicht mehr bewältigen, gleich
mehrere Firmen sind im Einsatz. "Dabei kann man fast alle Probleme
im Vorfeld vermeiden", sagt Altmann.
So sollten Hausbesitzer schon jetzt einen Kontrollgang machen und die
Installationen im Haus untersuchen, ob sie auch winterfest sind. Ein
eingefrorener Wasserhahn im Garten kann teuer werden. Deshalb gilt die
Grundregel: "Das Wasser immer abdrehen."
Aber damit ist es gegenüber dem allgemeinen Irrglauben noch nicht
getan. "Man muss die Leitung auch unbedingt entleeren", sagt
Gerner. Denn in den Rohren befindet sich jede Menge Wasser. So zum Beispiel
bis zu 15 Liter über eine Strecke von zehn Metern. Das Wasser kann
nur über das Ablassventil im Keller abfließen. "Dazu
muss der Hahn aufgedreht werden", so Gerner. Den könne man
gleich über den Winter offen lassen.
Aber auch im Haus kann "Väterchen Frost" Schäden
anrichten. Dies gilt vor allem für Räume, die nicht so häufig
genutzt werden, wie etwa ein ausgebauter Dachstuhl, der Hobbyraum oder
der Keller. "Deshalb sollte man die Heizung nie ganz abdrehen,
sondern auf die Frostschutzstufe einstellen", rät Sanitärmeister
Jörg Danner von der Karl Louis GmbH. Fast alle
neueren Anlagen besitzen eine solche Regelung. Gekennzeichnet ist diese
mit einer Schneeflocke am Schalter. Bei einer Außentemperatur
von 4 Grad, gemessen durch ein kleines Messgerät, schaltet sich
die Heizung dann automatisch wieder an.
Heizung nie ganz abdrehen
Wenn das zum Beispiel im Keller nicht möglich ist, "sollten
wenigstens die Fenster nicht dauerhaft gekippt sein. Besser ist eine
Stoßlüftung", sagt Danner. Dies gelte auch für
alle anderen Räume. Denn bei grob fahrlässigem Verhalten droht
die Gefahr, dass die Versicherung sich weigert, den Schaden zu übernehmen.
Und der kann bei Rohrbrüchen gewaltig sein. "Oft wird dieser
erst entdeckt, wenn das Wasser im Frühjahr wieder aufgetaut ist",
so der Sanitärfachmann Rolf Exler. In dieser Zeit
könne, ohne dass der Hahn zugedreht sei, jede Menge Wasser nachfließen.
"Dies kommt häufig in leerstehenden Häusern vor",
so Exler.