Eine EMPFEHLUNG
vom Untertürkheim-Portal www.wirtemberg.de
:
Das direkt am Neckar liegende städtische Mineralbad LEUZE mit jährlich
ca. 900.000 Besuchern wurde von Bildhauer Otto Herbert Hajek 1985 künstlerisch
modern gestaltet. Die schon in der Römerzeit bekannten Mineralquellen
waren 1851 von Ludwig Friedrich Karl Leuze gekauft und als Heilbad ausgebaut
worden. Es sprudeln hier zwei stark kohlensäurehaltige Heilquellen
und eine Mineralquelle für die insgesamt neun Schwimm- und Badebecken
mit über 1.700 Quadratmetern Wasserfläche. Die Saunalandschaft
auf 2.500 Quadratmetern bietet viel Platz in neun Saunen. Ab November 2010 mit der neuen Winzersauna und weiteren vier Saunen.
aus http://de.wikipedia.org/wiki/Mineralbad_Leuze
DAS
LEUZE MINERALBAD am Neckar in STUTTGART - OST
Oberwasser für die Lebensfreude

Bild als pdf-Datei öffnen mit Details
 
Im Mineralbad
LEUZE werden zum Schwimmen und Saunieren zwei stark
kohlensäurehaltige
Heilquellen und eine Mineralquelle genutzt. Für die gesunde und
fröhliche Freizeit stehen im kombinierten Mineralhallen-/Freibad
insgesamt neun Schwimm- und Badebecken mit über 1700 Quadratmetern
Wasserfläche bereit sowie das neue Kinderland Leuze.
Das reichhaltige Mineral- und Heilwasserangebot, das in Temperaturstufen
von 20°, 24°, 30° und 34° Celsius naturkühl oder
wohlig warm in den Becken sprudelt, macht den Badespaß im LEUZE
zum gesundheitsfördernden Zeitvertreib. Vor allem mit seinem
naturbelassenen, kohlensäurestarken und rund 20° Celsius
qellfrischen Heilwasser zum chlorfreien Schwimmen empfiehlt sich
das LEUZE als erste Mineralwasseradresse.
Die großzügige Mineral-Sauna mit Wellness, Wärme und
Wohltat auf jetzt 2500 Quadratmetern ist eine echte Perle für die
Gesundheit. Neun unterschiedlich temperierte Dampf- und Saunaräume
mit Außensauna
und komfortablem Abkühlbecken, Duftöle, Kräuteressenzen
und Farblicht im Wechsel machen Saunabaden im LEUZE noch belebender
und erfrischender, lassen die Anspannung wohltuend abperlen.
Attraktive
Wasserspiele vom Wasserfall bis zum Strömungskanal, eine Mineralwasser-Kneippanlage,
gepflegte Solarien, Sport- und Spielplätze, das LEUZE-Kinderland,
LEUZE -Restaurant mit Sommergaststätte und Saunabar sind idealer
Hintergrund für
erlebnisreiche Badestunden mit Fitness-Effekt im Herzen Stuttgarts.
Schwimmen, schwitzen, schwätzen, schwärmen ....... tauchen
Sie ein in die LEUZE-Erlebniswelt. Im einla- denden LEUZE-Restaurant
und in der Sommer- gaststätte stillen Sie Ihren Hunger auf gesunde
und schmackhafte Art.
Am Leuzebad 2-6 · 70190 Stuttgart
Telefon (07 11) 2 16 - 42 10 · Fax (07 11) 216 - 78 93
Stadtbahn U1, U2, U14, Haltestelle Mineralbäder
S-Bahn:
1, 2, 3 · Bus: 56, 402, Bahnhof Bad Cannstatt
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Die neue Winzersauna im Leuze ab 30.10.2010 |
1. Obergeschoss:
Relax-Sauna 50-60 °C
Erlebnis-Sauna 90 °C
Tepidarium 37 °C
Aufenthaltsbereich mit öffenbarer Fassade
offene Sonnenterrasse im Außenbereich
überdachte Terrasse |
2. Obergeschoss:
Temperierter Ruheraum
großzügige, offene
Sonnenterrasse im Außenbereich
überdachte Liegeterrasse |
Dachgeschoss:
Panorama-Sauna
80 °C,
mit Gas-Feuerstelle und
großes Panorama-Fenster mit Blick zur Berger Kirche und ins Neckartal |

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Die Leuze-Saunalandschaft mit "GenussGarantie"
Die großzügige Mineralsauna mit unterschiedlich temperierten
Dampf- und Saunaräumen, Sauna im Freien und komfortablem Abkühlbecken,
das auch einige Schwimmzüge erlaubt, ist eine echte Perle für
die Gesundheit. Duftöle, Kräuteressenzen und Farblicht im
Wechsel machen Saunabaden im Leuze noch belebender und erfrischender,
lassen die Anspannung wohltuend abperlen.
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- Außensauna 95 °C mit Handaufguss
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- Aroma-Sauna 70 - 80 °C
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- Dampfraum 48 °C mit Sternenlicht-Himmel
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Eisregen, und Kneippguss
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- NEU: Winzersauna ab 30.10.2010
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LEUZE-Sauna-Spezial
Schwitzen und hüllenlos schwimmen in der Kaltbadehalle:
Mittwochs, donnerstags, freitags und samstags
von 21.00 Uhr bis 23.00 Uhr
Mineralschwimmbad: Täglich von 6.00 bis 21.00 Uhr
Mineralsauna (in Verbindung mit dem Schwimmbad):
Sonntag bis Mittwoch 8.00 bis 21.00 Uhr.
Donnerstag und Freitag ab 8.00 Uhr, Samstag ab 7.00 Uhr.
Mittwoch bis Samstag bis 23.00 Uhr mit textilfreiem Mineralwasserschwimmen
in der Kaltbadehalle ab 21.00 Uhr.
An Feiertagen ab 7.00 Uhr.
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Postkarte von 1918 |
Badefreuden auf einer „Insel"
Die wechselvolle Geschichte des Leuze: Mineralwasser nur Antriebskraft
Der Tuchfabrikant Klotz aus Stuttgart-Berg ließ im Jahr 1833 eine artesische Quelle erbohren, die billige Antriebskraft für sein Werk am Neckar liefern sollte. Da im benachbarten Cannstatt um diese Zeit der Badebetrieb einen Aufschwung erlebte, kam der Mechanikus Augustin Koch einige Jahre später auf den Gedanken, die Quelle müsse sich auch zu Heilzwecken nutzen lassen.
1840 erhielt Koch die Erlaubnis, bei der Quelle ein Gebäude mit 17 Badezimmern zu errichten. Zwei Jahre danach war alles fertig, und Koch eröffnete eine Badeanstalt, die sich bald großer Beliebtheit erfreute. 1848 ging das Anwesen in den Besitz des pensionierten Postmeisters Christian Wirth über, der es jedoch bereits drei Jahre später an Ludwig Friedrich Karl Leuze verkaufte.
Ludwig Leuze war Landkrämer in Ehningen unter der Achalm gewesen, nach Oelbronn bei Maulbronn umgezogen und dort bald zum Bürgermeister aufgestiegen. Als um 1848 viele Württemberger nach Amerika gingen, wurden auch Ludwig Leuze und sein Sohn vom Fernweh ergriffen. Einer Auswanderung stand nur noch der Rheumatismus seiner Frau im Wege, die zur Kur nach Berg ins Kochsche Bad fuhr.
Die Heilerfolge waren so großartig, daß die Familie Leuze kurzerhand die Amerika-Pläne aufgab und dafür das Mineralbad in Berg erwarb. Ludwig Leuze gestaltete das Bad von Grund auf um und eröffnete es nach dreijähriger Pause 1854 neu. Zunächst gab es freilich nur Wannenbäder und die Möglichkeit zu Trinkkuren. Ludwig Leuze erkannte die Zeichen der Zeit. Bereits 1855 entstand ein weiteres Gebäude mit 65 Zimmern, einem Speisesaal und einem Unterhaltungssaal für 130 Personen. Fünf Jahre später wurde der Altbau aufgestockt. Der Bade- und Kurhotelbetrieb florierte immer mehr. Auch die Mitglieder der württembergischen Königsfamilie gehörten zu den Besuchern des Bades. Zu diesem Zweck gab es im Erdgeschoß spezielle Nobelbäder, die der feineren Gesellschaft vorbehalten waren.
Der Enkel des ersten Leuze errichtete 1886 eine Schwimmhalle, die wegen der hohen Konzentration an Kohlensäure im Dach große Öffnungen hatte, damit das Gas abziehen konnte. Das Quellwasser gelangte ohne Pumpen vom Bohrloch allein durch den hohen Wasserdruck in die Badewannen und in die Schwimmhalle. Anfangs waren die Rohrleitungen nur aus Holz ' oder Eisen, was jedoch nicht dauerhaft genug war; sie wurden in unserem Jahrhundert durch Kupferrohre ersetzt. Ursprünglich hieß das Bad „Inselbad", da es auf einer vom Neckar und Floßkanal umspülten Insel lag. Mit der Begradigung des Neckars fielen die Seitenarme weg, und die „Insel" verschwand. Der Erste Weltkrieg brachte dem Badebetrieb einen starken Niedergang. Das Bad wurde Reservelazarett.
1919 verkaufte der Urenkel von Albert Eugen Ludwig Leuze die Anlage an die Stadt Stuttgart; er blieb jedoch Pächter und versuchte das Badeleben wieder etwas anzukurbeln.
Ursprünglich war das Leuze nur Männern geöffnet. Erst mit der Einrichtung eines Sonnenbades auf einer Liegewiese wurde es zu einem richtigen Familienbad. Der Hotelbetrieb wurde aufgegeben, und in die Räume zog in den zwanziger und dreißiger Jahren ein Altersheim. Mehrfach wurde die Quellfassung verbessert und tiefer gelegt, da mit der Zeit mehr als zwei Drittel der Gesamtschüttung von 30 Litern pro Sekunde unterirdisch in den Neckar abflossen und verlorengingen.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das gesamte Mineralbad Leuze völlig vernichtet. Albert Leuze versuchte am 21. Februar 1944 Teile des Bades durch Löschen zu retten; er zog sich dabei so schwere Verbrennungen zu, daß er zwei Wochen später an den Folgen starb.
Vier Generationen der Familie Leuze waren auf das engste mit der Geschichte des Bades, das keine roten Zahlen gekannt hatte, verbunden; mit dem Tod von Albert Leuze war jeder Anspruch der Familie erloschen. Gleich nach dem Krieg wurde das Leuze wieder notdürftig als Freibad in Betrieb genommen, bis es 1955 ausgebaut werden konnte. 1961 kam eine moderne Badehalle hinzu. Ein weiterer Bauabschnitt war im Herbst 1965 fertig. Und am 19. Oktober 1983 war es endlich soweit: Nach vierjähriger Bauzeit wurde das mit einem Kostenaufwand von knapp 46 Millionen Mark erweiterte und modernisierte Leuze wieder eröffnet.
Auszug aus dem Amtsblatt der Landeshauptstadt Stuttgart Nummer 18 vom 30. April 1992
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Stuttgarter Nachrichten, 04.01.2005
Das Leuze ist das beliebteste Bad
Wasser lockt: Bei Stuttgarts Bädern geht der Trend zu Wellness und Erlebnis
Krusch, Hendrik
Im zehnten Jahr als Eigenbetrieb ziehen die Kur- und Bäderbetriebe eine überaus positive Bilanz: Das Leuze schreibt schwarze Zahlen. Stuttgarts Bäder werden ausgebaut: Der Trend geht zu Wellness und Erlebnis.
VON HENDRIK KRUSCH
"Die Besucherzahlen sind weiter gestiegen", sagte Kur- und Bäderdirektor Richard Joos bei der Vorstellung des Jahresprogramms. Das Plus beträgt 23 Prozent, was 500 000 Besucher bei drei Millionen Besucher in neun Jahren entspricht. Das Leuze sei das beliebteste Bad der Region und schreibe als einziges Bad mit 900 000 Besuchern im Jahr schwarze Zahlen. Um die Attraktivität weiter zu steigern, wird nun für 3,9 Millionen Euro mit dem Bau des zusätzlichen Kinderlands samt Schwimmhalle begonnen. Außerdem soll es zur Sommersaison einen FKK-Bereich geben.
 
LEUZE-BAD 2005 - Fotos: Enslin
Auch das Vaihinger Freibad erhalte mit einer 110 Meter langen Großwasserrutsche bei zehn Meter Einstiegshöhe einen Publikumsmagneten. Eine Hackschnitzelverbrennungsanlage für das Hallenbad Feuerbach, eine Solaranlage für das Freibad Killesberg und zwei Blockheizkraftwerke, je eines für das Inselbad Untertürkheim und das Zuffenhausener Hallenbad , verbesserten die Energiebilanz und damit das Ergebnis, erklärte Joos. Für die Besucher wurde wieder ein abwechslungsreiches Gesundheits-, Sport-und Unterhaltungsprogramm erarbeitet. "Erstmals starten wir im März im Hallenbad Heslach ein sportliches Angebot für übergewichtige Kinder", sagte Joos. Dort erhalten Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 14 Jahren Hilfe durch eine Fitnesstrainerin und eine Ernährungswissenschaftlerin. Angebote vom Babyschwimmen über Aquajogging bis zur Rückenschule runden die Kurse ab. Für Spaß sorgen weitere Termine: So steigt am 5. März 2005 die achte Rutschmeisterschaft im Hallenbad Zuffenhausen, am 17. Juni 2005 eine Poolparty, am 12. August 2005 eine Karibikparty im Höhenfreibad Killesberg und am 2. Juli 2005 im Freibad Rosental. Im Freibad Möhringen gibt's am 30. Juli 2005 eine Beachparty. Das Kinder- und Familienfest im Hallenbad Sonnenberg ist für den 29. Oktober 2005 geplant. Die Mitarbeiter an den Bäderkassen informieren über die Veranstaltungsprogramme oder am Info-Telefon der Kur- und Bäderbetriebe 07 11 / 216 - 46 60. Freibaddauerkarten sind bis einschließlich 31. März rund zehn Prozent ermäßigt.
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In unmittelbarer Nachbarschaft des LEUZE-Bades:
Das private "Neuner" Mineralbad Berg ist ab
2006 in städtischer Hand
Das private Mineralbad Berg (das „Neuner“) wurde 1856
vom Hofgärtner Friedrich Neuner als "Bad am Königlichen
Park" eröffnet. Es war seit 149 Jahren in Familienbesitz,
geht aber zum Jahreswechsel 2005/2006 in den Besitz der Stadt Stuttgart über.
In direkter Nachbarschaft investiert ein Unternehmer 60 Millionen
Euro in ein Gesundheitszentrum nebst Hotel. Aus fünf Quellen
fließen täglich 5 Millionen Liter natürliches Mineralwasser
in die großen Innen- und Außenbecken.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Mineralbad_Berg
Website: http://www.stuttgart.de/baeder
150 Jahre Mineral-Bad
Berg - 29.6.2006
Vor 150 Jahren, genau am 29. Juni 1856, eröffnete
Friedrich Neuner das "Stuttgarter Mineral-Bad bei Berg". Dieses
Bad hatte von Beginn an ein gemauertes Schwimmbecken und ist
deshalb das älteste bis heute existierende Schwimmbad in
Stuttgart. Lange Zeit war es sogar das größte Mineralschwimm-
becken in Deutschland.
Wie kam es zu diesem Mineral-Bad?
1508 wurde eine neue Mühle am Nesenbach etwa im Bereich Nißle-/Karl-Schurz-Straße
gebaut. Als zu Beginn des 19. Jahrhunderts die sogenannte Bachmühle
den Betrieb einstellte, kaufte der Stuttgarter Baumwollfabrikant
Karl Bockshammer das Gelände und errichtete dort 1810 die
erste mechanische Baumwollspinnerei Württembergs. Da für
den Betrieb der Spinnmaschinen ein gleich bleibender Wasserfluss
notwendig war, und der Nesenbach aber mal mehr und mal weniger
Wasser führte, ließ Bockshammer zwischen 1830 und 1853
nach Quellwasser bohren. Schließlich waren in gut 45 m Tiefe
insgesamt fünf Mineralquellen gefunden, die ihr Wasser an
der Erdoberfläche in einen See ergossen.
Um die zwischen 1845 und 1853 erbaute Villa Berg hatte der königliche
Hofgärtner Friedrich Neuner ausgedehnte Gartenanlagen geschaffen
und war so auf den Weiler Berg und seine Umgebung aufmerksam
geworden. Als dann die Bockshammersche Baumwollspinnerei 1855
zum Verkauf stand, erwarb Friedrich Neuner das Fabrikanwesen
mit dem Mineralwassersee.
Dieser Mineralwassersee wurde zu einem annähernd quadratischen
Schwimmbecken umgestaltet und war Mittelpunkt des Bades. Das Bassin
hatte eine Wasserfläche von 2.100 m² und wurde von einer
im Becken sprudelnden Quelle gespeist. Die übrigen vier
Quellen speisten sowohl Trinkbrunnen als auch weitere Badebecken.
Das Becken war auf allen vier Seiten von eingeschossigen Bauten
aus Holz umgeben, in denen sich 130 Kabinette zum An- und Auskleiden
befanden.

Ansichtskarte
um 1920
Zunächst blieb das "Seebad" fast ausschließlich der
Männerwelt geöffnet, denn es galt als "unschicklich",
gemischtgeschlechtlich ins Wasser zu steigen. Erst später
wurde ein weiteres Badebecken gebaut, das den weiblichen Besuchern
zur Verfügung stand.
Im Anschluss an die Umkleidekabinen lagen 74 Einzelkabinette
zum Kaltbaden. Da es nicht jedermanns Sache war, kalt zu baden,
hatte Neuner sofort ein eigenes, fast 80 m langes Gebäude für
Warm- und Dampfbäder errichten lassen.
Das Bad hatte im Lauf der Zeit einen enormen Zulauf, sodass die
Parkanlagen immer wieder erweitert wurden. Ein Teil des Baumbestands,
darunter ein Ginko biloba, hat bis in unsere Tage überdauert.
Erst 2005 musste eine über 100 Jahre alte Blutbuche
gefällt werden, die nicht mehr ausgetrieben hatte. Ihr Stumpf
blieb jedoch erhalten und soll auch in Zukunft an die lange Tradition
des Bades erinnern.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Trennung der Geschlechter
im Schwimmbad allmählich aufgehoben. Zunächst durfte
nur morgens zwischen 8.00 und 10.00 Uhr gemischt geschwommen werden.
Die gemeinsamen Badezeiten für Männer und Frauen wurden
immer wieder erweitert, bis das "Berg" ganztägig als Familienbad
genutzt werden konnte. Auf den Wiesen des Parkgeländes durfte
man jedoch erst seit den 1920er Jahren in Badekleidung Luft- und
Sonnenbäder nehmen. Davor war es ein klassischer Kurpark
zum Promenieren.

Ansichtskarte
um 1920
Um das Bad nach dem Ersten Weltkrieg weiterführen und ausbauen
zu können, wurde am 6. Dezember 1921 die "Stuttgarter Mineralbad
Berg AG" gegründet, an der die Stadt 30 Prozent der Aktien übernahm,
den Rest behielt die Besitzerfamilie Blankenhorn. Der Badgründer
Friedrich Neuner war 1883 gestorben. Zunächst führte
sein Sohn Robert Hermann Neuner das Bad, später dann dessen
Schwager Ernst Burghard. 1905 übergab Burghard, der mit
Neuners Tochter Pauline verheiratet war, das Bad seinem Schwiegersohn
Karl Blankenhorn.
1999 rutschte das Bad erstmals in die Verlustzone und Ludwig
Blankenhorn, in fünfter Generation Besitzer des "Neuner", dachte an Verkauf.
Nach ersten Gesprächen zwischen der Stadt und Blankenhorn
zu Beginn des Jahres 2005 kam es im Juli zur Kaufvereinbarung.
Zum Jahreswechsel 2006 erwarb die Stadt von Ludwig Blankenhorn
die restlichen 70 Prozent der Mineralbad Berg AG und wurde zur
alleinigen Eigentümerin des drei Hektar großen Geländes.
Im Mai 2006 erfolgte dann die Auflösung der Mineral-Bad Berg
AG. Das Mineral-Bad Berg wird seit Erwerb der restlichen Aktienanteile
von den Kur- und Bäderbetrieben geführt.
Diese haben sich zum Jubiläum etwas ganz besonderes einfallen
lassen. 150 Jahre sind es wert, dass tagelang gefeiert wird. Deshalb
gibt es eine Jubiläumswoche vom 25. Juni bis
2. Juli mit abwechslungsreichem Programm auf der Festbühne.
Besonders hinzuweisen ist auf die Neupflanzung einer Blutbuche
am Freitag, 30. Juni 2006, 11.00 Uhr durch Ersten Bürgermeister
Michael Föll MdL und Kur- und Bäderdirektor Richard
Joos. Im Januar 2005 musste eine über 100 Jahre alte
Blutbuche aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Aus
Anlass des Jubiläums wird nun ein Ersatz für dieses
Naturdenkmal gepflanzt.
Nicht nur im Freigelände gibt es zum Jubiläum Neues.
Auch im Thermalbewegungsbad. Ab sofort werden dort neue Kurse
angeboten: AQUA Go Vital. Als erstes Bad in Stuttgart bietet
das Mineral-Bad Berg im Rahmen dieser neuen Kurse Aqua-Cycling
an!
Aqua-Cycling verbindet das klassische Ausdauertraining an Land
mit den positiven Eigenschaften des Wassers. Mit den speziell
entwickelten Hydro-Bikes und dem natürlichen Auftrieb des Wassers ist ein
gelenk- und bänderschonendes Ganzkörpertraining möglich.
Die Muskulatur wird gekräftigt, die Leistungsfähigkeit
des Herz-Kreislauf-Systems gesteigert und der Fettstoffwechsel
angekurbelt. Durch den variabel einstellbaren Widerstand der Räder
sowie zusätzlichen Übungen mit Rumpf und Armen werden
effektive Bewegungsabläufe für unterschiedliche Bedürfnisse
geschult. Die Fahrräder stehen in 1,30 m tiefem Wasser und
werden selbstverständlich an die jeweilige Körpergröße
angepasst.
Quelle
:http://www.stuttgart.de/baeder
 
Blick auf das Freibecken im Mineralbad Berg 2005 - rechts:
Villa Berg 2005 - mehr dazu hier
Fotos: Enslin |
Das Kult-Bad macht auch ohne Bademütze
Spaß
Stuttgarter Wochenblatt
06.07.2006
150-Jahr-Jubiläum des Bad Berg wurde vergangene Woche gebührend
gefeiert
Vor 150 Jahren eröffnete Friedrich Neuner das "Stuttgarter Mineralbad
bei Berg", das heute von seinen zahlreichen Stammgästen liebevoll das "Neuner" genannt
wird. Die Geschichte des historischen Bades, das das älteste Schwimmbad
Stuttgarts ist, wird auch im neuesten Buch "Bäderstadt Stuttgart" erzählt.
BERG - Gibt es einen, der noch nicht in dem wohltuenden Mineralwasser
in diesem ganz besonderen Bad, das sich seinen Charme aus vergangener
Zeit bis heute bewahrt hat, geschwommen ist? Wohl kaum. Zumindest den
Bewohnern des Stuttgarter Ostens und Bad Cannstatts ist das "Neuner" vertraut und für viele aus ihrem täglichen
Freizeitprogramm nicht mehr wegzudenken. Kaum zu glauben, sagen viele,
dass es schon 150 Jahre her ist, seit das erste Schwimmbecken im Bad
Berg gemauert wurde. Doch wie kam es eigentlich zu diesem ganz besonderen
Bad?
1508 wurde eine neue Mühle am Nesenbach im Bereich Nißle-/Karl-Schurz-Straße
gebaut. Als zu Beginn des 19. Jahrhunderts die so genannte Bachmühle den
Betrieb einstellte, kaufte der Stuttgarter Baumwollfabrikant Karl Bockshammer
das Gelände und errichtete dort 1810 die erste mechanische Baumwollspinnerei
Württembergs. Da für den Betrieb der Spinnmaschinen ein gleich bleibender
Wasserfluss notwendig war und der Nesenbach mal mehr und mal weniger Wasser
führte, ließ Bockshammer zwischen 1830 und 1853 nach Quellwasser
bohren. Schließlich wurden in gut 45 Meter Tiefe insgesamt fünf
Mineralquellen gefunden, die ihr Wasser an der Erdoberfläche in einen
See ergossen. Im Jahre 1855 kam schließlich der Namensgeber Friedrich
Neuner ins Spiel. Er war auf den Weiler Berg und dessen Umgebung aufmerksam
geworden und erwarb das Fabrikanwesen mit dem verlockenden Mineralwassersee,
der dann zu einem Schwimmbecken umgebaut wurde.
Dieses Bassin hatte eine Wasserfläche von 2100 Quadratmetern und wurde
von einer im Becken sprudelnden Quelle gespeist. Die übrigen vier
Quellen dienten sowohl als Trinkbrunnen als auch als weitere Badebecken.
130 Kabinen befanden sich seinerzeit in eingeschossigen Holzbauten, die
das Becken umschlossen.

Was heute völlig selbstverständlich ist, nämlich das
gemeinsame Plantschvergnügen zwischen Männlein und Weiblein,
war damals noch "unschicklich",
wissen die Historiker und Buchautoren von "Bäderstadt Stuttgart",
Harald Schukraft und Wolfgang Kress. Darum blieb das heutige Bad Berg
zunächst
fast ausschließlich der männlichen Bevölkerung vorbehalten.
Erst, als dann ein weiteres Badebecken gebaut wurde, hatten auch weibliche
Wasserratten die Möglichkeit, im kühlen Nass abzutauchen - doch zunächst
durfte nur morgens zwischen 8 und 10 Uhr "gemischt" gebadet werden. Die gemeinsamen
Badezeiten für Männer und Frauen wurden immer wieder erweitert, bis
das "Berg" ganztägig als Familienbad genutzt werden konnte.
Das "Neuner" erfreute sich schnell großer Beliebtheit und erfuhr im
Laufe der Zeit enormen Zulauf, sodass die Parkanlage immer wieder erweitert
wurde. Ein Teil des Baumbestands, darunter ein Ginko biloba, existiert heute
noch. Erst 2005 musste eine weit über 100 Jahre alte Blutbuche gefällt
werden.
Heute werden die Wiesen des Parkgeländes wie selbstverständlich
als Ort für ein entspannte Sonnenbad genutzt, doch auch das war nicht
immer so: Die Grünflächen durften von den Badegästen erst
seit den 1920er Jahren in Badekleidung begangen werden.
Davor fungierten die Wiesen des Parkgeländes als klassischer Kurpark
zum Promenieren.
1883 starb Badgründer Friedrich Neuner. Zunächst führte sein
Sohn Robert Hermann Neuner das Bad, später dann dessen Schwager Ernst
Burghard. 1905 übergab Burghard, der mit Neuners Tochter Pauline
verheiratet war, das Bad seinem Schwiegersohn Karl Blankenhorn.
Seit kurzem ist das Bad Berg in städtischer Hand: Zum Jahreswechsel
2006 erwarb die Landeshauptstadt von Ludwig Blankenhorn die restlichen 70 Prozent
der Mineralbad Berg AG und wurde zur alleinigen Eigentümerin des drei
Hektar großen Geländes. Seit dem Erwerb der restlichen Aktienteile
wird das "Neuner" von den Kur- und Bäderbetrieben geführt.
Die Befürchtung der Stammgäste, die zum Teil bei Wind und Wetter
zu früher Morgenstunde ihre Bahnen im Außenbecken drehen, "ihr" Bad
würde grundlegende Veränderungen erleiden müssen, erwiesen sich
als unbegründet. Der unvergleichliche Charme des Schwimmbads bleibt
weiterbestehen.
Auch in Sachen Thermalbewegungsbad gibt es Neuigkeiten: Ab sofort werden
dort neue Kurse angeboten. Als erstes Bad in Stuttgart bietet das "Neuner" im
Rahmen dieser Neuerung auch den Kurs Aqua-Cycling an. Mit speziell entwickelten
Hydro-Bikes und dem natürlichen Auftrieb des Wassers ist ein gelenkschonendes
Ganzkörpertraining möglich.
Wer mehr über das historische Bad erfahren will, sollte am besten selbst
einmal seine Runden im "Neuner" drehen - was mittlerweile übrigens auch
ohne Bademütze gestattet ist. Während man sich anschließend
die Sonne auf den Bauch scheinen lässt, kann man zudem im ansprechenden
Bildband "Bäderstadt Stuttgart" schmökern. si
Website:
http://www.stuttgart.de/baeder
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