Modernisiertes Neckarwehr hat Arbeit aufgenommen
UZ 3.9.2012 - UNTERTüRKHEIM:
18 Millionen Euro teure
Sanierung der Staustufe abgeschlossen - Zuverlässigere Technik und
attraktive Brückenköpfe
Foto:
Bundesanstalt für Wasserbau
In den vergangenen fünf Jahren wurde das Untertürkheimer Wehr für rund 18 Millionen Euro erneuert. Die Wehrverschlüsse werden mit einer moderneren Technik betrieben und die Brückenköpfe ergeben ein neues Aussehen.
(mk) - Beinahe unbemerkt ist ein Millionenprojekt
abgeschlossen worden: Für rund 18 Millionen Euro ließ die Wasser- und
Schifffahrtsverwaltung (WSV) in den vergangenen fünf Jahren das
Untertürkheimer Wehr erneuern. Die letzte Spundwand vor dem Wehrfeld am
Neckarufer wurde Anfang August abgebaut, sämtliche Pfeilerköpfe sind
mittlerweile verkleidet. „Es fehlen noch einige kosmetische Arbeiten.
Sämtliche Wehrfelder sind aber mit der neuen Technik ausgerüstet und
funktionieren“, sagt Jens Rieken von der WSV.
Anfang August wurde die Untertürkheimer Brücke
ein letztes Mal für den Autoverkehr gesperrt. Noch einmal mussten einige
Teile der Verkleidung montiert werden. Fast gleichzeitig wurden die
letzten Elemente der Spundwand aus dem Neckarboden „gezogen“ und der
große Kran, der mehrere Monate am oberen Ende der Straße zum Ölhafen
stand, abgebaut. Es war der letzte, große Akt einer langandauernden und
aufwendigen Wehrsanierung. Vor fünf Jahren gab die damalige
Staatssekretärin im Bundesverkehrsminsterium, Karin Roth, das
Startsignal. Erkundigungen hatte vorab ergeben, dass das mehr als 80
Jahre alte Wehrbauwerk etliche Mängel aufwies. Zudem war die Technik
veraltet. Die Verschlüsse wurden bislang durch einen Seilantrieb
geregelt, der Jahrzehnte lange gute Dienste tat, aber mit den
Jahrzehnten eben auch immer anfälliger wurde. Einige Jahre zuvor drohte
der Hafen „leer zu laufen“, weil ein Verschluss nicht mehr zu dirigieren
war. Der Neckar oberhalb der Untertürkheimer Staustufe konnte nicht
mehr gestaut werden.
Das damalige Bundesverkehrsministerium gab
Grünes Licht für die gründliche Erneuerung der Staustufe. Der Alte
Seilantrieb sollte durch modernere, mit Ketten betriebene Rollschütze
mit Absatzklappen ersetzt werden. Das bedingte auch, dass die alten
Pfeiler samt der ortsbildprägenden Köpfe durch neue Pfeiler ersetzt
werden. Nach einigen Diskussionen über das „futuristisch“ wirkende
Aussehen der künftigen Köpfe konnten dann vor fünf Jahren mit den
komplizierten Arbeiten begonnen werden. Insgesamt besteht das
Untertürkheimer Wehr aus vier Wehrfeldern. Nacheinander wurde eines
ertüchtigt: Zunächst wurde der betreffende Bauabschnitt trocken gelegt.
Eine Spundwand sperrte den Neckar ab, dann konnte der Wehrverschluss
ausgebaut und ein beziehungsweise zu Beginn zwei Brückenpfeiler abgesägt
werden. Es folgte die Sanierung des Untergrunds und der Bau der neuen
Pfeiler. Dann wurde es spannend: Mit Schwerlastwagen wurde der
tonnenschwere Wehrverschluss - jedes Mal eine Spezialanfertigung - nach
Untertürkheim transportiert und mit Hilfe eines Schwimmkrans in die
entsprechende Vorrichtung in den Brückenpfeilern eingepasst. Viermal
eine atemberaubende Millimeterarbeit. „Sämtliche Wehrfelder haben nun
ihren Probebetrieb bestanden und auch das letzte arbeitet seit einigen
Wochen“, sagt Rieken. Auch das rechte Flussufer, das die Baufirma als
Logistikfläche und Standort für den Kran benötigte, ist wieder
zurückgebaut. Jetzt müssten nur noch einige kosmetische Kleinigkeiten an
den Brückenköpfen fertig gemacht werden. Abgesehen von einer kleineren
Zeitverzögerung, die sich durch unerwartete Schäden im Untergrund
ergaben, sei die Gesamtmaßnahme erfolgreich verlaufen. Die neuen, an
einen Schiffsbug erinnernden Brückenköpfe geben der Brücke ein neues
Aussehen. Zudem können die Wehrverschlüsse nun ferngesteuert geregelt
werden. Die Arbeit an den alten Staustufen geht dem WSV dennoch nicht
aus „Momentan wird die rechte Schleusenkammer mitsamt der Schleusentore
überholt“, sagt Walter Braun, der Leiter des WSV.
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30 Tonnen Industriegeschichte am Haken
UNTERTüRKHEIMER ZEITUNG 11.5.2011: Letzte Teile des fast 90 Jahre alten Untertürkheimer Wehrs werden abgebaut -
Sanierung endet im Sommer 2012
Für manchen Historiker hatte der Scholpp-Kran gestern 30 Tonnen Industriegeschichte am Haken. Für die Baufachleute war es der letzte, alte und deswegen anfällige Verschluss des Untertürkheimer Wehrs. Seit 2007 wird das Untertürkheimer Wehr erneuert. Stück für Stück. Mit dem Abbau des ufernahen Abschnitts beginnt der Endspurt der rund 18 Millionen Euro teuren Sanierung der Staustufe.
Von Mathias Kuhn
Die halbseitige Sperrung der Untertürkheimer Brücke und der Scholpp-Kranwagen zogen Neugierige an. Sie wissen: Wenn der rote Kranarm ausgefahren wird, hängen Schwergewichte am Haken. Für manchen Kiebitz war es gestern sogar ein historischer Moment. „Heute werden die letzten Stücke unseres, alten Untertürkheimer Wehrs ausgebaut“, meinte ein Bewohner des Lindenschulviertels fast wehmütig. Zwischen 1919 und 1923 war die Untertürkheimer Staustufe erbaut worden. Trotz Schäden durch Fliegerbomben blieb sie in großen Teilen im Originalzustand und versah so ihren Dienst im Neckar. Die Mängel und Probleme nahmen jedoch zu, sodass die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung sich Ende der 90er-Jahre entschied, die Staustufe, die in vier Wehrfelder unterteilt ist, zu sanieren. Schnell wurde klar, dass nur eine Erneuerung Sinn macht. Die Anfangsbohrung für das 18,2 Millionen teure Vorhaben erfolgte vor vier Jahren im Beisein der damaligen Staatssekretärin Karin Roth. Seitdem wurden bereits drei der vier alten Verschlüsse ausgebaut, drei der alten Pfeiler abgesägt und auch zwei neue Wehrverschlüsse mit moderner Technik in Betrieb genommen.
Gestern verschwand ein weiteres Relikt der 90 Jahre alten Technik: Der letzte Wehrverschluss wurde demontiert. Den Anfang machte der schwere Steg, der bislang parallel zur Brücke über die Verschlüsse führte. Gegen 8 Uhr hängte er an den Schlaufen des roten Kranwagens. Als ob es eine Leichtigkeit sei, ließ der Kranwagenführer die 30 Tonnen schwere Eisenkonstruktion schweben. Sicher legte er sie auf einem Tieflader ab. „Alle Teile werden der Wiederverwertung zugeführt“, erklärte Eberhard Mangold vom für die Wehrerneuerung und Schleusenverlängerung zuständigen Amt für Neckarausbau Heidelberg (ANH).Mit Spannung beobachteten Mangold und sein Kollege Jens Rieken auch den zweiten - gewichtsmäßig leichteren - Teil der Demontage. Zentimeter um Zentimeter wurde das „nur“ 17 Tonnen schwere Oberschütz zwischen den Pfeilern herausgezogen. Problemlos. Gegen 11 Uhr lag auch dieses Ungetüm sicher auf der Ladenfläche eines Mehrtonners. Jetzt stand nur noch das Unterschütz des Doppelhakenwehrs auf dem Flussboden. Ein 30 Tonnen schwerer Koloss, der fast 90 Jahre lang den Wassermassen Stand gehalten hatte. Die Spezialmannschaft entschied sich kurz vor 12 Uhr dafür, ihre Pause zu verschieben und das Ungetüm sofort zu bergen. 30 Minuten später hing der Verschluss an den Seilen des Krans, bewegte sich wie von Geisterhand aus dem morastigen Boden. Zum dritten Mal an diesem Morgen manövrierte der Kranführer die schwere Last im Zeitlupentempo nach oben, hievte es über die Brücke und legte sie butterweich zunächst auf der Straße ab. Die Kiebitze quittierten die Aktion mit beifälligem Nicken.
Für die Bauarbeiter ging und geht der Alltag weiter. „Im dritten Wehrfeld wird die Sohle fertig gestellt. Gleichzeitig wird in wenigen Wochen der vierte Pfeiler abgebrochen und erneuert“, erklärte Rieken. Zudem wird am Ufer ein fünfter Pfeiler mit dem gleichen attraktiven Kopf wie die drei bereits bestehenden hochgezogen. „Die Antriebssysteme und Rollschützen sowohl für das dritte als auch für den vierten Wehrverschluss werden vermutlich im Januar/Februar 2012 eingepasst“, so Rieken. Mitten im Winter ist dann abermals Millimeterarbeit mit tonnenschweren Verschlüssen gefordert. Damit werden die Bauarbeiten nach fast fünf Jahren auf die Zielgerade einbiegen. Im Sommer 2012 soll das 18,2 Millionen Euro teure Vorhaben fertig gestellt und eingeweiht werden können.
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Neuen Wehrverschluss millimetergenau eingebaut
UNTERTüRKHEIMER ZEITUNG 2.9.2010:
Schwimmkran passt 55 Tonnen schwere Stahlkonstruktion zwischen zwei Brückenpfeilern ein
Etliche Neugierige, Mitarbeiter der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung und Bauarbeiter erlebten gestern einen vierstündigen
Krimi. Im Rahmen der Modernisierung des Untertürkheimer Wehrs bauten Experten einen neuen Wehrverschluss ein. Millimeterarbeit.
Mit Hilfe eines Schwimmkrans wurde die 50 Tonnen schwere Stahlkonstruktion ins Wehr eingefädelt.
Die Vorboten des spannenden Einbaus waren bereits in den Nachtstunden eingetroffen: ein spezieller Schwerlastwagen mit einer
50 Tonnen schweren und mehr als 18 Meter langen Stahlkonstruktion. „Dieser Wehrverschluss wurde speziell für das Untertürkheimer
Neckarwehr in der Rosslauer Schiffswerft angefertigt“, berichtet Projektleiter Andreas Rathgeb. Im Auftrage des Amts für Neckarausbau
ist er für die Sanierung des 80 Jahre alten Wehrs zwischen Untertürkheim und Wangen verantwortlich. Von Ende 2007 bis Mitte
2012 werden vier Wehrfelder modernisiert. Dies beinhaltet die Ertüchtigung des Bauwerks, den Tausch der veralteten Technik
gegen ein zeitgemäßes System sowie den Umbau der Wehrpfeiler. Insgesamt investieren Bund und Land 18 Millionen Euro in die
Sanierung der Untertürkheimer Staustufe.
Der Einbau des zweiten Wehrverschlusses bedeutet auch Halbzeit. Allerdings müssen dazu nochmals alle Kräfte gebündelt werden.
Gegen 10 Uhr beginnt der Kraftakt. Die 50 Tonnen schwere Spezialanfertigung der Rosslauer Schiffswerft muss zunächst vom Sattelschlepper
auf die Straße „Zum Ölhafen“ gehievt werden. Dafür liegt „Grizzly“ bereits oberhalb der Schleuse im Neckar. Der Schwimmkran
kann Lasten bis 200 Tonnen heben und über kurze Strecken transportieren. Kurz vor 11 Uhr liftet er den Verschluss vom Tieflader
und setzt ihn mühelos auf der Straße ab. Anschließend muss der 50 Tonnen-Koloss gekippt und in die richtige Einbauposition
gebracht werden. Ein kniffliger Akt. Ganz vorsichtig neigt sich die Last, verliert kurz das „Gleichgewicht“, doch bevor eine
Seite auf die Straße zu kippen droht, zieht der Kranfahrer die Seile in die Höhe und verhindert größere Schäden. Aufatmen
bei der Crew.
11.45 Uhr: Vorbereitung für den Transport übers Wasser und Einbau. Einige überdimensionale Rollen, die beim Einpassen anecken
würden, werden entfernt, nochmals die Zugseile von „Grizzly“ neu befestigt. Um 12.45 Uhr geht‘s los. Als ob er nur eine Obstkiste
übers Wasser tragen müsste, hebt der Schwimmkran die 50 Tonnen von der Straße zum zweiten Wehrfeld. Ob die Konstruktion -
wie ein Schlüssel ins Schloss - in die Aussparungen der beiden Wehrpfeiler passt? Maßarbeit ist gefragt. Minutenlang schwebt
der Verschluss drohend über den beiden Pfeilern. Dann lässt der Kranführer ihn Millimeter um Millimeter ins „Loch“ gleiten.
Mehrfach muss er stoppen, weil ein Teil des Verschlusses am Bauwerk anzuecken droht. Nochmal wird der 50-Tonner ausgerichtet,
von Mitarbeitern etwas verschoben. Die Zuschauer halten den Atem an. Oft passt gerade ein Papiertaschentuch zwischen Bauwerk
und Verschluss. „Grizzlys“ Arm senkt sich minimal. Gegen 14 Uhr sitzt der Verschluss an der gewünschten Position. „Bis Ende
des Jahres werden noch die Rollen, Antriebe, die Elektronik und Steuerung eingebaut. Danach folgen Dichtigkeitsproben und
Tests unter Realbedingung. Erst, wenn der Verschluss alles bestanden hat, geht er in Betrieb“, sagt Rathgeb. Bis Herbst 2012
wird „Grizzly“ noch zwei Mal sein Können beweisen. Die Verschlüsse des dritten und vierten Wehrfeldes müssen noch eingepasst
werden. Bei aller Routine eine spannende Angelegenheit.
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Modernisierung des
Untertürkheimer Neckarwehrs gerät
ins Stocken
Untertürkheimer Zeitung 15.7.2009:
Technische Probleme am Wehrverschluss müssen
behoben werden
(mk) – Passanten, die regelmäßig über die Inselbrücke
laufen, wundern sich. An der Baustelle am Untertürkheimer Wehr
bewegt sich seit
Tagen wenig. „Aufgrund eines technischen
Problems am Wehrverschluss
sind die Arbeiten ins Stocken
geraten“, sagt Projektleiter Andreas
Rathgeb. Eigentlich sollte im Sommer
bereits das erste Wehrfeld im
Probebetrieb getestet werden.
Wenn die Baustellenkiebitze von
der Brücke in die trocken gelegte
Baugrube vor dem ersten Wehrfeld
schauen, sehen sie momentan wenige
Handwerker bei der Arbeit. „Die
Bauarbeiter führen in diesen Tagen
hauptsächlich kleinere Arbeiten
beispielsweise an der Verkleidung
aus“, erklärt Rathgeb. Dabei sähe
der Mitarbeiter des Wasser- und
Schifffahrtsamts Stuttgart gerne einen
Baufortschrittt. Nach der problemlosen
Demontage des alten
Verschlusses sowie der beiden Pfeiler
am ersten von vier Wehrverschlüssen,
hegten die Planer eigentlich
keinen Zweifel, dass der neue
Wehrverschlusses ebenfalls ohne
Schwierigkeiten eingebaut wird. Im
Dezember wurde mit dem mächtigen
Schwimmkran „Grizzly“ die
50 Tonnen schwere Stahlkonstruktion
in die dafür vorgesehene Stelle
zwischen den neuen Pfeilern eingefädelt.
Danach tauchten die Probleme
auf. „Das Verschlusssystem
funktioniert nicht ganz korrekt. Es
gibt Probleme mit den Lagern“, erklärt
Rathgeb. Aus Sicherheitsgründen
werde jedoch auf eine hohe Genauigkeit
Wert gelegt, damit der
Verschluss auch unter Hochwasserbedingungen
hundert Prozent einwandfrei
zu steuern ist. Nun müsse
die beauftragte Spezialfirma eben
die Lager austauschen. Dies sei
kommende Woche vorgesehen. „Wir gehen davon aus, dass wir dazu
den Verschluss nicht nochmals
umständlich mit einem Schwimmkran
herausheben müssen“, sagt
Rathgeb. Sobald die neuen Lager
eingestellt sind, beginnt die Testphase.
Der neue Wehrverschluss
und das Wehrfeld gehen in Probebetrieb. „Erst wenn alle Bestandteile
im Trockenbetrieb hundertprozentig
laufen, werden die Spundwände
abgebaut“. Dann wird es
Ernst. Das erste neue Wehrfeld geht
in Betrieb und muss den Zufluss des
Neckars regeln.
Sobald dies der Fall ist, „wandert“
die Baustelle um ein Wehrfeld nach
rechts. Das nächste Wehrfeld wird
errichtet. Im Rahmen der Grundinstandhaltung
lässt das Wasser- und
Schifffahrtsamt alle vier, über 80
Jahre alten Verschlüsse erneuern.
Der Zahn der Zeit hat zu stark seine
Spuren hinterlassen. Der Bund
hat mehr als 18 Millionen Euro für
die Ertüchtigung locker gemacht.
Die Sanierung aller vier Wehrfelder
sollte eigentlich 2011 abgeschlossen
sein, doch bereits das erste Wehrfeld
hat für eine empfindliche Verzögerung
gesorgt. |
Baustellenbesichtigung
Untertürkheimer Wehr am 29.6.2009
Unter fachkundiger Führung des WSA-Projektleiters
Dr. Andreas Rathgeb erfuhren wir heute alles Wissenswerte über
die Baustelle. Insgesamt wird die Grundinstandsetzung des Wehrs
bis voraussichtlich 2011 andauern und dann ca. 18 Mio € gekostet
haben.
Ein weiteres Projekt, die Verlängerung jeweils einer Neckarschleuse
von Mannheim bis Plochingen für
135-Meter-Schiffe
steht danach bis 2023 an.
Die zweite Schleuse wird zur Zeit repariert
Die bereits fertigestellte neuen Wehrpfeiler werden noch mit Metall
verkleidet
Das fertige neue Schleusentor - derzeit allerdings noch in Reparatur
- Fotos:Enslin
Mehr
Fotos vom Untertürkheimer Wehr hier:
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Saniertes Wehr erhält neue Pfeilerköpfe
Untertürkheimer Zeitung vom 28.12.2004
Untertürkheimer Neckarwehr:
Neubau der Verschlüsse und Antriebe sowie Erneuerung der Betonpfeiler dringend erforderlich
85 Jahre nach dem Bau des Untertürkheimer Wehrs und sechs Jahre nach dem Getriebebruch bereitet das Wasser- und Schifffahrtsamt die Totalsanierung der Anlage vor: Alle Verschlüsse mit Antrieb werden ausgetauscht, die alten Pfeiler abgesägt und durch neue, futuristische Beton-Stahl-Pfeiler erneuert.
VON MATHIAS KUHN
Fotomontage das Untertürkheimer Wehrs
nach der Fertigstellung Foto:
Bundesanstalt für Wasserbau
Die Beinahekatastrophe von 1998 bildete den Startschuss für die Sanierung des Untertürkheimer Wehrs: Im Oktober vor sechs Jahren drohte der Stuttgarter Neckarhafen auszulaufen. Ein Getriebe war gebrochen, dadurch konnte das dritte der vier Wehrfelder nicht mehr geschlossen werden. Über den querhängenden Verschluss schoss das Wasser in die Tiefe, der Wasserabfluss konnte nicht mehr geregelt werden. Schiffe mussten den Hafen schleunigst verlassen, damit sie nicht auf Grund liefen. Die Reparaturbemühungen zogen sich einige Tage hin. Am Ende stand fest: Das zwischen 1919 und 1923 erbaute Wehr musste über kurz oder lang komplett erneuert werden. Die vorbereitenden Untersuchungen brachten weitere Mängel an den Tag: Die Betonpfeiler der vier Wehrfelder sind in schlechtem Zustand. „Anstatt nur die Wehrfelder und den Antrieb auszutauschen, werden wir die gesamte Anlage erneuern", sagt Walter Braun, der Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Stuttgart. Momentan werden die schweren Verschlüsse an den vier Wehrfeldern noch durch einen Seilantrieb mit Doppelspindeln geregelt. Im Laufe der Jahre haben sich die Zahnrädchen abgenutzt.
So sollte das Untertürkheimer Wehr
nach dreijähriger Sanierungszeit im Sommer 2008 aussehen: Die alten
Wehrpfeiler werden
ersetzt, die neuen fügen sich mit ihren markanten Köpfen in die Landschaft. Zudem werden die vier Wehrfelder samt Getriebe
erneuert. Fotomontage: Wasser- und Schifffahrtsamt von 2003
Während der Reparatur vor sechs Jahren wurde zudem die Spindelmutter überlastet. Der anfällige Seilantrieb soll deswegen durch einen modernen Kettenantrieb für jedes Wehrfeld ersetzt werden. Beton- und Baugrunderkundungen hatten zudem ergeben, dass die Betonpfeiler nach 80 Jahren im Neckarwasser erhebliche Qualitätsmängel und Hohlräume aufweisen. Entweder den Beton verpressen oder erneuern, lauteten die Alternativen. Die Architekten entschieden sich für eine neue Stahlbetonbauweise. „Wir werden die alten Wehrpfeiler oberhalb der Straßenbrücke absägen und neue Wehrpfeiler einschließlich der Gründung errichten", so Braun.
Die aufwändigen Sanierungsarbeiten sollen im Sommer 2005 beginnen und sich in drei Bauabschnitten über drei Jahre hinziehen. Pro Jahr ist ein Bauabschnitt vorgesehen, an dem zwei Wehrfelder gesperrt sind.
Die ersten beiden Wehrfelder rechts der Schleusenkammer sind von Sommer 2005 bis Sommer 2006 als Baustelle eingerichtet, 2006/2007 wandert die Baustelle ein Feld weiter, umfasst das Wehrfeld 2 und 3. 2008 wird noch das dritte und vierte Wehrfeld samt Pfeiler sowie der fünfte Pfeiler am Ufer zur Straße zum Ölhafen saniert werden. Im übrigen ist der geregelte Wasserabfluss ist durch die Sperrung von jeweils zwei Wehrfeldern nicht gefährdet. „Unser Glück ist, dass wir zur Regulierung im Falle eines Hochwassers die beiden Schleusenkammern einsetzen können", beruhigt Braun. Für Wirbel hat die Diskussion um die Architektur gesorgt. Da der Neckarkanal als Industriedenkmal gilt, soll der alte Charakter erhalten bleiben. „Die Architektur muss sich dem Landschaftsbild unterordnen", so Braun. Die Architekten haben sich deswegen zum einen an die High-Tech-Architektur der jüngsten DaimlerChrysler-Bauten und zum anderen an der Skulptur zum Neckarausbau orientiert. Die Pfeiler sollen dementsprechend in leichter Stahlwasserbauweise die Form eines stilisierten Schiffskopfes erhalten.
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Stuttgarter Zeitung, 27.01.2005
Stauwehr an der Inselbrücke bröckelt
Noch in diesem Jahr soll die Sanierung der Staustufe beginnen - Drei Jahre Bauzeit vorgesehen
Das Neckarstauwehr an der Inselbrücke in Untertürkheim hat erhebliche Schäden. Deshalb wird es in den kommenden drei Jahren saniert. 14 Millionen Euro sind dafür vorgesehen.
Von Mathias Bury
Die Wehranlage zwischen Wangen und Untertürkheim, die parallel zur Inselbrücke verläuft, ist eine der ältesten der insgesamt 27 Staustufen am Neckar überhaupt. Sie wurde in den Jahren 1921 bis 1924 gleichzeitig mit der Flusskanalisierung realisiert, weiß Walter Arnold, der Sachbereichsleiter beim Wasser- und Schifffahrtsamt Stuttgart, zu erzählen. Zunächst hat sie zusammen mit dem Kraftwerk, das sich auf der Untertürkheimer Uferseite befindet, ausschließlich der Energiegewinnung gedient. Erst 1958, mit dem Bau des Stuttgarter Hafens, war auch die Schleuse mit ihren beiden Kammern fertig.
In den langen Jahrzehnten des Betriebes war das Stauwehr den Zeitläuften ausgesetzt. Als gegen Kriegsende die Inselbrücke gesprengt wurde, bekam auch das Wehr kräftig etwas ab und musste Ende der 1940er Jahre ebenfalls wieder aufgebaut werden. In den 1970er Jahren, als die Brücke verbreitert wurde, ist das Stauwehr schon einmal saniert worden. Inzwischen hat das Bauwerk eine erneute Generalüberholung nötig.
Das weiß man spätestens seit Ende der 90er Jahre, nach verschiedenen Störfällen in der Anlage. So hat der Antrieb, der die so genannten Wehrverschlüsse bewegt, mehrfach versagt, Verschlussteile gerieten plötzlich in Schieflage, sodass das Wehr nicht mehr sicher war. "Wir müssen aber den Pegel halten für die Schiffe, und wir müssen gewährleisten können, dass bei Hochwasser der Ablauf zuverlässig funktioniert", begründet Projektleiter Andreas Rathgeb, warum das Stauwehr erneut saniert werden muss. Zumal eine Untersuchung ergeben hat, dass auch die Betonpfeiler Schäden haben.
Noch Ende dieses Jahres sollen die Arbeiten beginnen. Man werde die Maßnahme in drei Bauabschnitten umsetzen, die jeweils ein Jahr in Anspruch nehmen, sagt Rathgeb, sodass man auf eine Bauzeit von drei Jahren kommt. "Wir werden jeweils zwei Wehrfelder trocken legen." Insgesamt sind vom Bundesverkehrsministerium für das Projekt 14 Millionen Euro vorgesehen.
Die Schleuse ist von den Arbeiten nicht betroffen, die Neckarschifffahrt werde nicht beeinträchtigt. Die Autofahrer aber werden von der Sanierung etwas merken. "Auf der Brücke wird wohl bereichs- und zeitweise eine Spur gesperrt", erklärt der Projektleiter. "Das ist nötig, damit wir das Material in das Wehr reinbringen können."Wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, wird das Stauwehr stärker als bisher ins Auge fallen. Die Pfeiler werden größer, und auch die so genannten Pfeilerhäuschen, in denen sich die Antriebstechnik befindet, werden mächtiger ausfallen. Gut zwei Meter wird die gesamte Anlage dann höher sein als heute, sagt Andreas Rathgeb. Am Dienstagabend wurden die Bezirksbeiräte Untertürkheim und Wangen über die geplante Maßnahme informiert.
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Altes Neckarwehr wird demontiert |
Untertürkheimer Zeitung 27.01.2007
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Untertürkheim: Neubau der Verschlüsse und Antriebe
dringend erforderlich - Riesen-Schwimmkran vor Ort
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Trotz dem Funkenflug wird es
den Schlossern am Untertürkheimer
Wehr nicht heiß: Bei minus fünf Grad Celsius und Nässe
vom Neckar haben sie mit der vorbereitenden Demontage des Stegs
begonnen. Die Wehrfelde und Antriebe müssen dringend ersetzt
sowie die Betonpfeiler des vor 84 Jahren erbauten Wehres erneuert
werden.
Von Mathias Kuhn
"Archilles" zieht nicht nur die Schüler des Lindenschulzentrums
sondern auch manch Technik begeisterten Senior auf die Neckarbrücke.
Der imposante Schwimmkran des Wasser- und Schifffahrtsamtes
(WSA) Stuttgart hat seit Mittwoch neben der Schleusenkammer
Anker geworfen. Die Spezialfirma, die mit der vorbereitenden
Demontage des Wehres begonnen hat, benötigt das ruhig
im Wasser liegende Arbeitsschiff mit seiner langen "Tentakel".
Mit seinem Einsatz hat der stückweise Abbau des Untertürkheimer
Wehres begonnen.
Brückenbau in Untertürkheim 1922
Nicht zuletzt der Getriebebruch eines Wehrfeldes vor
acht Jahren hatte die Behörde auf den überholungsbedürftigen
Zustand des mehr als 80 Jahren alten Wehres aufmerksam gemacht.
Eine geregelte Stauhaltung war damals nicht mehr möglich,
der Hafen drohte "leer" zu laufen. Beton- und Baugrunderkundungen
hatten zudem ergeben, dass die Betonpfeiler nach acht Jahrzehnten
im Neckarwasser Mängel und Hohlräume aufwiesen.
Deswegen hat sich die Bundesbehörde für die aufwändige, über
vier Jahre dauernden Sanierungsarbeiten entschieden. "Wir
werden die alten Brückenpfeiler oberhalb der Straßenbrücke
absägen und neue Wehrpfeiler einschließlich Gründung
installieren", erklärte Walter Braun, der Leiter des
WSA, bei der Präsentation vor drei Jahren. Der Charakter
des Industriedenkmals bleibe jedoch durch die neue Stahlbetonweise
erhalten.
Vor einer Woche erfolgte der Startschuss für die Vorbereitungsphase.
Zunächst wurde ein so genannter Revisionsverschluss
- eine "Staumauer", die das Neckarwasser abhält - vor
dem ersten der vier zu demontierenden Wehrfelder erstellt.
Gestern begann die Stahlbaufirma aus Hannover, den Steg über
den Wehrfeldern zu entfernen. In der kommenden Woche würden
dann das erste Schützenwehr und die Antriebe ausgebaut. "Gleichzeitig
haben wir auf der rechten Neckarseite eine kleine Baustelle
eingerichtet. Dort unternehmen wir Probebohrungen mit Kleinbaupfählen",
erklärt Projektleiter Andreas Rathgeb. Für den "Ernstfall" wird
die Tragfähigkeit vorschriftsmäßig getestet.
Schließlich beginnen im April die eigentlichen Neubauarbeiten,
die sich über vier Jahre bis 2011 hinziehen werden.
Pro Jahr ist dabei ein Bauabschnitt vorgesehen, an dem jeweils
zwei der vier Wehrfelder gesperrt sind. Als erstes wird vor
den beiden Wehrfeldern rechts der Schleusenkammer eine Baugrube
eingerichtet werden. Sie "wandert" dann in Richtung rechtes
Neckarufer. Aus gutem Grund haben sich die WSA-Experten für
die Wanderbaustelle entscheiden: Dadurch, dass nur zwei Wehrfelder
abgeriegelt sind, ist der geregelte Wasserabfluss selbst
bei Hochwasser gewährleistet. Dem Wasser- und Schifffahrtsamt
kommt dabei der glückliche Umstand zugute, dass man
in Untertürkheim zur Regulierung auch die beiden Schleusenkammern
einsetzen kann.
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Startschuss für Wehrmodernisierung
06.04.2007 UNTERTüRKHEIMER ZEITUNG:
84 Jahre alte Anlage am Neckar wird für
18 Millionen Euro von Grund auf instandgesetzt
Von Mathias Kuhn
Die parlamentarische
Staatssekretärin Karin Roth gab gestern den Startschuss für
die Modernisierung des Untertürkheimer Wehrs. Für insgesamt
18,2 Millionen Euro wird die dringend sanierungsbedürftige Anlage
von Grund auf instand gesetzt. Die Baumaßnahmen werden sich bis
2011 hinziehen.
Trotz gebrochener Hand ließ es sich die Esslinger
Politikerin gestern nicht nehmen, persönlich ein Zeichen zu setzen.
Im Beisein von Vertretern aus Politik und Verwaltung sowie Schaulustigen
auf der Brücke setzte die Staatsekretärin im Bundesverkehrsministerium
sich mutig in den Schwimmbagger und betätigte den Hebel für
die erste Großbohrung am Untertürkheimer Wehr. „Dieser
Startschuss ist für mich das Symbol, dass der Neckar nicht abgehängt
wird“, meinte die Politikerin. Schließlich seien die Wasserstraßen
gerade in Hinblick auf den steigenden Güterverkehr wichtige Lebensadern
für das Transportwesen. Der Bund werde deswegen seine Investitionen
in die Bundeswasserstraßen deutlich steigern, kündigte sie
an. Fast eine halbe Milliarde Euro aus Berlin würde im Laufe der
kommenden Jahre in die Modernisierung der 27 Neckarschleusen gesteckt,
betonte Heinz-Josef Joeris, der Präsident der Wasser- und Schifffahrtsdirektion
Südwest.
18,2 Millionen Euro fließen in die Untertürkheimer
Modernisierung. Eigentlich wird das Wehr - selbst verständlich in
drei Etappen - abgerissen. „Die Wehrsolen müssen saniert,
die Wehrpfeiler neu gebaut und die Wehrverschlüsse komplett ersetzt
werden“, erklärte Walter Braun vom Wasser- und Schifffahrtsamt
Stuttgart den Zuhörern. Wichtige Bedingung für die Abbrucharbeiten
- die Pfeiler werden praktisch abgesägt - ist die Trockenlegung
der Wehrfelder. Die Voraussetzung wird durch die nun beginnenden Großbohrungen
geschaffen. Das Fundament für die Baugrubenumschließung wird
dabei hergestellt. „Die Bohrung wird in 4,5 Meter Wassertiefe durch
etwa 8 Meter lockeres Bodenmaterial und Fels abgeteuft und dann verfüllt“,
so Braun. Auch um weniger Lärm zu verursachen, würden die Grundbohlen
eingerüttelt und nicht gerammt. 62 dieser Bohrungen sind für
die Stahlspuntwand des ersten Bauabschnittes notwendig.
Die Inbetriebnahme
des ersten Wehrverschlusses ist 2008 vorgesehen, anschließend „wandert“ die
Baustelle ein Wehrfeld weiter, sodass das letzte der vier Felder 2011
fertig gestellt sein wird. Mit dem Neubau der Pfeiler geht ein Systemwechsel
bei den Verschlüssen und dem Antrieb einher. „Die neuen Rollschützen
werden künftig mit Hubketten bewegt“, so Braun. Dadurch wird
jeder Pfeiler mit einem eigenen auffälligerem Haus für die
Antriebstechnik ausgestattet. Bei der Gestaltung der durch die Aluminum-Verkleidung
futuristisch aussehenden Häuser habe man sich am neuen Mercedes-Benz
Museum orientiert, meint Joeris.
Nicht nur optisch wird das Wehr den
Bereich am Lindenschulviertel aufwerten. „Es wird auch mehr Sicherheit
im Falle eines Hochwassers geben“, verspricht Joeris. Mit dem Bauende
im Jahr 2011 könnte dann ein weiteres Projekt starten. Das Bundesverkehrsministerium
hat 160 Millionen Euro für die Verlängerung der Neckarschleusen
bewilligt. Theoretisch könnte also eine Untertürkheimer Schleusenkammer
im Anschluss verlängert werden. „Dazu müsste das Land
uns bei den Planungen mit etwas mehr als den bisher nur fünf zugesagten
Experten unterstützen“, warb Roth um tatkräftige Mithilfe
des Landes. Schließlich wolle man gemeinsam für eine gute
Infrastruktur und damit ideale Bedingungen für die Wirtschaftsregion
sorgen.“
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Alte Wehrpfeiler werden abgesägt
19.10.2007 UNTERTüRKHEIMER ZEITUNG
UNTERTüRKHEIM: Stufenweise Erneuerung des Staustufe -
Minihochwasser reißt Teil der Uferbefestigung weg
Von Mathias Kuhn
Die Untertürkheimer Brücke ist momentan beliebter Aussichtspunkt
für Bauinteressierte. Die heiße Phase der Modernisierung des über
80 Jahre alten Wehres beginnt. Zwei Wehrfelder sind weitgehend trockengelegt.
Kommende Woche soll der erste Pfeiler abgesägt werden. Einen ungewohnten
Anblick bekommen momentan Passanten auf der Untertürkheimer Brücke.
Sie können den Neckargrund sehen - zumindest vor dem ersten und
zweiten Wehrfeld neben der Schleuse.
Im April haben die Experten des
Wasser- und Schifffahrtsamts (WSA) mit den Arbeiten für den Verschluss
der Baugrube begonnen. Im Beisein von Karin Roth, der Staatssekretärin
im Bundesverkehrsministerium, starteten die Großbohrungen. In den
lockeren Neckarboden sowie in die darunterliegende Felsschicht wurden
Löcher gebohrt, diese mit Kies gefüllt und Spundwände
gesetzt. „Auch um die Lärmbelastung zu mindern, wurden die
Wände nicht in den Boden gerammt sondern gerüttelt“,
erklärt Andreas Rathgeb von der WSA. Etliche Tauchgänge waren
im Laufe der vergangenen Wochen notwendig. Auf 40 Meter Länge wurden
auf diese Weise das erste und zweite Wehrfeld abgeschrankt. Schrägpfähle
halten die Wandelemente. Schließlich „drücken“ im
Oberwasser 4,50 Meter und unterhalb der Staustufe 2,20 Meter Wassertiefe
auf die dünne Stahlmauer.
„Mittlerweile haben wir die geplante
Baugrube weitgehend trocken gelegt“, erklärt Ingenieur Rathgeb.
Die eigentlichen Abbrucharbeiten können starten. Von kommender Woche
an wird der erste Pfeiler neben der Schleusenkammer abgetragen. Mit einer
Seilsäge werde der Pfeiler vertikal durchtrennt und dann abgebrochen.
Projektleiter Rathgeb: „Während der Abbruchzeit, die am 29.Oktober
beginnen soll, wird die Untertürkheimer Brücke für den
Verkehr von Wangen nach Untertürkheim für etwa zwei Wochen
gesperrt.“
Anfang 2008 können die Handwerker dann mit dem
Bau des neuen Pfeilers beginnen und die neuen Wehrverschlüsse einbauen.
Mit der Modernisierung geht ein Systemwechsel des Antriebs einher. Die
neuen Rollschützen werden künftig mit Hubketten bewegt und
dadurch sicherer. Dadurch erhält jeder Pfeiler ein eigenes Haus
für die Antriebstechnik. Bei der Gestaltung durch eine Aluminiumverkleidung
orientieren sich die Architekten am nahe gelegenen Mercedes-Benz-Museum.
Das erste Wehrfeld soll Mitte 2008 in Betrieb gehen. Dann „wandert“ die
Baustelle um ein Wehrfeld weiter. 2011 soll dann die Modernisierung aller
vier Wehrfelder abgeschlossen sein. Etwa 18,2 Millionen Euro wird die
Ertüchtigung der Untertürkheimer Staustufe verschlingen. Auf
mögliche Winterhochwasser sind die Baufachleute vorbereitet. Um
die Wassermassen ableiten zu können, bleiben immer zwei Wehrfelder
betriebsbereit. Zudem könnten im Falle einer Schneeschmelze die
beiden Schleusenkammern zur Wasserabfuhr genutzt werden. Einige Minihochwasser
hat die Baustelle im Sommer bereits überstanden. „Allerdings
hat eine kleine Flutwelle den Uferbereich nahe des Inselbadparkplatzes
beschädigt“, berichtet Walter Braun, der Leiter des Wasser-
und Schifffahrtsamts Stuttgart. Teile der Böschung seien abgebrochen.
Das Ufer war in diesem Bereich mit Betonplatten versehen. Diese, auch
aus ökologischer Sicht, Schwachstelle wird nun behoben. „Wir
werden die Böschung mit Steinen befestigen“, so Braun. Zum
einen können sich in den Zwischenräumen Tiere und Pflanzen
einnisten, zudem rücke ein Stein nach und schließe die Lücke,
falls ein anderer vom Wasser weggeschwemmt werde.
Wegen der Abbrucharbeiten
wird von Montag, 29.Oktober an die Untertürkheimer Brücke in
Fahrtrichtung Untertürkheim für den Autoverkehr für zwei
Wochen gesperrt werden. Umleitungen sind ausgeschildert. Fußgänger
und Radfahrer können den Gehweg auf der Inselbadseite nutzen.
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Neues Antriebssystem für Wehrverschlüsse
21.08.2008 UNTERTüRKHEIMER ZEITUNG:
Schrittweise Sanierung der Untertürkheimer
Staustufe im Zeitplan -
Moderne Wehrpfeiler ersetzen die 80 Jahre alten, maroden
Von
Mathias Kuhn
Die Baufirmen haben den Sommer an der Untertürkheimer
Staustufe genutzt. Die Rohbauarbeiten an den zwei neuen Wehrpfeilern
sind abgeschlossen. Die vergleichsweise zierlichen, alten und die futuristischen,
neuen Pfeiler stehen - noch - nebeneinander.
Stufenweise sollen alle vier
Wehrfelder bis 2011 modernisiert werden. Etwa 18 Millionen Euro wird
die Ertüchtigung kosten. Seit Monaten bietet sich den Fußgängern
auf der Untertürkheimer Brücke ein sehenswertes Spektakel.
In einer nur durch eine Spundwand vom Neckar getrennten Baugrube sanieren
Handwerker das Untertürkheimer Wehr. Schon mehrfach hatten die
Wehrverschlüsse
nämlich Probleme bereitet und Untersuchungen der Bausubstanz wiesen
zudem darauf hin, dass die Neckarfluten in den vergangenen 80 Jahren
Spuren hinterlassen hatten. „Deswegen werden die vier Wehrfelder
sukzessive modernisiert und gleichzeitig die Bauarbeiten genutzt, um
auf ein neues Antriebssystem umzustellen“, erklärt Walter
Braun, der Leiter des Wasser und Schifffahrtsamts Stuttgart.
Die neuen Rollschützen
werden künftig mit Hubketten statt mit Seilen bewegt. Voraussetzung
dafür ist, dass jeder Wehrpfeiler ein eigenes Haus für den Antrieb
erhält. Die alten, ohnehin maroden Pfeiler müssen weichen. Den
Anfang machten die ersten beiden neben der Schleusenkammer. Sie wurden
zunächst abgesägt. In den vergangenen Wochen wuchsen die beiden
neuen Pfeiler kontinuierlich in die Höhe. „Der Rohbau ist weitgehend
abgeschlossen“, bestätigt Claudia Stoll vom Amt für Neckarausbau.
Seitdem die Gerüste abgebaut sind, können die vielen Neugierigen
das künftige Aussehen bewundern.
Der Architekt habe dabei eine kleine
Anleihe ans Aussehen des Mercedes-Benz-Museums gemacht, sagt Braun.
Die Außenfassade wird noch mit einer wellenförmigen Aluminiumstruktur
verkleidet werden. In den kommenden Wochen folgt nun der Innenausbau der
Pfeiler und die vorbereitenden Arbeiten für den Einbau des Wehrverschlusses
fürs erste Wehrfeld. „Der Wehrverschluss selbst und auch der
Steg zwischen dem ersten und zweiten Pfeiler werden - vermutlich im Spätherbst
- mit einem Schwimmkran eingehoben werden“, verkündet Stoll
eine weitere Attraktion für die Baustellenkiebitze. Dabei wird es
um Millimeter gehen. Schließlich soll der neue Wehrverschluss dicht
sein und die nächsten Jahrzehnte möglichst problemlos bei Normal-
und Hochwasser den Neckarpegel regeln. Sobald er zuverlässig seinen
Dienst tut, wird die Spundwand vor dem ersten Wehrfeld entfernt - das Neckarwasser
kann an dieser Stelle wieder über die Staustufe fließen und
geregelt werden.
Die Baustelle „wandert“ dann um ein Wehrfeld
weiter. Der dritte Pfeiler kann abgesägt und der zweite Wehrverschlusss
ausgetauscht werden. Insgesamt wird die Sanierung aller vier Wehrfelder
2011 abgeschlossen sein. Etwa 18,2 Milllionen Euro hat der Bund für
die Ertüchtigung locker gemacht. Inbegriffen ist auch die Fernbedienung.
Mitarbeiter des Wasser- und Schifffahrtsamts können künftig
die Verschlüsse aus der Fernbedienzentrale in Obertürkheim
steuern. Im Hochwasserfall müssen die Staustufen in Untertürkheim
und Bad Cannstatt bislang noch mit Personal direkt vor Ort bedient
werden, während die drei Esslinger, die Obertürkheimer und
die Hofener Wehre bereits von den Schleusenwärtern ferngesteuert
werden.
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Serie der Untertürkheimer Zeitung
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