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Angst ist der packende Stoff

Untertürkheim: Der 25-jährige Robin Hettich ist Romanautor-„Die Nacht vor Totensonntag"

VON IRIS FREY - Untertürkheimer Zeitung vom 3.11.2004

Kathrin ist über das Wochenende vor dem Totensonntag allein zu Hause. Sie ist 16 Jahre alt. Ein Sturm kommt. Sie hört Geräusche und schwebt in Erinnerungen an ihre Großmutter. Das Mädchen macht sich Gedanken, woher die Geräusche kommen. Die Lage spitzt sich zu. Fenster stehen teilweise offen. Sie meint, es müsse jemand im Haus sein. Sie findet Fußspuren und fängt an, der Sache nachzugehen. Sie untersucht das Haus von oben bis unten und trifft niemanden. Und dennoch wird sich in dieser Nacht noch viel ereignen: „Die Nacht vor Totensonntag". So heißt der Roman, den der Untertürkheimer Robin Hettich mit diesem Stoff geschrieben hat. Es ist der erste Roman eines jungen Autors, der Mitglied im Schriftstellerverband ist und wohl dort zu den Jüngsten zählt. Hettich ist 25 Jahre alt. Er kommt aus einem ganz anderen Metier als dem der Wortschöpfer: Er ist gelernter Gas- und Wasserinstallateur. „Schreiben macht mir Spaß", sagt Hettich. Der Fischer Verlag, der sein Buch herausgebracht hat, hatte es jüngst mit im Programm auf der Frankfurter Buchmesse. Erste Erfolge für einen jungen Autor.


Robin Hettich hat seinen ersten Roman veröffentlicht:
ein spannendes Buch, das dem Thema Angst psychologisch auf der Spur ist.
Foto: Frey

Hettich versteht es in dem Buch, den Leser zu fesseln. Allein das Vorwort führt packend ein in den Stoff über Leben und Tod. Auf gelungene Weise kann schon hier der Leser das entschlüsseln, was ihn auf den kommenden 196 Seiten erwartet. Im Prolog fragt er, warum gute Menschen sterben müssen und böse nicht: „Ich bin nicht böse, ich erlöse euch von euren Krankheiten! Ich bin nicht schlecht, ich erlöse euch von euren Qualen! Ich bin einer von Euch! Mal sitze ich mit dir im Flugzeug, mal bin ich Beifahrer in deinem Wagen. Mein Werkzeug ist nicht die Sense, sondern der Mensch selbst mit seinem Hass und seinem Leichtsinn. Meine Waffe ist die Angst, die ich dir Tag für Tag zu spüren gebe", so der Prolog. In diesen Worten steckt der Stoff über eine Nacht, die der Leser minutiös miterleben kann. Eine Nacht, die sich dramatisch zuspitzt. So könnte der Roman auch in die Kategorie Krimi passen, aber auch in den psychologischen Roman. Hettich hat mit dem Schreiben des Romans nach dem Orkan Lothar begonnen und ihn vor dem 11. September 2001 beendet.

Doch vieles lässt sich aktualisieren. „Was geht in Menschen vor, wenn sie Todesangst haben?", ist eine der Fragen, denen Hettich nachgeht. Er hat den Mut, Grenzsituationen aufzuzeigen. Die Eltern von Kathrin fliegen nach New York. Nach dem 11. September hat Hettich diese Passage trotzdem im Buch gelassen. „Die Stadt ist noch immer reizvoll", sagt der Amerikabegeisterte. Seine Geschichte hat nun noch mehr Brisanz bekommen. Hettich will mit dem Buch dem Leser zeigen, dass manche schlimmen Dinge sich entweder von allein auflösen oder nicht so schlimm sind. „Der Tod gehört dazu wie die Geburt", sagt Hettich. Den Totensonntag will er übrigens nicht in Misskredit stellen. Das Ende des Romans versöhnt den Leser nach der Spannung, so viel sei verraten. Übrigens hat Hettich die Kritik eines Berufsschullehrers zu einer Klassenarbeit zur Schriftstellerei gebracht, der sagte, er solle keine Romane schreiben. Das tut er jetzt. Mit Erfolg. Weiter so.

Robin Hettich

Die Nacht vor Totensonntag.
Ist die Nacht, in der wir den Toten am nächsten sind!

Edition Fischer

Broschiert - Rita Fischer, Ffm.
Erscheinungsdatum: April 2004
ISBN: 3830106262
196 Seiten
18,90 Euro
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