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Die Gartenstadt Luginsland: Im einstigen Paradies der Schlosser, Dreher und Monteure |
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Artikel aus der Stuttgarter Zeitung vom 23.12.2002 Im einstigen Paradies der Schlosser,
Dreher und Monteure Von Erik Raidt Gleich muss sie kommen, die bessere Welt. Die Gartenstadt Luginsland.
Lug ins Land, also ins Land hineinschauen - wie mag der Stuttgarter Stadtteil
im Norden von Untertürkheim beschaffen sein, dass er eine solche
Bezeichnung rechtfertigt? Luginsland, das klingt nach Lummerland, und
wir denken an Jim Knopf und Lukas, den Lokomotivführer, und an den
Kaufmannsladen von Frau Waas und daran, dass die Lok Emma schnaubend um
die Ecke fährt, dabei hat Luginsland nie eine Bahnstation besessen. "Die Luginsländer sind etwas ganz Besonderes", behauptet sie und liefert die Begründung gleich mit: "Die Leute sind sehr offen und passen aufeinander auf, das ist hier noch nicht so anonym." Im Salon Inge ist ein Haarschnitt noch ein Haarschnitt und kein aufgeplustertes Wellnessangebot. Vor den Spiegeln stehen rustikale Lederstühle, an der Wand hängt eine Tafel, an der antike Lockenwickler und Scheren befestigt sind. Der Salon gleicht dem Stadtteil: gepflegt und bodenständig, ohne aufgesetzten Chic. Wieder jüngere Leute im Viertel In den vergangenen Jahrzehnten hat Cornelia Martini nicht nur erlebt, wie sich einst fülliges Haupthaar mancher Träger im Laufe der Zeit lichtete, sie hat auch den Wandel des Stadtteils gesehen. "Mittlerweile kommen wieder jüngere Kunden, früher war das Viertel ziemlich überaltert." Draußen in den Vorgärten stapeln sich die Kinderspielsachen, zwischen den verblichenen Fassaden mancher Häuser leuchtet frisches Weiß und Gelb. "Viele der Alten, die seit langem in Luginsland wohnen, sind ins Heim gegangen oder gestorben", erzählt die Friseurin. Nun ziehen vermehrt junge Familien nach Luginsland, die Verkehrsanbindung an die Stadt ist günstig, und die Mieten sind noch bezahlbar.
In einem dieser schnörkellosen Einfamilienhäuser unweit des
Friseursalons Inge lupft eine Bewohnerin mit dem Besen Laub aus der Wiese.
Seit 1932 lebe sie in dem Haus. "Ja freilich", ihr Mann habe
früher auch beim Daimler "gschafft", sie arbeitete bei
einem Rechtsanwaltsbüro in der Stadt, damals musste sie noch jeden
Tag zu Fuß von Luginsland runter nach Untertürkheim laufen.
Es gab noch keinen Bus, heute sei das viel bequemer, erzählt sie,
während sie mit der Arbeit fortfährt. "Dafür gab es
früher droben noch einen Metzger." Es ist das Einzige, das sie
am Leben in Luginsland stört: Es gibt kein Einkaufszentrum vor Ort.
Das ist das Thema Nummer eins in Luginsland, hieß es zuvor auch
im Friseursalon Inge - gerade älteren Bewohnern mache das zu schaffen.
Aber sonst können sie zufrieden sein in Luginsland - bei den Aussichten.
Immer neue Ausblicke öffnen sich, je nachdem, wohin sich der Spaziergänger
treiben lässt. Verstreute Kleingartenkolonien Luginsland: umschlossen von Weinbergen, überragt von der Grabkapelle
Rotenberg, geprägt vom Charme der Arbeitersiedlung mit den gesunden
und billigen Wohnungen. Eine Gartenstadt, auch wenn mancher Vorgarten
gerade drei Handtuchbreiten groß ist und von fünf Stiefmütterchen
geschmückt wird. Und so schnell ist man mittlerweile am Bahnhof in
Untertürkheim, mit einem Bus der Linie 60: in fünf Minuten.
Auch ohne eine Bahnstation und eine Lok namens Emma. |
Standort: Stuttgart Luginsland |
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