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Neckarbad Untertürkheim 1915
Neckarbad 1915
Neckarbad in Untertürkheim 1915 vor der Kanalisierung
Inselbad von 1927-1929 auf der Neckarinsel
Das Inselbad (Freibad) wurde 1927 - 1929 im Auftrag der Stadt Stuttgart durch die Architekten Paul Bonatz & Scholer erbaut.

Nach gut 70 Jahren war das Familienbecken grundlegend zu sanieren und zu attraktivieren. Das ehemals 100 m lange und 28-30 m breite Becken wurde in ein ca. 57 x 25 m großes Attraktionsbecken und ein ca. 250 m² großes Kinderbecken unterteilt. (Fotos und technische Daten von der Fa." Infraserv Wiesbaden Technik GmbH & Co. KG"

Höhepunkt des neuen Familienbeckens sind die beiden Rutschen - eine 90 Meter lange Wasserrutsche und eine 12 Meter lange Breitrutsche. Aber es gibt noch mehr: Einen Strömungskanal mit begehbarer Mittelinsel, eine weitere Insel, die als Wellen- brecher vorgelagert ist, eine Unterwasserliege mit 20 Sprudel-Liegeplätzen und eine Wasserfontäne.

Springerbecken
Sprungturm

Kuturdenkmal: Inselbad auf der Neckarinsel
Das Inselbad auf einer künstlich angelegten Neckarinsel und die
landschaftsgärtnerische Gestaltung ist Teil des Kulturdenkmals.

Hochbauten: im Bauhausstil entworfene ein- bzw. zweigeschossige
Flachdachbauten in unverputzter kombinierter Eisenbeton- und Ziegelbauweise,
neuer Eingang von 1953/54 durch Arch. Walter Betting, Sachgesamtheit.


Verkehrsmittel-Karte: Bus - S-Bahnhof - U-Stadtbahnhaltestellen
Inselbad Untertürkheim auf der Neckarinsel - Karte in GOOGLE MAPS

Größere Kartenansicht


Foto von 1939


>> Inselbad - Öffnungszeiten und Preise <<

In diesem Sportbad nach internationalen Wettkampfbestimmungen gibt es eine ganze Palette von Bade-, Sport- und Spielangeboten, die einen unterhaltsamen Badetag versprechen: Schwimmer-, Nichtschwimmer-, Sportschwimmer- und Springerbecken mit einem Sprungturm bis 10 Meter Höhe, Planschbecken, Tischtennis, Volley-Ball, Spielfelder und Spielwiese, Wickelstube mit Flaschenwärmer und Kochplatte sowie Dusche und WC.

Mit eigenem großem Schwimmerbecken, Liegewiese, Dusch- und WC-Anlagen steht ein komplettes FKK-Reich zur Verfügung. - Beach-Volleyball, Basket- und Streetball. Kinderparadies mit Sand-/Matschplatz.

  • Sportbecken 50m x 21m
    mittlere Wassertiefe 2,15m

  • Springerbecken 25m x 18,50m,
    mittlere Wassertiefe 4,50m,
    1m und 3m Federbrett,
    1m-, 3m,- 5m,- 7,5m- und 10m Plattform

  • FKK-Nacktschwimmerbecken 33,33m x 18m
    Wassertiefe 0,75m - 2m
    mit Kunstobjekten von Bildhauer Fritz von Graevenitz (1892-1959)
    "Im Untertürkheimer Inselbad sonnen sich zwei Graevenitz-Delfine am Beckenrand. Die Plastiken sollten bei einem Umbau verschrottet werden, auf den Müll mit dem Bronzedingern hieß es. Doch als bekannt wurde, wer die Delfine gemacht hat, wurde schnell eingelenkt. So dürfen die Plastiken im FKK-Bereich bleiben und auf die Köpfe der Schwimmer spucken"
    Weblink: http://www.graevenitz-stiftung.de/

  • Bis zum Jahr 2000 (im Luftbild unten: rechts)
    100m x 33m Familienbecken unbeheizt


100m-Becken und Lindenschule - Foto ca. von 1939
unten Blick auf das Alte Bootshaus am Seitenkanal


Anstelle dieses Beckens
seit Mai 2001:

  • Schwimmer-/Nicht-
    schwimmerbecken
    1280m²

    Wassertiefe 0,75m - 1,35m
    mit 90 Meter-Wasserutsche,
    12 Meter Breitrutsche und
    Wasserattraktionen und Sand-/ Matschplatz

  • Planschbecken 250m²,
    0 - 0,45m tief
    mit Kegelsprudler und Spielboot


Inselbad - Luftbild von 1983 - noch mit 100m-Becken (Quelle: Heimatbuch)

Inselbad Untertürkheim
Inselbad 4
Tel: (0711) 216-57160

S-Bahn S1, - Stadtbahn U4+U13, Bus 60 und 61, Haltestelle: Bahnhof Untertürkheim
==> Elektronische Fahrplanauskunft (EFA) Zielort Inselbad

InselbadInselbad
InselbadInselbad
Stuttgarter Wochenblatt 29.9.2005

Das Inselbad - Eine Attraktion - wie lange noch?

Eine Modernisierung im Inselbad ist längst überfällig -
Die Flachdachbauten im Bauhausstil sind seit längerem marode - FKK-Becken bekommt Sprudelliegen

Das denkmalgeschützte Inselbad Untertürkheim ist eine Attraktion in der Region. Fragt sich nur, wie lange noch. Eine Sanierung der sanitären Anlagen und des FKK-Bereichs sind dringend notwendig. Die Kur- und Bäderbetriebe der Stadt Stuttgart hoffen auf einen Baubeginn nach der Sommersaison 2006.

UNTERTÜRKHEIM - Seen sind rar in der Region Stuttgart. Also wohin, wenn man sich in der Sommerhitze abkühlen will? Das Inselbad Untertürkheim ist eine willkommene Alternative zu den "normalen" Freibädern in Stuttgart. Das 1927 bis 1929 erbaute Inselbad liegt auf einer künstlich angelegten Neckarinsel und ist Teil eines Kulturdenkmals.
Hans Knierriem, Architekt und Projektleiter beim Hochbauamt Stuttgart, kennt sich im Inselbad aus. 1999 gab es einen Gesamtsanierungsplan, der aus finanziellen Gründen in zwei Abschnitte geteilt wurde. Knierriem leitete bereits den ersten Bauabschnitt in den Jahren 2000/2001, knapp 13 000 Deutsche Mark kostete der Umbau. Damals wurde das 100-Meter-Becken im familienfreundlichen Kinder- und Jugendbereich erneuert, ein Kleinkinderbereich eingerichtet und der Spielbereich auf die Inselspitze verlagert. Das Familienbecken wurde zum Erlebniszentrum mit Wasserrutschen, einem Strömungskanal, Unterwasserliegen und etlichem mehr.

Sprungturm 1939"Die Besucherzahlen konnten damit um 90 Prozent gesteigert werden", so Richard Joos, Geschäftsführer der Kur- und Bäderbetriebe Stuttgart, zum Erfolg der Aktion. "Besonders Jugendliche und Familien kommen aus dem gesamten Stadtgebiet hierher."

Bisher konnten die Besucherzahlen gehalten werden. Die Flachdachbauten im Bauhausstil, in denen heute die Umkleidekabinen untergebracht sind, sind allerdings seit längerem marode und renovierungsbedürftig. Denn der zweite Bauabschnitt, der eigentlich kurz darauf erfolgen sollte, wurde zweimal verschoben. Die Stadt hatte kein Geld. Das ist jetzt rund vier Jahre her. Inzwischen mussten einige Bereiche bereits kurzfristig mit Holzpfeilern abgestützt werden, der Betonstahl korrodiert, es gibt Algenbildung am Gebäude und in den Stützpfeilern bilden sich Risse. "Hier muss schleunigst gehandelt werden", weiß Hans Knierriem.

3,7 Millionen Euro sind für den zweiten Bauabschnitt veranschlagt. Das Projekt steht auf der Prioritätenliste der Kur- und Bäderbetriebe auf Platz eins und hat damit gute Chancen, baldmöglichst umgesetzt zu werden. Das heißt: Es ist für den nächsten Doppelhaushaltsplan der Stadt vorgesehen, und nach der Sommersaison 2006 fiele dann der Startschuss für die Baumaßnahmen. Zur Badesaion 2007 könnten die Inselbadfreunde dann die neuen Anlagen nutzen.

Was steht im Einzelnen an Maßnahmen an? Die Flachdachbauten stehen unter Denkmalschutz, das hat Hans Knierriem in den Plänen zur Modernisierung berücksichtigt. Deswegen sollen die alten Umkleiden auch erhalten bleiben – im neuen Gewand. Nur ein paar werden entfernt: „Heute sind nicht mehr so viele Umkleiden nötig wie früher“, so Knierriem. Dafür sollen die Schränke zum Einschließen von Wertsachen und Kleidung besser einsehbar – und damit sicherer – werden. Neben den Umkleidekabinen werden auch die Sanitäranlagen und technischen Einrichtungen modernisiert, ein Blockheizkraftwerk ist ebenfalls geplant. Daneben muss das gesamte Duschgebäude stabilisiert werden: Es hat sich im Lauf der Zeit deutlich verformt durch Absenkungen im Bereich des Fundaments. Hier macht sich die Neckarinsel bemerkbar. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem FKK-Bereich - früher das Frauenbad. Die Einrichtung ist sehr profitabel und bei den Anhängern der Freikörperkultur äußerst beliebt. Ist das Inselbad doch das einzige der Stuttgarter Bäder mit eigenem Wasserbecken zum Nacktschwimmen. So wird es einen Durchgang zwischen den Gebäudeteilen geben, wodurch sich die Liegefläche in etwa verdreifacht. In das FKK-Becken kommen Filter und ein Edelstahlbecken. Als Attraktion sind Bodensprudler und Sprudelliegen geplant.

Das auf der anderen Seite des Gebäudes liegende Versehrtenbecken ist ebenfalls denkmalgeschützt und muss daher in den Konturen weiterhin erkennbar bleiben. Ansonsten wird es ebenfalls vollständig modernisiert. Es wird allerdings kein Versehrtenbecken mehr geben. Der Geschäftsführer der Kur- und Bäderbetriebe Richard Joos liefert die Erklärung dafür: „Es kommen zum einen nur sehr wenige Versehrte hierher. Zum anderen ist es besser, direkt an den großen Becken schwerbehindertengerechte Einrichtungen anzubringen.“ Die über den Umkleiden liegende Terrasse weist auch etliche Risse und undichte Stellen auf, die Hans Knierriem beseitigen will. Dort oben gibt es etliche Badehäuschen, die vermietet sind. „Es gibt hier regelrechte Fanclubs“, erklärt Knierriem, „die Kabinen werden von Generation zu Generation weitergegeben.“ Die Mieter brauchen allerdings keine Angst zu haben: Die Häuschen bleiben ihnen auch weiterhin erhalten.
Karin Wiemer 29.09.2005

Eine Frischzellenkur fürs Inselbad

Stuttgarter Wochenblatt 20.7.2006
Größtes Freibad Stuttgarts wird für 3,68 Millionen Euro saniert - Baubeginn ist der 18. September 2006 - Aussehen des Kulturdenkmals darf nicht verändert werden

Holzpflöcke stützen das denkmalgeschützte Terrassengebäude. Decken hängen runter wie durchgelegene Matratzen. Beton bröckelt an allen Ecken und Enden der Ziegelsteingebäude. Die hölzernen Umkleiden sind beschmiert und eingetreten. Das historische Terrassengebäude im Inselbad fällt in sich zusammen. Zeit, etwas dagegen zu tun. Für 3,68 Millionen Euro wird der unter Denkmalschutz stehende Bonatzbau sowie der FKK-Bereich im größten Freibad Stuttgarts saniert und modernisiert. Nach den Sommerferien geht"s los, damit zur neuen Badesaison 2007 alles in neuem Glanz erstrahlt.

UNTERTÜRKHEIM - Gegensätzlicher könnte das Badevergnügen im Inselbad nicht sein. "Einerseits schwimmen unsere Gäste im modernsten Becken, ausgestattet mit Raumfahrtechnik", meint ein Freibad-Mitarbeiter überspitzt. "Andererseits müssen wir Angst haben, dass den Badegästen die Betonbrocken auf den Kopf fallen."

Inselbad

Das denkmalgeschützte Terrassengebäude droht einzustürzen. Die Sonnenterrasse wird mit Holzpfählen abgestützt, altmodische Umkleiden gibt es nur noch wenige, die meisten sind geschlossen oder die Türen ausgehängt.

Denn die Holzkabinen sind eingetreten und beschmiert. Höchste Zeit, dass was passiert. "Denn das Zweitwichtigste nach einem Supersommer ist für ein Freibad die Attraktivität drumrum", sagte Anita Grube, stellvertretende Geschäftsleiterin der Kur- und Bäderbetriebe Stuttgart, in der Bezirksbeiratssitzung. Dies habe sich bereits 2001 gezeigt. Damals waren im ersten Bauabschnitt für rund 6,6 Millionen Euro das einstige Familien- und Planschbecken in ein modernes Erlebnisbecken mit Riesenrutsche umgestaltet worden.

Dazu kamen Kinderspielbereich und Spielanlagen. Die Besucher nahmen"s dankbar an - und strömten vermehrt ins Inselbad. Ähnliche Effekte erhoffen sich die Bäderverantwortlichen auch im nächsten Jahr. Bis zur Eröffnung der Freibadsaison 2007 sollen nämlich Terrassengebäude und FKK-Bereich für 3,68 Millionen Euro saniert und modernisiert werden. Das Tragwerk des Terrassengebäudes, das zwischen 1927 und 1929 im Bauhausstil in unverputzter Eisenbeton- und Ziegelbauweise erbaut worden war, muss komplett erneuert werden, erklärte Hans Knierriem vom Hochbauamt. Dazu müssen die Eisen- und Betonstelen freigelegt und zum Teil aufwendig hergerichtet oder ersetzt werden. Da das Inselbad, das als erstes Freibad Stuttgarts auf einer künstlichen Insel erbaut wurde, ein Kulturdenkmal ist, darf das Aussehen nicht verändert werden.

Dies gilt auch für den FKK-Bereich. Dort wird ein 25 mal 13 Meter großes Edelstahlbecken mit breiter Einstiegstreppen und Sprudelliegen sowie Bodensprudlern eingelassen - in das Betonbecken des ehemaligen Frauenbads.

Damit die Kanten des bisher größeren Becken erkennbar bleiben, werden besondere Platten verlegt. Außerdem wird der FKK-Bereich größer und damit attraktiver. Das ehemalige Versehrtenbecken, heute schon nicht mehr benutzt, weil es auseinander fällt, wird zugeschüttet und als Liegewiese den Freikörper-Fans zugeschlagen, ebenso wie ein großes Stück Wiese dahinter. Die Umkleide- und Sanitärgebäude bekommen einen Durchgang, um die Bereiche zu verbinden. Außerdem werden Kabinen, WCs und Duschen komplett renoviert. Sofern das Geld reicht, kommt dort noch ein Beachvolleyball-Feld hin. Erneuert werden auch die technischen Anlagen, die durch eine Solaranlage zur Badewassererwärmung ergänzt werden. Erstellt werden zudem ein Kiosk und ein unterirdischer Schallwasser- und Pumpenraum, erläuterte Knierriem.

Die Bagger werden nach den Sommerferien ab 18. September im Inselbad anrollen - damit zur Freibadsaison 2007 im Mai das Inselbad komplett in neuem Glanz erstrahlt und noch mehr Besucher sich dort vergnügen können. tb

20.07.2006

Vom "Stadion" zum modernsten Freibad Stuttgarts

03.08.2006 - Stuttgarter Wochenblatt

Das Inselbad ist das älteste Freibad Stuttgarts und hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich

Planschen im kühlen Nass - im Sommer schon immer das größte Vergnügen für groß und klein. Der Neckar wäre prädestiniert dafür. Früher war er das auch mal, als die Wasserqualität zum Baden noch nicht zu wünschen übrigen ließ und noch keine Schiffe darauf fuhren. Das heute älteste Freibad Stuttgarts ist das Inselbad auf der Neckarinsel, das sich vom "Stadion" zum Sport- und Freizeitbad für die ganze Familie mauserte. Tausende Badegäste lernten dort Schwimmen und wetteiferten in Schwimmwettbewerben.

UNTERTÜRKHEIM - 100-Meter-Schwimmbahnen - wo gibt es das heute noch. Damals konnten sich die Badegäste im neu erbauten Inselbad Anfang des 20. Jahrhunderts in den langen Schwimmbecken austoben. Ihre Tiefe von 0,90 bis drei Metern gestattete es, das Schwimmbecken als gefahrlose öffentliche Badeanstalt, aber auch für Kunstsprungübungen zu nutzen. Dies haben Harald Schukraft und Wolfgang Kress für ihr Buch "Bäderstadt Stuttgart" recherchiert.

Den Anstoß für das Untertürkheimer Inselbad hatte damals ein neu gegründeter Verein gegeben. Der Cannstatter Fritz Peter war Mitbegründer der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG). Er organisierte erste Rettungsschimmer-Kurse. Fritz Peter hielt es für notwendig, außer den Badeplätzen im Neckar auch sichere Schwimmbäder zu bauen. Nach Verhandlungen mit der Stadt und dem Stadtverband für Leibesübungen wurde 1913 der Verein "Stadion" gegründet.

Vorsitzender wurde Fritz Peter. Da durch die Regulierung des Neckars die Insel bei Untertürkheim entstanden war, wurde dieser Platz für ein neues Schwimmbad ausgewählt. Auch ein Ersatz für das durch die Regulierung weggefallene Freibad bei der alten Untertürkheimer Brücke. Eingeweiht wurde das Inselbad jedoch erst am 13. Juli 1924 mit einem bunten Schwimmfest. Die Menschen waren begeistert. Und strömten ins neue Freibad, seitdem "Inselbad" genannt.

Stadion

Im Laufe der 20er Jahre entwarfen die Architekten Bonatz und Scholer die großzügige Anlage mit Gebäuden im Bauhausstil. Heute stehen die Terrassen- und Umkleidegebäude wie berichtet unter den Denkmalschutz - und müssen bei der anstehenden Sanierung liebevoll renoviert werden. Außer dem Sportbecken entstand ein großes Familienbecken mit einer Größe von 50 auf 29 Meter, dazu ein Kinderplanschbecken und ein Garderobengebäude mit 2500 Garderoben und einer Liegeterrasse auf dem Dach mit wunderbarem Ausblick auf den Neckar. Statt mit Flusswasser wurden die Becken mit gereinigtem Grundwasser befüllt. Dafür wurden extra eine Pumpanlage und Behälter gebaut. Die Badeanstalt wurde eingezäunt, neue Zugänge, Zufahrten und Parkplätze angelegt. Im Juni 1928 wurde dann das erweiterte Inselbad eröffnet.

Die Erweiterung kannte keine Grenzen. Ein Jahr später kam ein Frauenbad hinzu, ein Becken ausschließlich für Frauen und Mädchen, die sich abseits des Trubels im Familienbad ihre Bahnen ziehen wollten. In dieser Zeit wurden die Umkleiden im gesamten Bad aufgestockt, so dass an heißen Sommertagen Platz für die Kleidung von 20.000 Gäste war. Gleichzeitig ging die neue Gaststätte mit ihrer großen Terrasse in Betrieb. Das Inselbad erfreute sich immer größerer Beliebtheit.

Nach dem Krieg ging dies weiter. Die Menschen sehnten sich nach Normalität.

Inselbad1945 war das Inselbad das einzige Freibad in Stuttgart, das trotz Schäden von Mai bis September offen war. Auch 1946 war es als einzige "Sommerbadeanstalt" in Betrieb. Das Frauenschwimmbecken hatten damals die Amerikaner beschlagnahmt.

Dem Besucherstrom tat dies keinen Abbruch. Bereits 338.000 Menschen waren es 1946. In den 50er Jahren verschmutzte der Neckar immer mehr und machte ein Badeverbot notwendig. Schluss war es mit dem Neckarbaden. Mit hohem Aufwand wurde daraufhin das Inselbad renoviert und modernisiert - 1953/54 beispielsweise wurde der Eingangsbereich erneuert, der heute ebenfalls unter Denkmalschutz steht.

Seit Anfang der 90er Jahre ist das Inselbad für Wettkämpfe nutzbar, 1991 wurde extra eine zwölf Meter hohe Traglufthalle über dem 50-Meter-Sportbecken errichtet. 2001 dann war der erste Bauabschnitt der jüngsten Sanierung abgeschlossen - das Inselbad erstrahlt als attraktives Familien-Freizeitbad mit modernster Technik, einer Riesenrutsche, einem Strömungskanal mit begehbarer Mittelinsel und Wasserspielen. Unterwasserliegen und Bodensprudler laden zum Entspannen ein. Das Inselbad hat trotz einer wechselvollen Geschichte auf dem Buckel nichts an seiner Anziehungskraft eingebüßt. tb

Getrübte Stimmung zum Auftakt der Freibadsaison

14.05.2007 UZ - UNTERTüRKHEIM

Lob für „traumhaft modernisierten“ FKK-Bereich im Inselbad - Verärgerte Kabinenmieter

(mk) - Freud und Leid lagen zur Saisoneröffnung im Inselbad nah beieinander: FKK-Freunde dankten den Verantwortlichen der Bäderbetriebe für den „traumhaft modernisierten FKK-Bereich“ - treue Mieter der Kabinen auf der Sonnenterrassen erhoben dagegen schwere Vorwürfe: 40 von 110 Umkleidekabinen sind noch nicht fertig saniert und können erst 2008 bezogen werden.

FKK-Becken
Das neue FKK-Becken im Untertürkheimer Inselbad - Foto:Bäderamt

Der Saisonauftakt in Stuttgarts größtem Freibad war gewohnt prickelnd: Stammgäste wurden mit Stuttgarter Sekt und Brezeln willkommen geheißen. Am Samstag mischten sich zudem Ehrengäste unter die Badebesucher. Kur- und Bäderchefin Anke Senne-Bunn hatte Planer und Vertreter der Handwerksfirmen, die die Wintermonate über das Inselbad saniert hatten, zum Dankeschön-Empfang geladen.

Für 3,68 Millionen Euro wurde seit September 2006 der Bonatzbau mit der Sonnenterrasse saniert, der FKK-Bereich neu gestaltet und modernisiert. Letzerer hat sich zu einer idyllischen Oase für Nackedeis verwandelt. „Zwar ist die Wasserfläche verkleinert worden, aber insgesamt hat unser Bereich gewonnen“, freut sich die Untertürkheimerin Elke Graf. Die Bäderbetriebe ließen ein neues, 25 mal 13 Meter großes Edelstahlbecken mit Sprudelliegen einbauen. „Unsere sanitären Anlagen sind nun traumhaft“, schwärmt Andrea Gehr-Schwaninger.

Zudem wurde das einstige Gelände des Versehrtenbeckens den Fans des textilfreien Badens zugeschlagen. „Das ist wie ein Feiertag für uns. Obwohl der FKK-Bereich immer mehr an Beliebtheit gewinnt, sind wir hier nämlich wie ein große Familie, die sich auch um die Anlage kümmert“, erklärt Dörte Kempter aus Fellbach. Liebevolle Kleinigkeiten wie die Delphin-Skulpturen am Beckenrand oder die Tischtennisplatten gehören zum Idyll. „Unsere alte Uhr am vorderen Eingang und ein Beachvolleyball-Feld wären noch Wünsche“, regten Kempter und Gehr-Schwaninger an.

Größere Defizite weist hingegen der hintere Teil der Sonnenterrasse auf. Der fast 80 Jahre alte Bonatzbau bereitete den Planern unerwartete Schwierigkeiten. „Stichprobenhaft haben wir Beton und Pfeiler im Vorfeld untersucht. Doch erst während der Sanierung stellten wir fest, dass vor allem im vorderen Bereich die Bewehrung an vielen Stellen praktisch nicht mehr vorhanden war“, berichtet Architekt Hans Knierriem vom Hochbauamt. Der eh schon knappe Zeitplan ließ sich nicht mehr halten. Deswegen konnten nur 70 der beliebten Kabinen und etwa 60 Prozent der Sonnen-terrassen fertiggestellt werden. Etliche Stammgäste, die die Kabinen seit Jahrzenten mieten, müssen 2007 ohne ihr Sommerdomizil im Inselbad auskommen.

Inselbad Untertürkheim 2008 - Sanierung des Bonatzbaus abgeschlossen

Nach neun Monaten Sanierungs- und Umbauarbeiten beginnt im Inselbad Untertürkheim am Samstag, 10. Mai 2008, die Badesaison. Mit dem renovierten Terrassengebäude (Bonatzbau) ist die komplette Sanierung des Inselbads abgeschlossen.

Sie hatte 2001 mit der Umgestaltung des Familienbeckens begonnen. Das alte Familienbad wurde durch ein neues Becken mit Riesenrutsche, Gegenstromanlage und einem separaten Kinder- und Planschbecken ersetzt. Der zweite Abschnitt der mit 3,68 Millionen Euro veranschlagten Sanierungsarbeiten begann im September 2006 und konzentrierte sich auf den Bonatzbau und das FKK-Gelände. Durch die Neuordnung der Flächen wurde das FKK-Gelände von rund 2300 Quadratmetern auf 4600 Quadratmeter vergrößert.

BonatzbauNach aufwändigen Restaurierungsarbeiten stehen nun alle 110 Umkleidekabinen im denkmalgeschützten Bonatzbau wieder zur Verfügung. Sämtliche Holzelemente wurden restauriert oder ergänzt. Für die Reparaturen wurden soweit möglich alte Hölzer verwendet. Der rostrote Anstrich entspricht der Originalfarbe.
Ebenso legten die Restauratoren bei den gelben Bodenplatten auf der Terrasse und bei den Fußbecken größten Wert auf Authentizität. Die baulichen Veränderungen an der 1928 eingeweihten Einrichtung erwiesen sich als gelungener Balanceakt zwischen dem Erhalt historischer Bausubstanz und modernen
Nutzungsanforderungen. So stehen jetzt neben Sanitäranlagen und Umkleiden für Menschen mit und ohne Behinderung auch mehr Personalräume zur Verfügung. -

Landeshauptstadt Stuttgart - Foto: Enslin

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