ROTENBERG: 70 Jahre alte Kammer mit 140 Kubikmetern Fassungsvermögen
in der Stettener Straße wird für 870 000 Euro modernisiert
Untertürkheimer Zeitung vom 08.07.2009.
Die
EnBW hat mit der Erneuerung des Trinkwasserhochbehälters
in der Stettener Straße begonnen. Für rund 870.000 Euro
wird der 1938 erbaute Behälter mit einem Fassungsvermögen
von 140 Kubikmetern Wasser modernisiert, in zwei Kammern geteilt
sowie die Elektrik und die Pumpen erneuert. Die Maßnahme
soll bis Juni 2010 abgeschlossen sein.

Projektleiter
Felix Kuntsche und EnBW-Pressesprecher Jürgen Kaupp (links) schauen sich
die drei
Pumpen im Trinkwasserhochbehälter in der Stettener Straße an, die
ersetzt werden. Fotos: Kuhn
Von Mathias Kuhn
Wer in Richtung Egelseer Heide oder zum früheren Hotel Böhringer
läuft, dem fällt das Besondere am „fensterlosen Gebäude“ mit
der Hausnummer 58 kaum auf. Der Wasserhochbehälter auf der Bergseite
integriert sich ideal in die Zeile der Wohnhäuser. Statt Wohn-
oder Schlafzimmer mit traumhaftem Ausblick versteckt sich hinter der
Fassade jedoch viel Technik und zwei Trinkwasserbehälter mit einem
Fassungsvermögen von insgesamt 200 Kubikmetern, die den Stadtteil
Rotenberg mit dem Lebens- und Gebrauchsmittel Nummer Eins versorgen:
mit Wasser. Der Behälter wird mit Landeswasser aus dem nahe gelegenen
Hochbehälter Rotenberg gespeist. Die Anlage besteht aus der ursprünglich
im Jahr 1891 gebauten Wasserkammer mit 60 Kubikmetern Inhalt und einer
1938 hinzu gebauten zweiten Kammer mit 140 Kubikmetern Fassungsvermögen.Von
1969 bis 1970 wurde das Einsteighaus durch einen Anbau vergrößert
und 1980 zum heutigen Bauwerk ausgebaut. Darüber hinaus erfolgten
immer wieder Anpassungen der technischen Einrichtung.

Die Bauarbeiter haben mit den vorbereitenden Arbeiten bereits begonnen:
Die 140 Kubikmeter
fassende
Kammer im Wasserhochbehälter wird bis Juni 2010 erneuert.
Aus zwei Gründen wird die Anlage nun erneuert: „Weil der
Wasserverbrauch insgesamt rückläufig ist, genügt künftig
das Speichervolumen der zweiten Wasserkammer. Die Trinkwasser- als
auch die Löschwasserversorgung bleiben gewährleistet“,
erklärt Projektleiter Felix Kuntsche. Aus Gründen der Versorgungssicherheit
und zur Verbesserung der betrieblichen Abläufe werde der 140 Kubikmeter
fassende Behälter jetzt in zwei unabhängig voneinander zu
bewirtschaftende Kammern mit separaten Zulauf- und Entnahmeleitungen
unterteilt und umgebaut.
Die Vorteile der Zweiteilung für die Sicherheit aber beispielsweise
auch bei der jährlichen Reinigung und Wartung liegen auf der Hand. „Zusätzlich
werden das Pumpwerk zur Versorgung der höher gelegenen Häuser,
das Rohrleitungssystem und Teile der Elektrotechnik innerhalb der Anlage
erneuert“, erklärt Pressesprecher Jürgen Kaupp. Das
Gebäude selbst erhält ein neues Dach sowie eine Wärmedämmung.
Die vorbereitenden Arbeiten sind seit Tagen im Gange. Die spezialisierte
Firma hat die Erdbedeckung des Speichers abgetragen. In zwei bis drei
Wochen wird die Behälterdecke der umzubauenden Kammer abgebrochen
und die neue Zwischenwand eingezogen. Dazu wird ein großer Baukran
aufgebaut werden. Zudem erhält die Kammer eine mineralische Innenbeschichtung
und neue Rohrleitungen - selbstverständlich unter laufendem Betrieb. „Schließlich
wollen die Rotenberger auch während der Bauzeit fließendes,
sauberes Wasser erhalten“, sagt Kuntsche.
Während dieses Umbaus wird die Wasserversorgung über die
kleinere, ältere Kammer aufrechterhalten. Der Behälter Rotenberg
und das Pumpwerk Rainstraße sorgen für genügend Nachschub. „Sobald
die große Kammer wieder in Betrieb gehen kann, wird die alte
stillgelegt und verfüllt“, erklärt Kuntsche. Er rechnet
damit, dass die gesamte Maßnahme bis Juni 2010 beendet sein wird.
„Wir haben die Anlieger über die Baumaßnahme informiert
und versuchen die Beeinträchtigungen auf ein Minimum zu beschränken“,
sagt Kaupp. Die EnBW setzt damit die Investitionen in die Infrastruktur
der Stuttgarter Trinkwasserversorgung fort. Vergangenes Jahr wurde
erst der für sechs Millionen Euro neu gebaute Hochbehälter
in der Jahnstraße nahe des Fernsehturms ans Netz angeschlossen.
Der 15 000 Kubikmeter fassende Degerlocher Speicher versorgt die Fildergemeinden,
Sillenbuch und Rohracker mit Wasser.