Leonhard Schmidt (19.1.1892 - 13.8.1978) 
Das Werk des am 19. Januar 1892 in Backnang geborenen Künstlers
Leonhard Schmidt gedieh weitgehend im Verborgenen, fernab vom lauten
Kunstbetrieb. Zwar zählte der Künstler zu den Stuttgarter
Sezessionisten der ersten Stunde und wurde bei der ersten Ausstellung
im Jahr 1923 mit einem eigenen Raum geehrt, dennoch gehörte er
zu den großen
Außenseitern, deren Kunst sich in der Versenkung und Stille
entwickelte.
Charakteristisch für Schmidts individuelle, beharrlich entwickelte
Arbeiten ist das Statuarische der Bäume, die Monochromie und
Einsamkeit der Landschaft und der meditative Ausdruck seiner Portraits.
Leonhardt Schmidt starb am 13.8.1978 im Alter von 86 Jahren in Stuttgart-Untertürkheim.
2008: Die Stadt Backnang benennt einen Weg nach ihm:
Leonhard-Schmidt-Weg im
Neubauviertel Katharinenplaisir.
In Stuttgart-Untertürkheim wird im Jahr 2000 der
Leonhard-Schmidt-Platz eingeweiht.
Rechts: sein Grabstein im Friedhof Untertürkheim - Foto:Enslin
Verein zur Förderung und Pflege des Werkes von
Leonhard Schmidt e.V.
Gartengalerie W24" im Malerhaus am Württemberg in der Württembergstraße 24 in 70327 Stuttgart
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Kultur und Kulinarik im Gewölbekeller in Uhlbach
Collegiums-Kulturmonat mit spannenden Events und purem Genuss
Der renommierte Kulturmonat des Collegium Wirtemberg lockt auch in diesem Jahr wieder mit einer attraktiven Ausstellung und außergewöhnlichen Veranstaltungen. Der Februar 2018 steht ganz im Zeichen des bekannten Künstlers Leonhard Schmidt.
Am Freitag, den 26.01.2018 um 19.30 Uhr findet die Vernissage zur Ausstellung „Leonhard Schmidt – Der Maler vom Rotenberg (*1892 – U1978)“ statt. Der Eintritt ist frei.
Leonhard Schmidt, der am 19. Januar in Backnang geboren wurde und in Stuttgart studierte, zählt zu den bedeutendsten Vertretern der Neuen Sachlichkeit. Seine Zeichnungen, Ölbilder und Pastelle beeindrucken durch eine ganz eigenständige Bildsprache, die dem Künstler den Titel „Maler der Stille“ einbrachte. Um die Erinnerung an den berühmten Stuttgarter Sezessionisten zu bewahren, wurde 2011 in Untertürkheim der Verein zur Förderung und Pflege des Werkes von Leonhard Schmidt e.V. gegründet, dank dessen Unterstützung die Ausstellung der Werke von Leonhard Schmidt im Uhlbacher Gewölbekeller vom 26.01. bis zum 28.02.2018 verwirklicht werden kann.
Information, Verkauf und Veranstaltungs-Service:
Kelter Uhlbach Uhlbacher Straße 221 · 70329 Stuttgart-Uhlbach
Tel: 0711- 32 777 58-0, Fax: 0711- 32 777 58-50
info@collegium-wirtemberg.de . www.collegium-wirtemberg.de
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9-12 Uhr und 13-18 Uhr, Samstag 9-16 Uhr
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Der Maler vom „Roten Berg“ 
25.01.2017 - Untertürkheimer Zeitung
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Untertürkheim: Leonhard Schmidt ist vor 125 Jahren geboren – er war ein Vertreter der klassischen Moderne
(mk) – Er gehört zu den bedeutendsten Vertretern der Neuen Sachlichkeit. Die Staatsgalerie, Museen in Madrid und Berlin kauften seine Werke: Leonhard Schmidt. Freunde denken zurzeit besonders an den „Maler vom Roten Berg“. Er wurde vor 125 Jahren in Backnang geboren, lebte aber von 1938 bis zu seinem Tod im Jahr 1978 bei Charlotte und Lore Scheef in Untertürkheim.
Viele Untertürkheimer erinnern sich gern an den immer gut gekleideten „Professor mit der Fliege“. Auf seinen Spaziergängen in den Ortskern war Schmidt immer für ein freundliches Wort zu haben, Kinder bekamen manchmal Bonbons. Der Künstler war beliebt und geachtet. So war es eine logische Folge, dass der Platz rund um den Storchenbrunnen vor 17 Jahren seinen Namen erhielt: Der Leonhard-Schmidt-Platz im Herzen von Untertürkheim.
Schmidt wurde am 19. Januar 1892 in Backnang geboren, studierte nach Ende des Ersten Weltkrieges in Stuttgart und galt in den Zwanzigerjahren des vorigen Jahrhunderts als wichtiger Vertreter der neuen Sachlichkeit. In der Ausstellung der Stuttgarter Sezessionisten im Jahr 1923 bekamen seine Werke einen besonderen Raum.
Seine Zeichnungen, Pastell- und Ölbilder verraten eine eigene Bildsprache. Alleen, Menschen, Straßen und Unterführungen ordnen sich zu Aussagen, faszinieren. So erhielt er auch den Titel „Maler der Stille“.
Die Stuttgarter Staatsgalerie, die Nationalgalerie in Berlin, Museen im Ausland und renommierte Kunstsammler erwarben seine Gemälde. Doch der Erfolg endete jäh. Hitlers Gefolgsleute stuften seinen Stil als „Entartete Kunst“ ein, ließen die Werke aus den Museen entfernen. Nach einem Malnachmittag in der Umgebung des Württembergs begegnete Schmidt den Schwestern Charlotte und der damals 16-jährigen Lore Scheef an der Rotenberger Steige. Eine Freundschaft zwischen der Familie Scheef und dem Künstler begann. Bei Fliegerangriffen wurden sein Atelier und seine Wohnung in der Innenstadt zerstört.
Schmidt, dem 1974 der Ehrendoktortitel verliehen wurde, zog ins Scheefs Haus, förderte das künstlerische Talent von Lore Scheef und lebte dort bis zu einem Tod am 13. August 1978.
Damit das Ansehen und die Erinnerung an den bedeutenden Vertreter der Stuttgarter Sezessionisten weiter wach bleibt, haben Freunde und Wegbegleiter sowie Lore Scheef einen Förderverein gegründet, mit dem Ziel, dass aus dem Scheefschen Haus eine Gedenkstätte für den „Maler vom Roten Berg“ wird.
Bild - Leonhard Schmidt - Foto: Huedig
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Leonhard Schmidt starb vor 35 Jahren - Gedächtnishaus geplant
UNTERTüRKHEIMER ZEITUNG 13.8.2013: Leonhard Schmidt starb vor 35 Jahren
(mk) - Heute jährt sich der Todestag von Leonhard Schmidt. Der „Maler vom Roten Berg“ starb vor 35 Jahren. Er gilt als ein wichtiger Vertreter der Neuen Sachlichkeit. Um das Andenken an den großen Künstler zu bewahren, haben Lore Scheef und Kunstinteressierte vor drei Jahren einen Förderverein gegründet. Sie organisieren Ausstellungen und wollen das Haus der Familie Scheef, in dem Schmidt lange Jahre wirkte, als ein Gedächtnishaus erhalten.
Noch viele Untertürkheimer erinnern sich an die imposante Persönlichkeit. Die stattliche Erscheinung, die mit einem breitkrempligen, schwarzen Hut und meistens mit einer Fliege bekleidet durch Untertürkheim lief. Leonhard Schmidt, der als der „Maler vom Roten Berg“ in die Kunstgeschichte eingegangen ist. Er lebte und wirkte bis zu seinem Tod am 13. August 1978 in Untertürkheim. Zu Lebzeiten, aber erst recht nach seinem Tod, wurde der Professor durch Ausstellungen gewürdigt. „Er gehört unumstritten zu den Großen der Stuttgarter Sezessionisten, doch seine Werke finden noch nicht die gebührende Beachtung“, meinte Heribert Sautter, der Leiter der Galerie der Stadt Fellbach, bei der sehenswerten Ausstellung über das umfangreiche Schaffenswerk des Künstlers. Damit das Ansehen und die Erinnerungen an den bedeutenden Vertreter der Neuen Sachlichkeit nicht in Vergessenheit geraten, haben Lore Scheef, Schülerin und Wegbegleiterin von Leonhard Schmidt, und Freunde des „Malers der Stille“ 2010 einen Förderverein gegründet. „Unsere Aufgabe ist es mit Kulturveranstaltungen und Ausstellungen das Wirken von Leonhard Schmidt wach zu halten“, sagt Barbara Nouruzi-Pur. Die erste Vorsitzende und ihre Stellvertreterin Margerita Goemann führen seit wenigen Monaten als frisches Vorsitzenden-Duo die Geschicke des Vereins. Ihr mittelfristiges Ziel ist es auch, das Scheef-Haus, in dem Leonhard Schmidt - und übrigens auch seine Schülerin Lore Scheef - über mehrere Jahrzehnte wirkten, als ein Leonhard-Schmidt-Gedächtnishaus zu erhalten.
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Künstlerin Lore Scheef am 18.9.2017 gestorben
UZ 21.9.2017 Untertürkheim (ale) –
Die bekannte Untertürkheimer Künstlerin Lore Scheef ist im Alter von 94 Jahren gestorben.
Der wichtigste Moment im Leben der Wengertertochter war 1938 die Begegnung mit dem renommierten Kunstmaler Leonhard Schmidt. Schmidt, der von den Nazis geächtet wurde und nach Untertürkheim zog, erkannte schnell das Talent der damals 16-Jährigen und förderte sie. Scheef wurde seine Meisterschülerin.
In erster Linie malte sie fantastische Blumenbilder und bildete Landschaften stimmungsvoll ab. Zudem porträtierte sie Persönlichkeiten – oft in deren Kindertagen. Sie veranstaltete zahlreiche Ausstellungen und ihr Lebenswerk wurde mehrfach in Einzelshows gewürdigt. Ihre bilder wurden von einem Kritiker gar mit Gemälden von Edouard Manet verglichen. als eine ihrer Aufgaben sah Scheef in hohem Alter, das Vermächtnis ihres Lehrers zu bewahren. unter ihrer Mithilfe wurde der Leonhard-Schmidt-Förderverein gegründet, der zum Ziel hat, das Haus von Lore Scheef in eine Gedächtnisstätte für den renommierten Künstler umzuwandeln.
Die Beerdigung findet am Freitag, 22. September 2017, um 13 Uhr auf dem Friedhof Untertürkheim statt.
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Einladung zur Vernissage von Frau Lore Scheef
Am Sonntag, den 3. März 2013,11:00 Uhr
im „Restaurant top air"
am Stuttgarter Flughafen
Begrüßung
Herr Claus Wöllhaf
Frau Gisela Scheihing,
Vorsitzende des„Verein zur Förderung und Pflege
des Werkes
von Leonhard Schmidt e.V."
Einführende Worte
Frau Irene Schmidt, Kunsthis.torikerin
Musikalische Begleitung
Frau Angela Pastor ( Violine )
Kulinarisch umrahmt durch „kleine Leckereien"
aus der top air Küche
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Der Besuch bei der alten Dame
Claudia Leihenseder, 02.03.2013 11:00 Uhr
Stuttgarter Zeitung 2.3.2013:

Klaus Wöllhaf zeigt in seinem Restaurant Top Air am Flughafen Bilder
von Lore Scheef anlässlich ihres 90. Geburtstags. Foto: Enslin
Untertürkheim - Wer mit Lore Scheef über ihre Kunst und ihre Bilder
sprechen will, spricht automatisch erst einmal über Leonhard Schmidt,
ihren Lehrmeister, der lange Jahre mit ihr und ihrer Schwester Charlotte
das Haus an der Württembergstraße 24 in Untertürkheim bewohnt hat. Dass
Lore Scheefs Bilder nun vier Monate im Restaurant Top Air am Flughafen
Stuttgart hängen, ist für die 90-Jährige zunächst nur eine Nebensache.
Viel lieber führt sie den Gast direkt in die Räume, die Leonhard Schmidt
bis zu seinem Tod 1978 bewohnt hat.
„Wir haben alles genauso gelassen und nichts verändert“, sagt Lore
Scheef – bis auf ihr Bett, fügt sie entschuldigend hinzu, das nun in
Leonhard Schmidts ehemaliger Wohnstube steht, weil sie nachts ein
Sauerstoffgerät braucht. Aber alles andere sieht so aus, als ob Leonhard
Schmidt nur kurz das Haus verlassen hätte: die Bücher im weißen Regal,
die grünlichbeigen Sessel um einen kleinen runden Tisch, die silberne
Stereoanlage im halbhohen Schrank – und natürlich seine vielen Bilder.
Über und über ist die Wand voll mit seinen Werken. „Wir haben sie
kurz vor seinem Tod noch gemeinsam gehängt“, sagt Lore Scheef und ist
dabei mächtig stolz auf ihren Lehrmeister, der ihr auch heute sehr viel
bedeutet. Ihr gesamtes Haus ist voller Bilder von ihm und von ihr, und
auch von ihrer Schwester gemalt.
„An dieser Stelle sind sich Leonhard und Charlotte begegnet“
Vor zwei Jahren hat sie den Verein zur Förderung und Pflege des
Werkes von Leonhard Schmidt gegründet und organisiert immer wieder
Ausstellungen von seinen und von ihren Werken.
Lore Scheef führt den Besuch ein Stockwerk tiefer und schaltet das
Licht an. Eine nackte Glühbirne erhellt den Raum mit Blick auf
Untertürkheim und Luginsland. An den Wänden entlang stehen ihre Gemälde.
„Hier, an dieser Stelle, sind sich Leonhard und Charlotte begegnet“,
sagt die alte Dame mit einem Glanz in den Augen und deutet auf zwei
ihrer Bilder, die auf dem Boden stehen. Zu sehen ist die Rotenberger
Steige, die auch heute noch Untertürkheim mit dem oberen Stadtteil
verbindet.
Leonhard Schmidt kam vom Malen, damals 1938, und Charlotte, die
Schwester von Lore Scheef, war von den eigenen Grundstücken am Berg auf
dem Heimweg. Das war der Anfang der innigen Verbindung zwischen der
Familie Scheef und dem Maler, der erst noch berühmt werden sollte. Lore
Scheef war damals 16 Jahre alt. Schmidt animierte die Schwestern, selbst
zu Block und Farbe zu greifen - und entdeckte zwei Talente.
„Fotorealismus“: dieses Wort nimmt Lore Scheef in den Mund, um ihren
eigenen Malstil zu beschreiben.
Die Bilder sind ihre „Kinder“
Der Begriff passt. Ihre Bilder zeigen ihre direkte Umgebung, und das
mit einer großen Liebe zum Detail. Gemalt hat sie den Blick auf
Rotenberg aus ihrem Badezimmerfenster, verhängt durch eine
halbdurchsichtige Gardine. Gemalt hat sie auch die Häuser in ihrer
Untertürkheimer Nachbarschaft, dazu Gärten und Blumen. Bei manchen
Werken erkennt man den Lehrmeister Leonhard Schmidt, der immer wieder
durchscheint, besonders bei den Winterbildern mit stilisierten Bäumen.
Lore Scheef zeigt auch noch zwei mit Bleistift gezeichnete Porträts,
auf denen ein alter, schlafender Mann zu sehen ist. Sie zeigen Leonhard
Schmidt. „Ich wurde gebeten ihn vor seinem Tod noch zu porträtieren“,
erzählt sie dem Besuch. Auf diese Weise wurde ihr Talent in diesem Genre
erst entdeckt. Nun treten ihre eigenen Bilder eine Reise an. Manche
werden von der Ausstellung am Flughafen nicht wieder zurückkommen in die
Württembergstraße. Nämlich dann, wenn sie einen Käufer finden. Lore
Scheef ist hin und hergerissen. Am liebsten würde sie alle Bilder
behalten. „Es sind meine Kinder“, sagt die rüstige Malerin. Sie wird sie
dennoch verkaufen.
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Einladung zum kulinarisch-kulturellen Abend
Am Samstag, den 9. März 2013,19:00 Uhr
im „restaurant top air" am Stuttgarter Flughafen
Vier Gänge Menü von Küchenchef Marco Akuzun
mit begleitenden Weinen vom Collegium Wirtemberg
Jakobsmuschel / Mortadella / Kartoffel / Apfel / Vanille
Taschenkrebs / Nudelblatt / Koriander / Jaipur Curry
Färsenfilet / Kerbelwurzel / Urkarotten / Lavendel /
Langer Pfeffer
Cassis / Guanaja Schokolade /Sekt / Veilchen
Kunst und Wein zum Gourmet Menü präsentiert
von
Frau Lore Scheef und Martin Kurrle
Preis (inkl. Menü, Wein, Wasser und Kaffee) 98,00 €
Reservierung top air: Tel: 0711 / 9482137
E-Mail: info@restaurant-top-air.de
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Meisterschülerin mit Liebe zur Natur
UNTERTüRKHEIM: UZ 7.11.2012
Malerin Lore Scheef feiert heute 90. Geburtstag - Vermächtnis von Leonhard Schmidt als Auftrag
(mk) - Lore Scheef feiert heute ihren 90. Geburtstag. Der wichtigste Moment in ihrem Leben war jedoch 1938, als sich die Wege des 16-jährigen Wengertermädchens mit jenem des Kunstmalers Leonhard Schmidt kreuzten. Sie wurde seine Meisterschülerin. Kunstkenner vergleichen ihre Landschafts- und Blumenbilder mit Manet. Die Künstlerin selbst stellt sich immer bescheiden in den Hintergrund. Sie sieht ihre Aufgaben darin, dass das Werk von Leonhard Schmidt nicht in Vergessenheit gerät.

Die Natur inspirierte Lore Scheef zu ihren viel beachteten Gemälden. Heute feiert die Meisterschülerin von Leonhard Schmidt den 90. Geburtstag. Foto: Kuhn
Lore Scheef wurde als jüngstes von sechs Kindern geboren. Als Nesthäkchen in einer typischen Untertürkheimer Wengerterfamilie. Sie besuchte die Handelsschule, machte eine Ausbildung, arbeitete erfolgreich als Sekretärin in einer Untertürkheimer Firma - der kaufmännische Weg schien geebnet. Die Begegnung mit Leonhard Schmidt und eine Krankheit in den Kriegsjahren stellten die Weichen anders. „Der Arzt verordnete mir leichte Arbeiten in frischer Luft und schlug mir die Malerei vor“, erinnert sich die Jubilarin an das Jahr 1944. Leonhard Schmidt nahm sie unter seine Fittiche. Lores Schwester Charlotte Scheef hatte den bekannten Kunstmaler 1938 bei einem Spaziergang kennengelernt, 1944 zog der Künstler, der von den Nazis geächtet wurde, nach Untertürkheim. Er entdeckte und förderte schnell das Talent Lore Scheefs. Die selbst heute noch leidenschaftliche Garten- und Pflanzenliebhaberin holt sich ihre Kraft und Inspiration aus der Natur. Sie malt fantastische Blumenbilder, bildet Landschaften ab, fängt Stimmungen ein und hat zudem Persönlichkeiten - oft in deren Kindertagen - porträtiert. Mehrfach beteiligte sie sich an Ausstellungen und ihr Lebenswerke wurde mehrfach in Einzelshows gewürdigt. Ihr Gemälde „Feldblumen in weißer Vase“ habe ein Kritiker sogar mit einem Gemälde von Edouard Manet verglichen, sagt sie bescheiden. Ihre Hauptaufgabe sieht die Künstlerin darin, das Vermächtnis ihres Lehrers zu bewahren. Das Werk von Leonhard Schmidt soll nicht in Vergessenheit geraten. Dafür kämpft sie auch noch mit 90 Jahren voller Elan. Heute, als Geburtstagskind, und dann Anfang 2013 steht jedoch sie im Mittelpunkt. Top-Gastronom Claus Wöllhaf, ein gebürtiger Untertürkheimer, wird im Januar im Flughafen-Restaurant „Top Air“ eine feine Ausstellung mit Werken von Lore Scheef ausrichten.
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Die Erinnerung an Leonhard Schmidt bewahren
Artikel aus der Stuttgarter Zeitung/NECKAR vom 06.05.2011
Untertürkheim 6.5.2011 - Ein neuer Verein sucht weitere Mitglieder.
Heute
Abendstellt er sich zum ersten Mal öffentlich vor.
Von Annina Baur
Die Weißenhofsiedlung, der Platz vor der Stuttgarter Oper und immer wieder Rotenberg, betrachtet aus unterschiedlichen Perspektiven: Nicht zu Unrecht ist Leonhard Schmidt auch als "der Maler vom Rotenberg" bekannt. Immer wieder zeichnete der in Backnang geborene Künstler den idyllischen Wengerterort sowie seine Bewohnerinnen und Bewohner. Auf dem Weg von Untertürkheim nach Rotenberg traf er im Jahr 1938 Charlotte Scheef. Die Begegnung mit der Wengerterstochter war schicksalhaft. Nachdem Schmidts Wohnung im Stuttgarter Norden und sein Atelier im Stuttgarter Osten im Zweiten Weltkrieg ausgebombt worden waren, fand der Künstler bei der Familie Scheef in Untertürkheim Unterschlupf - und blieb dort bis zu seinem Tod.
Die Schwestern Charlotte und Lore Scheef ließen Schmidt in ihrem Haus wohnen und ermöglichten dem Künstler die freie Entfaltung seiner künstlerischen Fähigkeiten. Bis heute lebt Lore Scheef in dem Haus in der Württembergstraße, das einem kleinen Museum gleicht: Es finden sich dort nicht nur viele Gemälde von Leonhard Schmidt. Auch sein ästhetisches Empfinden spiegelt sich in dem in Rosatönen gehaltenen Ess- und dem in hellen Grüntönen eingerichteten Wohnzimmer wieder. Doch Lore Scheef, die nicht nur Vertraute, sondern auch Schülerin des Malers war, will mehr tun, um die Erinnerung an den Künstler zu bewahren. Zusammen mit sechs weiteren Liebhabern hat sie deshalb den "Verein zur Förderung und Pflege des Werks von Leonhard Schmidt" gegründet. Im November des vergangenen Jahres war die Gründungsversammlung, im Februar ist der Verein ins Vereinsregister eingetragen worden. "Es war nicht einfach, sieben Gründungsmitglieder zu finden, die bereit sind, etwas zu tun und Verantwortung zu übernehmen", sagt der Vereinsvorsitzende Bernd Kuhn.
Nun aber habe man eine gute Truppe zusammen, um sich den eigentlichen Zielen zu widmen: "Wir wollen unter anderem Ausstellungen im ganzen Bundesgebiet und im Ausland anstoßen und versuchen, eine Monografie sowie ein Werksverzeichnis zu erstellen." All das könnten die derzeit sieben Vereinsmitglieder freilich nicht alleine stemmen. Heute Abend stellt sich der Verein aus diesem Grund in der Gaststätte Luginsland der Öffentlichkeit vor. Kuhn hofft, sowohl neue Mitglieder zu gewinnen als auch einen mindestens dreiköpfigen Beirat aus fachkundigen Menschen bilden zu können, der dem Verein in der Zukunft mit Rat und Tat zu Seite steht.
- Informationen über den Verein gibt es unter Telefon 0170-5045818
Verein zur Förderung und Pflege des Werkes von Leonhard Schmidt e.V.
Württembergstraße 24 -70327 Stuttgart
1. Vorstand:Barbara Nouruzi-Pur
2. Vorstand: Margarita Goemann
Kassier: Stefan Taschke
Spendenkonto bei Volksbank am Württemberg eG
IBAN DE33 6006 0396 0077 5770 00 BIC GENODES1UTV
Verein-Mitgliedsbeitrag jährlich: 45 € (Spende, steuerlich absetzbar), die Gemeinützigkeit ist anerkannt
Mitgliedsbeitrittserklärung hier downloaden - ausfüllen und per Post senden an:
Stefan Taschke, Gögelbachstr. 31, 70327 Stuttgart
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Schätze eines großen Künstlers wahren
Neu gegründeter Verein zur Förderung des Werks von Leonhard Schmidt
hat Gedächtnishaus als langfristiges Ziel
UNTERTüRKHEIMER ZEITUNG vom 5.2.2011:
(mk) - Er ist als „Maler vom Roten Berg“ in die Kunstgeschichte eingegangen: Leonhard Schmidt, der bis zu seinem Tod im August 1978 in Untertürkheim lebte und wirkte. In einer viel beachteten Ausstellung in der Galerie der Stadt Fellbach wurde sein Schaffen gewürdigt. Damit der Künstler und seine Werke nicht in Vergessenheit geraten, hat sich ein Förderverein gegründet.
Am Ende der tollen Leonhard- Schmidt-Ausstellung prosten sich Hilde Stühlinger, Lore Scheef, Bernd Kuhn und Gisela Scheihing (von links) vom Förderverein zu.
„Er gehört unumstritten zu den Großen der Stuttgarter Sezessionisten, doch seine Werke finden noch nicht die gebührende Beachtung“, sagt Heribert Sautter, der Leiter der Galerie der Stadt Fellbach. Von November bis vor wenigen Tagen stellte die renommierte Galerie das Schaffen des Untertürkheimer Malers aus. Lore Scheef, Schülerin und Wegbegleiterin von Leonhard Schmidt, sowie Freunde und Sammler des Untertürkheimer Malers hatten viele Gemälde für die Ausstellung zur Verfügung gestellt, um das Lebenswerk des Künstlers darzustellen. Wer die Persönlichkeit mit dem großen, breitkrempigen Hut und der Fliege nicht mehr selbst kennenlernte, konnte sich im Kellergeschoss der Galerie einen Eindruck von ihm machen. Dort lief ein Filmbeitrag, den der damalige SDR im Untertürkheimer Atelier aufgenommen und dann auch ausgestrahlt hatte. „Eine Werkschau, die man in dieser Gemeinsamkeit nicht mehr so schnell anschauen kann“, sagt Lore Scheef.
Bei der Finissage vor wenigen Tagen war deswegen sogar Ottfried Fischer, der „Bulle von Tölz“, unter den Kunstinteressierten. Der Fellbacher Bernd Kuhn nutzte die letzten Stunden der Ausstellung, um die Besucher auf den neu gegründeten „Verein zur Förderung und Pflege des Werkes von Leonhard Schmidt“ hinzuweisen. Was etliche Kunstfreunde schon lange angestrebt hatten, wurde im Januar wahr. Das Finanzamt Stuttgart erkannte die Gemeinnützigkeit des Fördervereins an. „Vor wenigen Tagen haben wir den Eintrag ins Vereinsregister beantragt“, sagt Gisela Scheihing, die zweite Vorsitzende des Vereins. Der Verein hat sich die Pflege und Förderung des Werkes von Leonhard Schmidt zur Aufgabe gemacht. „Der Bestand an Kunstwerken ist so groß. Das ruft danach, dass zunächst ein Werksverzeichnis aufgestellt wird“, sagt Sautter. Der Kunstexperte will sich dafür einsetzen, dass dieses Verzeichnis beispielsweise im Rahmen einer Doktorarbeit erstellt wird. „Da sich im Haus und Atelier wenig verändert hat und Frau Scheef das Andenken sorgsam pflegte und beisammen hielt, findet der Promotionswillige ein Paradies vor“, so Sautter. Das langfristige Ziel, so Scheef, sei es, die Wirkungsstätte als ein Gedächtnishaus zu etablieren. Informationen über den Verein gibt es unter Telefon 0170-5045818 |
Ausstellung über Leonhard Schmidt in Fellbach 11.11. bis 23. Januar 2011
Das Bild „Jüngling“ von Leonhard Schmidt stammt aus dem Jahr 1926.
Untertürkheimer Zeitung vom 3.11.2010
Fellbach (red) - Der Maler Leonhard Schmidt (1892-1867) zählte zu den Stuttgarter Sezessionisten der ersten Stunde. In Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Fellbach zeigt das Kulturamt der Stadt einen repräsentativen Querschnitt des zu Unrecht kaum bekannten Werks des Künstlers, der 1978 in Untertürkheim gestorben ist.
Die Ausstellungseröffnung ist am Donnerstag, 11. November, um 19 Uhr in der Galerie der Stadt Fellbach. Marktplatz 4, 70734 Fellbach - In Räumen direkt im Rathauskomplex präsentiert die Galerie der Stadt Fellbach auf zwei Stockwerken und 250 m².
Öffnungszeiten: Di – Fr 16 – 19 Uhr, Sa und So 14 – 18 Uhr
Die Einführung hält Nikolai B. Forstbauer
(Ressortleiter Kultur der Stuttgarter Nachrichten).
1892 in Backnang geboren absolvierte Leonhard Schmidt eine Malerlehre, die er mit 17 Jahren als Malergeselle beendete. Nach seinem Kriegsdienst studierte er durch Vermittlung der Schweizer Malerin Ottilie Roederstein an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart bei den Professoren Robert Breyer und Heinrich Altherr. Leonhard Schmidt erregte bereits während der Studienzeit die Aufmerksamkeit des Kunstsammlers Otto Borst, auch die Staatsgalerie kaufte Bilder. Bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten freischaffender Künstler wurde er während des Dritten Reichs als entartet in seiner Arbeit behindert. Nach dem Krieg schuf er ein beachtliches Spätwerk.
http://www.cannstatter-zeitung.de/lokales/cannstatt/Artikel623470.cfm
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Betrachter versinken in einer Welt der Stille
Fellbacher Zeitung vom 13.11.2010
Ein wahres Kleinod hat die Galerie der Stadt Fellbach mit Bildern von Leonhard Schmidt ans Licht gebracht.
Von Brigitte Hess
So voll war es bei einer Ausstellungseröffnung in der städtischen Galerie selten. Dabei waren schon größere und strahlendere Namen hier vertreten. Sogar der stellvertretende Leiter des Kulturamts und promovierte Kunsthistoriker Heribert Sautter musste zugeben: „Leonhard Schmidt war mir nicht bekannt, und nun bin ich völlig überwältigt von dem Schatz, den wir gehoben haben“.
Auf Anregung des Kunstvereinsmitglieds Bernd Kuhn befasste sich das Kulturamt mit dem 1892 in Backnang geborenen Künstler, der fast lebenslang in Untertürkheim wohnte. Alleine die Staatsgalerie hat mehr als 20 Werke von ihm angekauft – aber alle lagern im Depot.
„Eine einmalige Konstellation, wir können hier nie gezeigte Skizzen und Studien ausstellen; vieles über Werk und Leben von Schmidt ist noch gar nicht erforscht, es ist, wie wenn man eine Pyramide ausgräbt“, sagte Sautter fasziniert. Und faszinierend sind sie wirklich, die Bilder Schmidts. Ihr magischer Realismus zieht den Betrachter in eine Welt der Stille, ja, des angehaltenen Atems.

„Poesie im Lakonischen“ stellen die Bilder von Leonhardt Schmidt dar. Foto: Brigitte Hess
Wie aus der Zeit gerückt sind seine Plätze, Straßen und Parks, paradiesische Orte, nicht ganz von dieser Welt. Auch die Menschen, die sie zu bevölkern scheinen: keine realen Figuren. Ein wenig erinnern sie an japanische Geishas; fast immer bewegungslos stehen sie wie dekorative Randerscheinungen vor Häusern und unter Bäumen. Wie ein kleiner, behütender Schutzschild schwebt stets eine Art Schirm, manchmal auch ganz real ein Hut, über ihren Köpfen.
„Poesie im Lakonischen“ nannte Nicolai B. Forstbauer, Ressortleiter Kultur bei den Stuttgarter Nachrichten, in seiner Einführungsrede die Wirkung der Bilder und attestierte ihnen „bei aller Reduktion eine eigentümliche Wärme“. In der Ausstellung ist im unteren Stockwerk das Frühwerk Schmidts in zahlreichen Portraits vertreten, in der NS-Zeit galt seine Kunst als entartet. Sein Spätwerk ab den 50er Jahren nimmt den Hauptteil der Ausstellung ein. Klare Linien, warme, erdige Farben und schlichte, schnörkellose Formen verströmen eine fast meditative Stimmung. Sehenswert!
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Ausstellung von Lore Scheef in Fellbach ab 11.11. bis 5. Dezember 2010
Ausstellung der Öl- und Pastellbilder von Lore Scheef aus Untertürkheim, der Wegbegleiterin und Bewahrerin des Malers Leonhard Schmidt.
Vernissage Freitag, 12.Nov., 18:30 Uhr, Musikschule Fellbach.
Vertraute Impressionen
Ausstellung im Foyer der Musikschule mit Bildern der Schü̈lerin und Weggefährtin des 1978 verstorbenen Stuttgarter Malers Leonhard Schmidt, dessen Werke gleichzeitig in der Galerie der Stadt Fellbach im Rahmen einer Retrospektive zu sehen sind. Die Ausstellung kann wochentags zu den üblichen Öffnungszeiten der Musikschule Fellbach besucht werden. Mo bis Mi 8-12 und 14-16:30 - Do 8-12 und 14-18 - Fr 8-12 Uhr.
Musikschule Fellbach - Untere Schwabstraße 51 -
70734 Fellbach - direkt hinter der Schwabenlandhalle
Veranstalter:
Kunstverein Fellbach e.V.
Tel: 0711/5719293
Webseite: www.kunstverein-fellbach.de |
Gemälde, die Geschichten erzählen
Untertürkheimer Zeitung 8.12.2010
Bilder der vergangenen 25 Jahre von Lore Scheef werden in der Fellbacher Musikschule ausgestellt
(mk) – Lange war es still geworden um Leonhard Schmidt, den bekannten, 1978 verstorbenen Stuttgarter Maler, und um seine Schülerin und Wegbegleiterin Lore Scheef. vielleicht ist es kein Zufall, dass gerade jetzt, wo Unterführungen, Bäume und die Natur wieder an Wert gewinnen, den beiden Untertürkheimern zwei Ausstellungen gewidmet sind.
Die Galerie der Stadt Fellbach zeigt eine Retroperspektive von Leonhard Schmidt, dem Vertreter der neuen Sachlichkeit, der oft in einem Atemzug mit Otto Dix genannt wird. nur einige Schritte entfernt, im Foyer der Fellbacher Musikschule, werden 25 Werke von Lore Scheef ausgestellt.
„Sie bilden einen kleinen, repräsentativen Ausschnitt aus meinem Werk“, sagt die Untertürkheimer Künstlerin. Wegen einer Augenkrankheit musste die Wengerterstochter ihre Leidenschaft, die Malerei, aufgeben. Das Feuer für die Kunst und für die Natur hat sich die agile 88-Jährige bewahrt. Der Besuch mit ihr in „ihrer“ Ausstellung „Vertraute Impressionen“ ist auch eine Zeitreise durch die letzten 25 Jahre ihres Schaffens.
Jedes ihrer Gemälde erzählt eine Geschichte und Scheef hat kein Detail vergessen. Das Bild „Feldblumen in weißer Vase“ habe ein Kritiker mit einem Gemälde von Édouard Manet verglichen, sagt sie nicht ohne Stolz. Das Ölbild mit den Wiesenblumen, deren Duft man zu riechen glaubt, ist ein gutes Beispiel für Scheefs Vorgehensweise. Aus einer Vielzahl von Beobachtungen organisiert und komponiert sie ihr Werk,
ein vollendetes Bild.
Das Gemälde ist gleichzeitig eine Hommage an Leonhard Schmidt. Denn der blühende Strauß steht vor einem Wald, der an seine Gemälde erinnert. Seit seinem Tod wahrt Scheef unermüdlich die Erinnerung an das Schaffen des großen Künstlers. ein Förderverein, der ein Leonhard-Schmidt-Gedächtnishaus zum Ziel hat, ist in der Gründung begriffen. Wenngleich es in manchen der ausgestellten Bilder immer wieder Anklänge an ihren Lehrer gibt, wie bei dem Gemälde „Weißer Weihnachtsstern vor Wandbild“, hat Scheef sich doch einen eigenen Stil erarbeitet.

Lore Scheefs Bild „Feldblumen in weißer Vase“ wurde von einem
Kunstkritiker mit einem Gemälde von Édouard Manet verglichen. Foto: Kuhn
Die Natur regte sie zu faszinierenden Motiven an. „Dabei musste ich nicht weit reisen. Die Schönheit liegt so nah“, sagt sie. in Pastellfarben hat sie die Weinlandschaft rund um den Rotenberger Schlossberg mit der Grabkapelle gemalt – bei Schneeschmelze und im Hochsommer. Der Betrachter scheint den erfrischenden Luftzug zu spüren. Das Bild lebt.
Tagelang sei sie unweit des Mönchbergs gestanden. Für das plastisch gezeichnete Rebblatt im Vordergrund – nur eine kleine Einzelheit – habe sie fast einen Tag benötigt. Diese Detailtreue, mit der sie auch die gewittrige Stimmung im Triptychon vom Aglishardter Hof auf der Alb einfängt, oder die Sorgfalt in den Pastellwerken von der Rotenberger Steige merkt der Betrachter. Kunstkenner haben sie deswegen als „Anwältin der Natur“ bezeichnet. Die sehenswerte Ausstellung in der Fellbacher Musikschule hinter der Schwabenlandhalle wurde verlängert. Die Werke sind noch bis 13. Dezember zu den Öffnungszeiten der Schule zu sehen.
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Landschaften mit eigenem Zauber
Fellbacher Zeitung 10.11.2010
Fellbach - Die Untertürkheimer Malerin Lore Scheef liebt die Natur und bildet sie in Pastell ab.
Von Eva Herschmann
Die grauhaarige Dame geht zielstrebig auf das Bild zu, das eine Vase mit einem Strauß aus Sonnenhut vor einem geöffneten Fenster zeigt. „Es hängt schief“, sagt Lore Scheef. Die 88-jährige Malerin ist gekommen, um die Aufhängung ihrer Bilder in der Musikschule persönlich zu überwachen. Landschaften und Blumen sind als Motive in der Ausstellung „Vertraute Impressionen“ zu sehen, die der Kunstverein organisiert hat. Die Vernissage ist am Freitag, 12. November.
Bis zum 5. Dezember sind rund 25 Pastelle von Lore Scheef im Erdgeschoss zu sehen. Parallel dazu zeigt die Stadt eine Retrospektivemit Werken von Leonhard Schmidt, der ihr Lehrer, Förderer und Mentor war. Die Bilder der einzigen Schülerin von Leonhard Schmidt, die in Fellbach gezeigt werden, sind in den Jahren 1980 bis 2005 entstanden. Seit fünf Jahren kann Lore Scheef, eine Wengertertochter aus Untertürkheim, nicht mehr malen. Sie leidet an einer Augenkrankheit. Für die Künstlerin, die ein Blick durchs Fenster zum Malen inspirieren konnte, bedeutete der Verlust der Sehkraft auch den Abschied vom Pinsel.
Lore Scheef ist eine Untertürkheimer Wengertertochter. Foto: Eva Herschmann
Lore Scheef wurde von der Natur zu den schönsten Werken angeregt. Die Landschaft rundum Untertürkheim, der Rotenberg, die Schwäbische Alb hat sie in Pastell festgehalten. Mit allen Malutensilien bepackt, hat sie an Ort und Stelle die Schönheiten der Landschaften bis ins Detail festgehalten. Lore Scheef muss sehen, was sie malt. Sie kennt sich aus mit dem höchsten Stand des Lichts und den Schlagschatten, und dass der größten Schönheit Dauer und Vergänglichkeit innewohnen. „Wenn ich Sträuße gemalt habe, musste ich ständig neue Blumen reinstecken, weil die meist nicht so lange gehalten haben.“
Lore Scheef war Wegbegleiterin von Leonhard Schmidt und wurde zur Bewahrerin seines Schaffens. Sie hat stets zum „Meister“, wie sie ihn ehrfurchtsvoll nennt, aufgeblickt, der zu den Stuttgarter Sezessionisten der ersten Stunde gehörte, einer Gruppe von Malern und Bildhauern, die sich 1923 vom Künstlerbund Stuttgart wegen dessen veralteten Führungsstils und seiner konservativen Kunstpolitik abspaltete. In den Stunden vor seinem Tod 1978 hat die Schülerin den Meister porträtiert. Der Abschied von Leonhard Schmidt wurde zugleich der Beginn einer neuen künstlerischen Schaffensperiode. Die ausdrucksstarken Porträts von Lore Scheef werden in Fellbach nicht zu sehen sein. Bernd Kuhn, beim Kunstverein für Ausstellungen verantwortlich, wollte die Schau in der Musikschule rein den „vertrauten Impressionen“, den realistischen, aber mit eigenem Zauber behafteten Landschafts- und Blumengemälden der 88-Jährigen widmen.
Info: Die Vernissage findet am Freitag, 12. November, 18.30 Uhr, statt. Die Ausstellung kann bis 13.12.2010 wochentags zu den Öffnungszeiten der Musikschule, Untere Schwabstraße 51, besucht werden.
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Ein Haus für eine Bilderwelt
Stuttgarter Wochenblatt vom 30.10.2008
kaa - Lore Scheef hat ein Lebensziel: Sie möchte das Werk des
Malers Leonhard Schmidt zusammenhalten und dafür sorgen, dass
es auch für kommende Generationen zugänglich bleibt. Dafür
kämpft
die 86-Jährige schon seit vielen Jahren, unermüdlich und
mit großer Verehrung für den Künstler, mit dem sie
mehr als 30 Jahre unter einem Dach wohnte.
UNTERTÜRKHEIM
- Lore Scheef ist von Leonhard Schmidt umgeben. Zumindest von seinen
Werken: Seine Bilder hängen an den Wänden
ihres Hauses und stehen auf dem Boden, seine Zeichnungen sind in Kartons
gesammelt. Die "Perlen" unter den Gemälden hätte sie längst
verkaufen können, aber daran hat die lebhafte 86-Jährige
kein Interesse. Sie will das Werk zusammenhalten, am liebsten in einer
Art Gedächtnishaus, in dem die Bilder auch dann gesehen werden
können, wenn sie selbst einmal nicht mehr ist.
Zu seinen Lebzeiten
fand Leonhard Schmidt Anerkennung und Würdigung, er verkaufte
Bilder, stellte in großen Städten aus, unter anderem in
der Berliner Nationalgalerie. Die Staatsgalerie Stuttgart würdigte
ihn und kaufte immer wieder Werke.
Lore Scheef weiß zu jedem Bild
von Leonhard Schmidt eine Geschichte zu erzählen. Sie kämpft
unermüdlich
für das Andenken des
Malers. -
Foto: Karin Ait Atmane
Zwei seiner Bilder musste sie 1937 aus den Ausstellungsräumen
entfernen, weil sie als "entartet" eingestuft waren. Später wurde
Leonhard Schmidt in den Landeskünstlerbund berufen und bekam Auszeichnungen.
Man kann nur darüber spekulieren, warum der 1978 verstorbene Künstler
inzwischen weitgehend in Vergessenheit geraten ist: Weil er zu schwäbisch,
zu eigen war? Weil er in keine Schublade passt? Wie auch immer: Lore
Scheef kämpft gegen das Vergessen. In drei dicken, gebundenen
Alben hat sie das gesamte Werk des Malers dokumentiert, vom ersten
Porträt bis hin zu späten Werken. Porträts und Landschaftsbilder
- auch zahlreiche Stadtlandschaften waren seine Schwerpunkte, aber
Leonhard Schmidt bildete nicht einfach ab. Er vereinfachte, stilisierte
und vermittelte damit, dass den Dingen etwas Tieferes, eine Magie innewohnt.
"Da sieht man seine starke Reduzierung aufs Wesentliche", sagt Lore Scheef
bei einer verschneiten Straßenlandschaft. Durch Naturbetrachtung "wurde
die Kraft in seinen Bildern immer mehr gesteigert". Die 86-Jährige kann
zu jedem einzelnen Bild etwas erzählen - wie es entstand, was daraus wurde,
was es mit den abgebildeten Menschen auf sich hat oder auch mit jenen, die
es kauften. Sie erzählt von Leonhard Schmidts Kindheit, seinen Wanderjahren,
seiner Entdeckung durch eine Schweizer Künstlerin. Ihr phänomenales
Gedächtnis sprudelt: Nicht Stunden oder Tage, Wochen könnte die alte
Dame mit ihrem Wissen füllen. Von 1944 bis zu seinem Tod lebten Scheef
und ihre verstorbene Schwester Charlotte mit Leonhard Schmidt unter einem Dach.
Die Schwester war dem Künstler 1938 in den Weinbergen begegnet;
er bat, sie malen zu dürfen. Daraus entwickelte sich eine Beziehung.
Auch Lore Scheef, die selbst künstlerisch begabt war und durch
Schmidt zur Malerei fand - sie hat mehrere große Ausstellungen
gehabt - war ihm innig verbunden: "Das war eine Seelenverwandtschaft." Als
Schmidt 1944 zum wiederholten Mal ausgebombt wurde, kam er bei der
Wengerterfamilie Scheef unter. Und als diese 1951 ihr Haus baute, war
er aktiv dabei. "Er hat den Neubau gestrichen, da hat er alle Malerarbeiten
mit mir gemacht", sagt seine Schülerin. Hier, in einem Zimmer
unterm Dach, lebte Schmidt bis zu seinem Tod.
Lore Scheef hat ihn zum letzten Mal auf dem Sterbebett gezeichnet.
Insgesamt 59 Jahre hat Leonhardt Schmidt in Stuttgart gelebt und die
Stadt in unzähligen Bildern verewigt. Schon deshalb würde
ihm hier ein Ehrenplatz gebühren, findet die Hüterin seines
Nachlasses. Nicht zuletzt durch ihren Einsatz gab es zwei große
Leonhard-Schmidt-Retrospektiven: Die eine 2001 in der Städtischen
Galerie Böblingen, die andere 2005 in Balingen. "Das war grandios",
sagt Lore Scheef und freut sich über eine Anfrage, die sie jüngst
von der Galerie der Stadt Fellbach bekam. Am wichtigsten wäre
ihr aber, ein Gedächtnishaus für Schmidt zu sichern. Dafür
setzt sie sich seit langem ein. Ein Haus ist da, Bilder sind da. "Bis
jetzt komme ich für alles auf - aber nach mir gibt es kein Kapital",
sagt sie. Immerhin, ein paar "Verbündete" hat sie. Und eins ist
sicher: Lore Scheef wird nicht aufhören zu kämpfen. kaa
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Von seinen Bildern geht eine meditative Kraft aus
Datum: 20.02.2006 Backnanger Kreiszeitung
Backnang:
Leonhard Schmidt, dem bedeutenden Vertreter der Neuen Sachlichkeit
und Sohn der Stadt Backnang, ist eine Ausstellung in der Galerie des
Heimat- und Kunstvereins im Helferhaus gewidmet. Unter großer
Publikumsresonanz wurde die Werkschau gestern eröffnet.
VON INGRID KNACK
Wegen seines zurückhaltenden Wesens wurde Schmidt auch "Der Stille
im Lande" genannt. Seine Bilder besitzen meditativen Charakter, sind
kühl und sachlich. Der Künstler selbst sagte einmal über
seinen Malstil: "Der andächtige, tiefe, ernste und fromme Maler,
dem die Welt heilig ist, malt die Menschen und die Landschaften mit
innerer Andacht." Leonhard Schmidt verehrte Meister wie da Vinci, Michelangelo
und Dürer. Auch beschäftigte er sich mit der ostasiatischen
Philosophie, den großen Weltreligionen und der klassischen Literatur.
All das lässt sich aus seinen eindrucksvollen Bildern herauslesen.
Leonhard Schmidt wurde am 19. Januar 1892 als erstes von fünf
Kindern in Backnang geboren. Sein Vater war Schuhmacher. 1905 starb
seine Mutter. Ein Jahr später begann er seine Lehrzeit bei einem
Dekorationsmaler in Backnang. 1909 legte Schmidt seine Gesellenprüfung
als Maler ab, danach arbeitete er als Malergehilfe in Unterweissach.
Nach sechs Monaten musste er dort wegen Mangels an Aufträgen aufhören.
Der Backnanger fing an, Bilder zu malen. Sein Geld verdiente er eine
Zeit lang als Malergehilfe auf Wanderschaft. Mit zu verdanken ist es
der Schweizer Malerin Ottilie W. Roederstein, dass Leonhard Schmidt
an der Stuttgarter Kunstakademie aufgenommen wurde. Dort studierte er
bei den Professoren Robert Breyer und Heinrich Altherr. Kunstsammler
Hugo Borst und die Staatsgalerie Stuttgart kauften Werke von ihm an.
1920 heiratete Schmidt Martha Holz. 1923 nahm er an der ersten Ausstellung
der Stuttgarter Sezession teil, er erhielt sogar einen eigenen Raum.
1937 wurden die Gemälde "Häuser am Weißenhof" aus dem
Jahr 1929 und "Rotes Haus", eine Winterlandschaft aus dem Jahr 1926,
als "entartet" aus der Staatsgalerie Stuttgart entfernt.
1938 begegnete der Künstler der Weingärtnertochter Charlotte
Scheef in Stuttgart-Untertürkheim. Die jüngere Schwester Lore
wurde seine Schülerin. Lore Scheef übernahm später auch
die Aufgabe, Schmidts Nachlass zu verwalten.
1943 wurde die Wohnung Schmidts in der Stuttgarter Panoramastraße
durch Bombenangriffe zerstört. Es folgte die Evakuierung der Familie
auf die Schwäbische Alb. Schmidt selbst aber blieb in Stuttgart
und bezog in der Panoramastraße ein Zimmer. Doch auch dieses und
sein Atelier am Urbansplatz wurden durch Bomben zerstört, bedeutende
Frühwerke gingen so für immer und ewig verloren. Schmidt wurde
von Familie Scheef in Untertürkheim aufgenommen. 1952 zog seine
Ehefrau Martha mit den beiden Töchtern nach Allmersbach. 1970 erhielt
der Maler das Verdienstkreuz 1. Klasse. 1974 bekam er den Professorentitel
verliehen, 1975 wurde er zum Ehrenmitglied des Künstlerbundes Baden-
Württemberg ernannt. Am 13. August 1978 starb Leonhard Schmidt
im Alter von 86 Jahren in Untertürkheim.
Lore Scheef - Foto: BKZ-online
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21.02.2006 Backnanger Kreiszeitung
Präzise Beobachtungsgabe und Zurückhaltung
Backnang 21.02.2006
Über ein volles Haus konnte sich Heimat-
und Kunstvereinsvorsitzender Ernst Hövelborn bei der Vernissage
im Helferhaus freuen. Eine große Wertschätzung, die dem "berühmten
Sohn der Stadt" Leonhard Schmidt seitens der Kunstinteressierten zuteil
wurde.
Die Ausstellung "Malerei und Grafik" würdigt den 1892 in Backnang
geborenen Künstler mit einem repräsentativen Querschnitt aus
dessen Gesamtwerk.
VON HEIDRUN GEHRKE
"Kommt mir irgendwie bekannt vor." Die Stadtansicht kennt man. Die
Kirche hat man schon mal gesehen. Wenn auch nicht aus der Perspektive,
die Leonhard Schmidt zu seinem Winterbild inspirierte, das sich im Besitz
der städtischen Kunstsammlung befindet. "Auch schon gesehen? Da
hinten hängt das eingebettete Weissach?" Viele Besucher machen
Bekanntschaft mit dem von Einführungsredner Dr. Wolfgang Uhlig
erwähnten Wiedererkennungswert. "Die Schönheit und Eigenart
der Heimat werden im Gemälde wahrgenommen." Der Ebnisee, eine Waldwiese,
Blick auf Steinbach, eine Szene in Unterweissach oder der Mühlenbach
fallen sofort ins Auge. Auf einer Stadtansicht aus dem Jahr 1929 rückt
der Künstler die Gerberstadt von ihrer "Schokoladenseite" ins Bild.
Das Ölbild verdeutlicht, in welchem Maße die Kombination
aus kuschliger verwinkelter Altstadt und dem sich hindurchschlängelnden
Fluss schon immer prägend für das Flair der Stadt war. Kleine
Quadrate, Rechtecke und Dreiecksformen der Gebäude mit ihren Giebeln
stehen in Kontrast zu den geschwungenen und weich fließenden Flächen
des Murrufers. Auf dem Bild wird dem Betrachter der für Backnang
spezifische Aspekt mit delikat gesetzten Pastelltönen vor Augen
geführt. Uhlig vergleicht das Bild mit Musik: "Leonhard Schmidt
braucht kein großes imposantes Orchester, ihm genügen wenige
Instrumente, um mit Farben und Pinsel Musik für die Augen erklingen
zu lassen." Optische Kammermusik, die laut Uhlig "das Unsichtbare im
Sichtbaren erlebbar macht".
Mit der dünnen Membran zwischen dem nach innen Gekehrten und der
Wiedergabe äußerer Realitäten scheint sich Schmidt auch
in anderen Arbeiten auseinander gesetzt zu haben. Auf einem Selbstbildnis
stellt er sich in einem dunklen Sakko dar, mit roter Weste, weißem
Hemd und schwarzer Fliege vor einem grauen ruhigen Hintergrund.
Der Betrachter konzentriert sich ganz auf das ihn direkt ins Visier
nehmende bleiche Gesicht des Malers. Die großen ausdrucksvollen
Augen sind ins Äußere, direkt auf den Betrachter gerichtet,
doch der Blick des Künstlers scheint nach innen zu führen.
"Ein ähnliches Gemälde hat Lore Scheef, die Schmidts Nachlass
verwaltet, für die Backnanger Ausstellung ausgewählt. Es zeigt
in weit schwingenden Flächen bei gedämpfter reduzierter Farbigkeit
den verinnerlichten Blick, aus dem die seelische Gestimmtheit des Künstlers
ablesbar ist. Wenn er Landschaften malte, griff Schmidt mit sicherem
Gespür für das Wesentliche die wichtigen Merkmale heraus.
Menschen, die sommers unter Bäumen in den Gartenanlagen beim Landtag
spazieren gehen oder bei Schneefall im winterlichstillen Park wie bewegungslose
Eisskulpturen zu verharren scheinen. Eine harmonische Verschmelzung
der eigentlich alles andere als harmonischen Liasion zwischen Mensch
und Stadtlandschaft.
Motive bieten Schmidt Fachwerkhäuser, belebte Gassen oder eine
Dorfstraße im Winter. Ungestört durch äußere Einflüsse,
mit feinem Gespür und naiv unverstelltem Blick, versenkt er sich
in seine eigene Bildwelt, in der sich für Hövelborn "präzise
Beobachtungsgabe und expressive Innerlichkeit" verbinden.
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750 Jahre Stadt Balingen - 23. Juni 2005 20.00 Uhr
- Zehntscheuer Balingen
aus http://www.balingen.de/broschueren/balingen_750_jahre.pdf
Vernissage
„Leonhard Schmidt – Portraits und Landschaften“
Das Werk des 1892 in Backnang geborenen Künstlers
Leonhard Schmidt gedieh weitgehend im Verborgenen, fernab
vom lauten Kunstbetrieb. Zwar zählte der Künstler zu den Stuttgarter
Sezessionisten der ersten Stunde und wurde bei der ersten Ausstellung
im Jahr 1923 mit einem eigenen Raum geehrt, dennoch gehörte er
zu den großen Außenseitern, deren Kunst sich in der Versenkung
und Stille entwickelte. Charakteristisch für Schmidts individuelle,
beharrlich entwickelte Arbeiten ist das Statuarische der Bäume,
die Monochromie und Einsamkeit der Landschaft und der meditative Ausdruck
seiner Portraits. Leonhardt Schmidt starb 1978 im Alter von 86 Jahren
in Stuttgart-Untertürkheim.
Ausstellungsdauer: 18. 6.- 25. 9. 2005 Zehntscheuer Balingen
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Leonhard Schmidt
zu Ehren
Stuttgarter Nachrichten 21.9.2005
Wenn Töne Farben werden
Nur mehr Linien sind die Bäume, den Raum strukturierend,
Raum formulierend für jene Rückenfiguren, die doch selbst mehr
Farbform denn Körper sind. Sparsam ist die Farbe gesetzt - und doch
klingen die Schritte der Menschen und das Rauschen und Pfeifen des Windes
im Park nach. In der Reduktion erreichte der 1978 gestorbene Stuttgarter
Maler Leonhard Schmidt eine singuläre Position im Südwesten
- diese zu bestätigen, scheint jedoch immer schwieriger.
VON NIKOLAI B. FORSTBAUER
Eng
war es im kleinen Haus der Familie Scheef im Weinbauort Stuttgart-Untertürkheim.
Voll gestellt war Schmidts Arbeitsraum mit Bildern und Zeichnungen,
und noch der 80-jährige Künstler forderte die Diskussion der
jüngsten Arbeiten. Zeichnungen und Mischtechniken zumeist, gänzlich
konzentriert auf eine Lineatur, die bei aller Reduktion doch eine eigentümliche
Wärme behielt.
Ist es vielleicht gerade dies, was eine angemessene Einordnung des
Werkes von Leonhard Schmidt in die südwestdeutsche Kunstlandschaft
verhindert? Dass er die Töne nicht elminiert, sondern sie (und
dies durchaus auch in der Zeichnung) Farbe werden lässt? Diese
Frage konnten Ausstellungsprojekte etwa in der Galerie der Stadt Böblingen
im Jahr 2001 bisher nicht klären, und diese Frage bleibt auch angesichts
der noch bis einschließlich diesen Sonntag zu sehenden Ausstellung
in der Zehntscheuer in Balingen (11 bis 19 Uhr) offen. Verdienstvoll
ist die Schau im Rahmen des Balinger Kunstsommers fraglos; es fehlt
ihr indes zwangsläufig jene Radikalität des Blickes und der
Präsentation, die man von einer überregional orientierten
Kunstinstitution verlangen kann.
Umso
mehr aber sind das Balinger Projekt wie auch die Bemühungen, das
Wohnhaus Scheef in Stuttgart als Ort des Gedächtnisses zu etablieren,
eine Aufforderung, die verlorenen Fäden in der Schmidt-Rezeption
wieder aufzunehmen. Etwa der Spur zu folgen, auf welcher der Maler im
achten Lebensjahrzehnt über das Thema "Unterführung"
erneut einer doch eigentlich abweisenden Formation Leben einhaucht.
1892 in Backnang geboren, studiert Schmidt bei Robert Breyer und vor
allem bei Heinrich Altherr an der Stuttgarter Akademie - und profitiert
offenkundig von Altherrs offensivem Umgang mit der Umkehrung des scheinbar
Kleinen ins Monumentale. Schmidt konterkariert dieses auf ganz eigene
Weise, und die Distanz wird ihm zu einem Mittel, das in der formalen
Konsequenz 1937 in der Staatsgalerie Stuttgart auch zur Beschlagnahmung
der Gemälde "Das rote Haus" und "Die Häuser
am Weißenhof" durch die willigen Helfer Hitler-Deutschlands
führen. 45 Jahre ist Schmidt - und die auf Produktion und deren
kritische Reflektion angewiesene künstlerische Existenz scheint
zerstört. Nur langsam geht es denn auch weiter nach 1945, zaghaft
fast. Der Lohn des langen zweiten Anlaufs ist ein sich Mitte der 1950er
Jahre entfaltendes Spätwerk.
Ein alter, im Gesicht schmaler Mann mit weißem Haar, stets in
Mantel und mit Hut. So hat man Leonhard Schmidt in Stuttgart in Erinnerung.
Was aber bleibt auch von diesem Bild, wenn man sich den Werken Schmidts,
denen beim ersten Auftreten der Stuttgarter Sezession 1923 im Kunstgebäude
ein eigener Raum vorbehalten war, nicht nähert? "Und so freuen
wir uns, dass Stuttgart diesen Maler besitzt", schrieb der damalige
Staatsgaleriedirektor Theodor Musper 1927. Positiv formuliert gilt für
die Gegenwart: Die klingende Stille von Leonhard Schmidts Bildwelt bleibt
weiter zu entdecken.
21.09.2005
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Stuttgarter Zeitung, 29.01.2001
Maler der Stille - Leonhard Schmidt
in Böblingen
Von Christian Stolz
Streng und klar, dunkel, winterlich und leer; Bäume reihen sich
wie Orgelpfeifen hintereinander, glatt und uneindeutig - so ist es auf
einem Bild zu sehen. Die in der Böblinger Städtischen Galerie
in der Zehntscheuer gezeigte Retrospektive des aus Backnang stammenden
Malers Leonhard Schmidt (1892 bis 1978) präsentiert anhand von
rund achtzig Ölgemälden und Papierarbeiten ein beachtliches
uvre, das zwischen Expressionismus, Neuer Sachlichkeit und Magischem
Realismus anzuordnen ist. Bereits früh, nachdem die ersten Bilder
noch von expressionistischen Malern wie denen der Brücke beeinflusst
scheinen, experimentiert der Künstler, der 1923 Mitglied der Stuttgarter
Sezession wird, im Stil Oskar Schlemmers und anderer Zeitgenossen mit
fast abstrakten, leeren Farbflächen und der Auflösung des
Tiefenraums.
"Weißenhof" von 1930 zum Beispiel ist eine Ansammlung
monochromer, unwirklich erscheinender grell weißer Flächen,
und bereits die "Straßenbiegung" von 1924 lässt
kaum noch Gegenständlichkeit erkennen. Zwei in dieser Manier gemalte
Bilder Schmidts wurden während der NS-Regimes als "entartet"
aus der Staatsgalerie entfernt. In den dreißiger Jahren ist -
offenkundig erzwungen - deutlich eine Rückwendung zum romantischen
Realismus zu erkennen, wie der "Hofeingang" von 1942 zeigt.
Diese Tendenz hält allerdings auch nach dem Krieg an, wenn zunächst
noch idyllisch-realistische Dorfansichten entstehen. "Unterweissach"
von 1952 ist ein Beispiel dafür.
Dann jedoch arbeitet Schmidt in seiner ursprünglichen Handschrift
weiter; auch die Themen bleiben weiterhin still und unspektakulär.
Zwar sind seine Bilder selten völlig abstrakt, fast nie fehlen
Figuren oder Anklänge an Gebäude oder Natur, und doch wirken
die Arbeiten häufig unnahbar, sachlich und distanziert, meist glasklar
und kühl, oft aber auch leuchtend und warm. Die sechziger Jahre
sind geprägt von den "Unterführungen" - außergewöhnlich
alltägliche Motive für Bilder, in denen durch das Aneinanderstoßen
von düsteren Farbflächen und eine genau komponierte Lichtführung
Raum suggeriert wird, die aber ansonsten inhaltlich wiederum völlig
reduziert sind und kaum einen Realitätsbezug aufweisen. In den
siebziger Jahren wird dann ein dunkel glühendes Rot farblich bestimmend,
etwa in "Weg zum Großen Haus", 1973.
Einige Porträts und Selbstporträts sowie mehrere traditionelle,
übende Zeichnungen vom Anfang der zwanziger Jahre, die bereits
den talentierten Künstler erkennen lassen, ergänzen die schöne
Ausstellung.
Bis 4. Februar 2001. Städtische Galerie Böblingen in der Zehntscheuer,
Pfarrgasse 2, Böblingen.
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Stuttgarter Zeitung, 20.07.2000
Der Bahnhofsvorplatz hat jetzt einen Namen:
Leonhard-Schmidt-Platz
Untertürkheim tauft den Platz auf Leonhard
Schmidt, den "Maler vom Rotenberg"
Endlich hat der Bahnhofsvorplatz in Untertürkheim einen Namen.
"Leonhard-Schmidt-Platz" heißt das Karree zwischen Bahnhof,
Post und L-Bank. Gestern wurde der jahrzehntelang namenlose Platz von
Bürgermeister Klaus-Peter Murawski und Bezirksvorsteher Klaus Eggert
getauft.
Leonhard Schmidt war zu seinen Lebzeiten eine lokale
Persönlichkeit in Untertürkheim. Der Maler lebte als freischaffender
Künstler in der Stadt. Geboren 1892 in Backnang, hatte er in Stuttgart
studiert und gelebt, bevor er sich 1951 in der Württembergstraße
in Untertürkheim eine Wohnung nahm.
Bekannt geworden ist Schmidt als "Maler vom Rotenberg".
Seine Arbeiten thematisieren Stuttgart und Umgebung. Dazu gehören
ruhige, meditative Landschaften genauso wie Straßenbilder und
Porträts.
1974 erhielt Schmidt den Ehrentitel Professor, und ein Jahr später
wurde er zum Ehrenmitglied des Künstlerbundes Baden-Württemberg
ernannt. Mit den beiden Straßenschildern auf dem Leonhard-Schmidt-Platz
erinnert Untertürkheim erstmals im öffentlichen Raum an den
bekannten Maler. Die Idee für die Namensgebung stammt übrigens
von Charlotte und Lore Scheef. Ihre Eltern waren damals die Vermieter
Schmidts in der Württembergstraße.
com
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Leonhard Schmidt: Gedenkstätte
für einen großen Maler
Untertürkheimer Zeitung vom 8.8.2003
Leonhard Schmidts Untertürkheimer Wohnsitz in der Württembergstr.
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soll als Museum an den Künstler erinnern
Untertürkheim (mk) -
Vor 25 Jahren, am 13. August 1978, starb Leonhard
Schmidt in Untertürkheim.
Jetzt will Lore Scheef, seine einzige Schülerin, dem bedeutenden
Künstler ein Gedenken setzen. Der langjährige Untertürkheimer
Wohnsitz des Malers soll als Gedächtnishaus einen Einblick in sein
Werk geben.
We r in die heutige Wohnstube von Lore Scheef tritt, spürt, dass
sich dort seit dem Tod des Großen Meisters der Klassischen Moderne
kaum etwas geändert hat. Fast 27 Jahre lang lebte der in Backnang
geborene Maler im Haus der Wengerterfamilie Scheef. Die für ihn
typischen Landschafts- und Parkbilder sowie ein eindrucksvolles Selbsbildnis,
die heute noch in dem Raum hängen, hat der Künstler selbst
aufgehängt und die Siebziger-Jahre-Möbel gemeinsam mit den
beiden Schwestern Lore und Charlotte Scheef zu seinen Bildern hin ausgesucht.
"Wir waren Seelenverwandte", sagt Lore Scheef. Umso mehr schmerzt
es die Untertürkheimerin, dass das Schaffen des bedeutenden Stuttgarter
Künstlers in Vergessenheit zu geraten droht.
Zwar platzierte die Staatsgalerie ein Selbstporträt vor kurzem
in einer Reihe mit Otto Dix, Oscar Schlemmer und Reinhold Nägele
und auch der Platz am Storchenbrunnen in Untertürkheim wurde auf
den Namen des Wahluntertürkheimers getauft, doch leider sind nur
wenige seiner Bilder der Öffentlichkeit zugänglich. Den 25.
Todestag des bedeutenden Vertreters der Neuen Sachlichkeit nimmt Scheef
zum Anlass, mit zwei Projekten an den Meister des Magischen Realismus
zu erinnern. Sie hofft, dass einige Schenkungen, die sie bereits gemacht
hat, in der Neuen Galerie der Stadt am Schlossplatz zu sehen sein werden.
Unter den Gemälden sind immerhin wichtige Exponate Leonhard Schmidts.
Schmidt, der wegen seiner zurückhaltenden Art als der "Stille
im Land" galt, schuf Bilder von meditativen Charakter. Im Dritten
Reich wurden seine ausgestellten Werke als entartete Kunst verfemt,
erlebten in den 60-er Jahren jedoch eine Wiedergeburt. "Dem gilt
es ein Museum zu setzen", versteht Scheef, die selbst malt, als
ein Vermächtnis.
Deswegen soll das Wohnhaus, in dem die drei Seelenverwandten mehr als
ein Vierteljahrhundert verbrachten, als Gedächtnishaus genutzt
werden. "Hier können die Besucher erleben, wie Leonhard wohnte
und wie er in seinem Atelier im Dachgeschoss arbeitete", erzählt
die 80-Jährige voller Tatendrang. Gespräche sowohl mit den
Museen als auch mit dem Staatsministerium sind in vollem Gange. "Ich
möchte dazu beitragen, dass mehr Werke Leonhard Schmidts der Öffentlichkeit
zugänglich sind. Damit viele Menschen von der meditativen Kraft
dieser Bilder profitieren können", sagt Scheef.
Ein Haus voller Sachlichkeit
Stuttgarter Nachrichten 8.8.2003
Das Mühen um ein Gedenken für den Maler Leonhard
Schmidt
Nichts hat sie verändert - nicht die Bücher im Regal,
nicht die Bilder an der Wand, selbst den altrosa Samtbezug der Wohnzimmer-Couch
hat er ausgesucht. "Nur die Farbe ist ein wenig heller", erklärt
Lore Scheef bedauernd. "Von der Sonne."
VON BARBARA GÄRTNER
Vor einem Vierteljahrhundert ist der Stuttgarter
Maler Leonhard Schmidt in diesem Haus in Untertürkheim
gestorben, Lore Scheef hat darin weitergelebt. Sie, seine
Schülerin, Muse und Pflegerin der letzten Jahre,
kämpft nun darum, dass das Haus, in dem sie mit ihrer
Schwester und dem Maler lebte, zum Gedächtnishaus wird.
"Ich sehe das als meine Aufgabe an", erklärt die resolute
80-Jährige, die den Maler als 16-jähriges "Wengerter-Mädle"
, wie sie sagt, kennen lernte. Zunächst saß sie ihm Porträt,
dann ging sie ihm zur Hand, sie hat von ihm gelernt und ihn gepflegt.
Noch heute stehen die Pinsel von Leonhard Schmidt malbereit im Atelier
des Dachgeschosses, während Lore Scheef ihre eigenen Landschaftsimpressionen
und Porträts im Keller aufbewahrt.
Die
Wände sind voll mit Schmidts Bildern. Die in düsterem Grau
gehaltene "Unterführung" von 1964 hängt im Wohnzimmer,
eine stille Winterlandschaft im Atelier, und im Esszimmer ist eines
seiner "Bäume mit Figuren" zu sehen, das leuchtendes
Kaminrot mit melancholisch- erdigen Braun- und Grüntönen zusammenbringt.
Kühle, meditative Stadt- und Parklandschaften, Stuttgarter Ansichten,
sie haben Leonhard Schmidt als Vertreter der Neuen Sachlichkeit bekannt
gemacht. Es sind Bilder voller Ruhe, Farbflächen ohne Räumlichkeit.
Einige seiner Werke wurden von den Nazis als "entartete Kunst"
eingestuft, während des Bildersturmes in der Staatsgalerie wurden
Werke wie die "Häuser auf dem Weißenhof" und das
"Rote Haus, Winterlandschaft" beschlagnahmt. Seither sind
beide Werke verschollen. Derzeit ist in der Öffentlichkeit wenig
von Schmidt, der wegen seines einzelgängerischen, zurückhaltenden
Wesens auch "der Stille im Land" genannt wurde, zu sehen.
Die Staatsgalerie besitzt 23 Bilder von ihm, ausgestellt ist momentan
keines, und auch zur Sammlung der Galerie der Stadt Stuttgart gehören
13 Ölgemälde und 14 Arbeiten auf Papier.
"Alle Großen haben ein Haus, das an sie erinnert, Dix und
Hesse haben sogar mehrere", erklärt Lore Scheef. Noch immer
lebt sie in dem Haus, das sie mit Leonhard Schmidt 27 Jahre geteilt
hat, die gelben Blumen sind aber sehr frisch.
Aktualisiert: 08.08.2003, 09:08 Uhr
Es ist meine Pflicht, sein Andenken zu wahren"
Cannstatte Rundschau vom 13.8.2003
Lore Scheef plant ein Leonhard-Schmidt-Gedächtnishaus
in Untertürkheim
Von Frederike Poggel
Leonhard Schmidt gilt als einer der großen Maler der klassischen
Moderne. Heute vor 25 Jahren ist der Künstler in Untertürkheim
gestorben, wo er fast 30 Jahre lang gelebt hat. Seine einstige Schülerin
Lore Scheef will sein Andenken wahren und aus Atelier und Wohnung ein
Gedächtnishaus machen.
Untertürkheim
Ein Gespräch mit Lore Scheef ist wie ein Buch, dass man aufschlägt.
Zu jedem Bild von Leonhard Schmidt kennt sie die Geschichte: Die mittlerweile
80-Jährige war seine einzige Schülerin, hat zusammen mit ihrer
Schwester Charlotte fast drei Jahrzehnte lang unter einem Dach mit dem
Maler gelebt - bis zu seinem Tod am 13. August vor 25 Jahren.
Jetzt sitzt die rüstige Rentnerin allein in ihrem Wohnzimmer.
Auf der rot bezogenen Couch, die noch Leonhard Schmidt ausgewählt
hat, passend zu seinen Bildern. Im Zimmer nebenan hängen die gerahmten
Stuttgarter Stadt- und Parklandschaften über- und nebeneinander
an der Wand. Auch der Raum ist noch so, wie Schmidt ihn eingerichtet
hat. Und wie er ihn verlassen hat vor einem Viertel Jahrhundert.
Beinahe lebt Lore Scheef schon in einer Gedenkstätte. Sie sagt:
Ich sehe es als meine Pflicht an, das Vermächtnis von Leonhard
gut zu verwalten." Und: Er hätte mehr machen müssen.
Es gibt so viele Skizzen, die nicht verwirklicht wurden."

Jedes Bild hat seine Geschichte, und Lore Scheef kennt sie alle: Die
Untertürkheimerin
war die einzige Schülerin von Leonhard Schmidt. Foto: Frederike
Poggel
Doch auch so ist sein Erbe, das an Lore und Charlotte Scheef übergegangen
ist, umfangreich. Ölbilder und Porträts hängen überall,
selbst im Treppenhaus. Einige Werke haben ihren Platz in der Staatsgalerie
und der Galerie der Stadt Stuttgart gefunden. Aber nur wenige
Bilder sind der Öffentlichkeit zugänglich", sagt Lore
Scheef. Deswegen hofft sie, dass wichtige Exponate künftig in der
Galerie am Schlossplatz zu sehen sind. Und ihr Haus will sie zu einem
Gedächtnishaus machen: Ich will seinen Weg fortsetzen."
Ein Weg, der nicht immer leicht war. 1892 als Sohn eines Schuhmachers
geboren war das Geld knapp, statt zu studieren wurde Leonhard Schmidt
Maler. In der Freizeit aber widmete er sich der Kunst. 1937 wurden die
in der Staatsgalerie gezeigten Gemälde Häuser auf dem
Weißenhof" und Rotes Haus" als entartete Kunst
von den Nazis beschlagnahmt. Lange Zeit wurden seine Bilder nicht angenommen,
viele haben sie nicht verstanden", sagt Scheef. Erst 1962
spielten Schmidts Werke eine Rolle in der internationalen Szene, eine
Ausstellung folgte der nächsten. Und das erste Mal in 70
Jahren hatte er ein sicheres Einkommen."
Meine Schwester Charlotte hat ihn 1938 in den Weinbergen kennen
gelernt", erinnert sich Lore Scheef. Von da an blieb er der Familie
eng verbunden, blieb sogar nach dem Krieg und zog nicht zurück
zu Frau und zwei Töchtern. Es war Fügung", sagt
Lore Scheef heute. Deswegen ist es meine Pflicht, sein Andenken
zu wahren."
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- Literatur
Leonhard Schmidt -
Monographie mit Werkverzeichnis der Ölbilder 1916 - 1976 -
Autor: Wirth, Günther
1977- 101 Seiten - mit 63 teils farbigen Abbildungen.
Verlag: Cantz, Stuttgart-Bad Cannstatt.
ISBN-13: 978-3922608066
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SCHMIDT Leonhard: Leonhard Schmidt Retrospektive 1892 - 1978.
Böblingen. Städtische Galerie 2000 - 2001.
80 Seiten. Mit zahlreichen meist ganzseitigen u. farbigen Abbildungen. Farbig ill.
Originalbroschur. 25x23 cm
ISBN-13: 978-3928754323 |
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Leonhard Schmidt 1892 -1978.
Ausstellung Galerie Stadt Stuttgart.
Leoporello-Katalog 1988. |
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Wüst, E.: Bildnerische Botschaft aus Baden-Württberg. 31. Druck der Fachhochschule für Druck Stuttgart. Mit 14 farb Tafeln, darunter Georg Karl Pfahler, hs. signiert. Stuttgart: Druck der Fachhochschule für Druck Stuttgart., 1985. 14 farb. Tafeln, 1 doppelblatt. |
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