Rezensionen zum Buch von Roland Haug
Putins Welt. Russland auf dem Weg nach Westen
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Putins
Welt.
Russland auf dem Weg nach Westen
von Roland Haug
Preis: EUR 29,00
Broschiert - 299 Seiten
Nomos Verlag Baden-Baden
Erscheinungsdatum: November 2003
ISBN: 3832904263
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Putins Welt. Russland
auf dem Weg nach Westen
Buch - Artikel-Nr. 1419
Aus der SWR Schriftenreihe präsentieren wir Ihnen:"Putins
Welt - Russland auf dem Weg nach Westen"
Als Wladimir Putin 1999 von Boris Jelzin das Präsidentenamt übernahm,
empfahl er sich als der starke Mann, um den inneren Zerfallsprozess zu
stoppen. Für viele schien er die Rettung zu sein. Dieses Buch liefert
keine lückenlose Biografie, über einen Mann mit KGB-Vergangenheit
ist dies unmöglich. Aber es beschreibt — eindrucksvoll belegt
durch Walerij Schtschekoldins Fotografien — Putins Welt: die Konsequenzen
seines Denkens und Handelns auf Staat und Kirche, Wirtschaft und Gesellschaft,
Alltag und System. Auch die Schikanen und die Korruptionsanfälligkeit,
die Missachtung der menschlichen Würde werden nicht verschwiegen. |
Zur Person von Roland Haug - aus http://www.swr-shop.de/details.cfm?artikel_id=1535#
*31.1.1940 in Stuttgart
Russland ist gewissermaßen meine „zweite Heimat“.
... Seit dem Sturz Chruschtschows im Oktober 1964, den ich zufällig
in Moskau miterlebt hatte, habe ich insgesamt 83 Exkursionen in alle
Gebiete der ehemaligen Sowjetunion unternommen. Einen Teil meines Studiums
habe ich in St. Petersburg verbracht, das damals noch Leningrad hieß.
Ich absolvierte dort das Russische Sprachseminar der Universität
Leningrad. Zuvor hatte ich in Tübingen Slawistik, Geschichte und – bei
Ralf Dahrendorf – auch Soziologie studiert.
Meine journalistischen Lehrjahre (Volontariat) verbrachte ich bei den
Stuttgarter Nachrichten und beim Süddeutschen Rundfunk. 1963 fing
ich beim damaligen SDR als Nachrichtenredakteur an. 1970 wurde ich politischer
Redakteur und Osteuropa-Kommentator. Meine journalistischen Wirkungsstätten
waren ab 1976 (seit dem Aufstand von Soweto) Südafrika. Ein knappes
Jahr lang berichtete ich aus und über den Nahen Osten. Im Jahr 1980,
während der (vom Westen boykottierten) Olympischen Spiele in Moskau,
war ich dort Zeitfunk-Reporter. Ich gehörte zum Team Gerd Ruges.
Im selben Jahr wurde ich von den Chefredakteuren der deutschen Rundfunkanstalten
zum ARD-Hörfunk-Korrespondenten für das südliche Afrika
bestimmt (1981 bis 1986). Südafrika war damals ein „hot spot“,
einer der großen Brandherde der Weltpolitik. Mit dem ARD-Posten
in Moskau, der vom WDR in Köln betreut und maßgeblich finanziert
wird, klappte es dann in den Wendejahren 1989/90 – zuerst mit einer
Urlaubsvertretung, dann als festangestellter Korrespondent im ARD-Büro.
Gerd Ruge, der im WDR-Studio das Fernsehen leitete, war damals mein großes
Vorbild. Noch immer sind wir freundschaftlich miteinander verbunden.
Von 1990 bis Anfang 1994 berichtete ich für den WDR und alle anderen
ARD-Sender, außerdem für das Schweizer Radio (DSR) und den Österreichischen
Rundfunk (ORF). Auch die „Neue Zürcher Zeitung“ belieferte
ich mit Berichten, Kommentaren und Analysen. Ich wurde Augen- und Ohrenzeuge
eines welthistorischen Vorgangs: Der Weltkommunismus brach zusammen.
Es gab zwei Putsche. Die Wiederkehr des schier Undenkbaren kündigte
sich an: Ein Rückfall in die Barbarei, das Heraufdämmern einer
Art von Sowjet-Faschismus und Rechtspopulismus zeichneten sich ab. Die
Russländische Föderation, die einmal die Kernzone einer Supermacht
war, schien im Chaos und Anarchie zu versinken.
Seit 1994 bin ich wieder Nachrichten-Chef für SWR 1 und SWR 4,
eine Position, die ich schon einmal 1989 inne hatte. Ich habe Bundesaußenminister
Genscher bei mehreren und seinen Amtsnachfolger, Klaus Kinkel, bei allen
diplomatischen Ost-Missionen begleitet. Noch immer besuche ich regelmäßig
zu Recherche-Zwecken Russland und die anderen ehemaligen Gebiete der
Sowjetunion.
Veröffentlichungen:
1.Roland Haug: „Der informierte
Bürger. Das Problem der Objektivität in den Hörfunk-Nachrichten“.
In: Der Bürger im Staat, Landeszentrale für politische Bildung
Baden-Württemberg, Heft 3, 1999.
2. Roland Haug.: „Die Sphinx auf
dem Zarenthron: Wladimir Putin“. Ferner: „Alltag in Russland.
Impressionen und Erklärungen“. Und: „Korruption und
Kleptokratie. Ausmaß und Ursachen“. In: Sonderheft „Russland“ der
Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, Heft
2/3, 2001.
3.Roland Haug.: „Russland unter Putin“. Sammelband (erschien
im November 2002 im Verlag Leske und Budrich, Leverkusen).
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Aus Kölnische Rundschau - Unanhängige Zeitung für Köln
vom 8.1.2004
Putins Welt
Zum Endes eines langen
Russlandjahres erschien das Buch zum Land, auf das alle gewartet
haben. Roland Haug, früher ARD-Korrespondent in
Moskau, hat nach eigener Zählung 86 Exkursionen in alle Teile der
Sowjetunion und Russlands unternommen.
Sein lebenslanges Interesse an Russland begleitete sein Berufsleben
während langer Etappen. Sein Buch „Putins Welt. Russland
auf dem Weg nach Westen" ist das beste an analytischer Langzeitreportage,
was auf dem Markt ist.
Haug berichtet über Entwicklungen und Phänomene, über
Personen und Ereignisse, die diesen Weg nach Westen markieren. Er hat
nicht in Archiven gewühlt, sondern in Russland die Augen offen gehalten.
Er ist Reporter und journalistischer Zeitzeuge, kennt die Straße
und die handelnden Personen. Seine Recherche fließt in ein Panorama,
das ein Russe aus zu kleiner Entfernung nicht sieht und das wir, weiter
weg vom Schuss als je, nicht wahrnehmen. Die stets zu spürende Liebe
des Autors zu dem Land seiner Wahl lässt ihn nicht den Blick vor
den wunden Punkten verschließen. In eigenen Kapiteln behandelt
er Korruption und Kleptokratie, Putins Krieg gegen Tschetschenien, das
System der gelenkten Demokratie oder auch den virulenten Antisemitismus.
Der Weg von Gorbatschow über Jelzin zu Putin hat der russischen
Bevölkerung viel abverlangt. Haug misst dem Verlust der sozialen
Sicherheit auf niedrigem aber auskömmlichem Niveau, dem entwurzelnden
Aufstieg des Geldes große Bedeutung bei. Er sieht andererseits
den gerade in den letzten Jahren rasanten wirtschaftlichen Aufschwung
des Landes. Ob er nun über die drastischen Rubelabwertungen oder ob
es sich um einen selbsttragenden Aufschwung
aus den entfesselten Kräften des Kapitalismus handelt, diskutiert
er nicht theoretisch sondern mit dem Blick des bestinformierten Chronisten
für Wahrscheinlichkeiten. Über Putin selbst sagt er so viel
wie man gesichert weiß. Das ist mehr als über ihn in Umlauf
ist. Die zahlreichen ganzseitigen schwarz-weißen Fotografien des
mit wichtigen Preisen ausgezeichneten Fotografien Walerij Schtschekoldin
unterstützen die sprachliche Ausdruckskraft des Autors. Wir begegnen
in diesen Bildern vor allem den Menschen des Landes. Roland Haug schreibt
ja auch über ein Land voller Menschen. Für jeden, der sich über
Russland informieren will, ist dieses Übersichtsbuch unverzichtbar.
Sein Blick kritischer Sympathie auf das Land entspricht weitgehend den
Empfindungen beider Völker füreinander.
„Das Eis ist gebrochen" sagt Haug über die deutsch-russischen
Beziehungen. Wichtig ist, dass die Empfindungen durch Kenntnisse untermauert
werden. „Putins Welt ist ein wunderbar zu lesender Einstieg, der
- wie die Reihe sagt- für solche Kenntnisse die Grundlagen schafft.
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Wo steht Russland?
Putins
Welt, Roland Haug - von www.rezensionen.ch
Bei der Betrachtung Russlands darf nicht vergessen gehen, dass (aus
geschichtlicher Sicht) bis vor wenigen Jahren an Stelle der russischen
Föderation die Sowjetunion bestand. Wer beim Zusammenbruch der
Sowjetunion etwa 30 Jahre alt war, ist heute gegen 45.
Das Denken ändert sich
langsam und das ist weder erstaunlich noch kann man das irgendjemandem
vorwerfen.
Roland Haug, von 1994 bis 2002 Nachrichtenchef des früheren
SDR und heutigen SWR und bereits als Jugendlicher vom "Mythos Russland" eingenommen,
legt mit "Putins Welt" seine Sicht der Dinge vor.
Auch wenn er eine recht
differenzierte Analyse bietet, ist auch er nicht vor boulevardesker
Berichterstattung gefeit. So heisst es im Schlusskapitel zum Schicksal
Russlands zwar: "Es
besteht nämlich nicht, wie mancher glaubt, ausschliesslich aus Kriminellen,
mafiosen Wirtschaftsbossen oder gewissenlosen Geschäftsleuten. Auch
die auf ihren eigenen Vorteil bedachten Moskauer Finanzabkrobaten machen
nicht die Substanz der Nation aus.", doch im Kapitel "Korruption und
Kleptokratie" zeichnet Haug eben dieses Bild.
Dort schreibt er u.a.: "Die
Korruption hat Russland so durchdrungen, dass es unmöglich scheint,
sie zu beseitigen. Das gesamte System würde wie ein Kartenhaus in
sich zusammenbrechen." Unverzeilich für eine solche Publikation
ist das Fehlen eines Literaturverzeichnisses und die äusserst spärliche
Angabe von Quellen. Das fördert die Glaubwürdigkeit nicht.
Das eher pessimistische Gesamtbild, das bei der Lektüre vermittelt
wird, unterstreichen die ausdrucksstarken, melancholischen Fotografien
von Walerij Schtschekoldin, mit denen das Werk reichhaltig ausgestattet
wurde. Positive Tendenzen kann Haug hauptsächlich in der Wirtschaft
Russlands erkennen. Dies ist weiter keine Überraschung. Hoffnungsträger
für die russische Bevölkerung ist und bleibt Putin, wie die
letzten Wahlen bestätigten. Dagegen hat man im Westen nicht viel
einzuwenden, auch wenn noch einiges im Argen liegt.
von Jan Rintelen 12.06.2004
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Schöne
neue Welt? - Putin und sein Weg nach Westen:
"Ein Thema, das uns alle beschäftigen
sollte"
11.03.2004 Stuttgarter Wochenblatt
Roland Haug folgte Einladung des Lions-Club Stuttgart-Fontana und
hat sein neuestes Buch vorgestellt
VAIHINGEN - "Putins Welt - Russland auf dem Weg nach
Westen" ist der Titel von Roland Haugs neuestem Buch
und war Thema seines kürzlich gehaltenen Votrags im Dorint-Hotel
Fontana in Vaihingen. "Es ist ein Thema, das uns aufgrund
der neuen politischen Lage alle angeht. Man sollte auch im geopolitischen
Sinn auf seine Nachbarn achten", sagt Barbara Schöttler.
Die Präsidentin des Lions-Club Stuttgart-Fontana freute sich
sehr, dass Roland Haug der Einladung des Clubs gefolgt war. Der Autor
und ehemalige ARD-Korrespondent für Moskau referierte souverän über
den Menschen Wladimir Putin, dessen Werdegang, seinen Regierungsstil,
sogar seinen Charakter wusste er zu analysieren. Haug zeigte außerdem
eindrucksvoll auf, welche Auswirkungen Putins Politik für Russland
und für den Westen haben wird. Roland Haugs Wissen ist tief
und fundiert. Wenig verwunderlich, verließ der Untertürkheimer
seinen Heimatort doch 86 Mal um Russland und viele Gebiete der ehemaligen
Sowjetunion zu bereisen.
Der zu jeder Zeit mitreißende Vortrag und die spannende Analyse
der Persönlichkeit Putins, lässt vermuten, dass die Lektüre
des Buches ebenfalls hohen Unterhaltungswert hat. Keine trockene
Biografie, vielmehr Wissenswertes über die Geschichte und Entwicklung
des Landes und über die dort vorherrschenden Machtstrukturen
will der studierte Slawistiker erfahrbar machen.
Wem könnte das besser gelingen als Roland Haug, dem Russlandexperten,
der nach seinem Studium der Slawistik, Geschichte und Soziologie
in Berlin, Tübingen und Leningrad, dem späteren St. Petersburg,
als politischer Redakteur und Osteuropa-Kommentator beim SDR und
als "Zeitfunk"-Reporter während der Olympischen Spiele
in Moskau im Team von Gerd Ruge tätig war.
Putin als Karatekämpfer
Haug, der bis 2003 als Nachrichtenchef für den SWR tätig
war, beschreibt Putin als "Karatekämpfer", als einen
Mann, der "glasklar und zielgerecht handelt, ein Wortkünstler
und cleverer Stratege, dem es gelang systematisch alle demokratischen
und parlamentariscvhen Elemente aus dem Kreml zu verbannen".
Der große Erfolg des Abends zeigt sich für Barbara Schöttler
auch darin, dass die an diesem Abend anwesenden Gäste des Lions-Club
Stuttgart-Killesberg und des Lions-Club Schlossgarten sowie des Lions-Club
Villa-Berg selbst einen Abend mit Roland Haug veranstalten möchten.
Dieser zeigte sich erfreut, und nahm die Einladung gerne an.
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Putins
Welt. Russland auf dem Weg nach Westen
von Roland Haug
Preis: EUR 29,00
Broschiert - 299 Seiten - Nomos
Erscheinungsdatum: November 2003
ISBN: 3832904263
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