ROLAND WERNER HAUG -
Biografie
- geboren
am 31. Januar 1940 in Stuttgart-Bad Cannstatt
- 1959 - 63: Studium der Slawistik, Geschichte und
Soziologie in Berlin und Tübingen, Slawistisches Sprachseminar
an der Staatlichen Universität Leningrad
- 1963/64: Volontariat bei den Stuttgarter Nachrichten
und Redakteur zur Ausbildung beim SDR
- bis 1970 Nachrichtenredakteur beim SDR
- ab 1970 Politischer Redakteur und Osteuropa-Kommentator
beim SDR
- 1980: „Zeitfunk"-Reporter bei den
Olympischen Spielen in Moskau im Team von Gerd Ruge
- 1986-89: Nachrichtenchef beim SDR
- 1989/90: Berichterstattung in der Sowjetunion
für den SDR und WDR
- 1990-94: ARD-Korrespondent in Moskau, Berichterstattung
für den WDR und alle anderen ARD-Sender, das Schweizer Radio
(DRS) und den Österreichischen Rundfunk (ORF) sowie die Neue
Züricher Zeitung
- 1994-2002: Nachrichtenchef des SDR, später
SWR
- seit 1964: insgesamt 86 Exkursionen in alle Gebiete
der ehemaligen Sowjetunion, Begleitung der Bundesaußen-minister
Hans-Dietrich Genscher bei mehreren und Klaus Kinkel bei allen diplomatischen
Ost-Missionen. Regelmäßige Aufenthalte in Russland und
anderen Gebieten der ehemaligen Sowjetunion zu Recherchezwecken
- Gestorben am 13. Januar 2021 in Fellbach
Bücher:
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Stuttgart-Rohracker: Schwäbische Spuren in Russland
Schwäbische Spuren in Russland und russische Spuren in Schwaben sind das
Thema des
Kulturfreitags am 11. November 2011 in der Alten Schule Rohracker,
Tiefenbachstraße 4.
Im Mittelpunkt der szenischen Lesung von Regine und
Roland Haug stehen zwei starke Frauen. Ekaterina Pawlowa, Königin von
Württemberg, gründete die erste deutsche Sparkasse, die Bauerstochter
Nadeschda Alillujewa aus dem Remstal wurde die zweite Frau Stalins.
Die
Veranstaltung beginnt um 20 Uhr, Einlass ist um 19.30 Uhr.
Der Eintritt
kostet zwölf Euro, für Schüler und Studenten ermäßigt neun Euro. ani
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Zu Besuch auf Stalins Datscha
Stuttgarter Wochenblatt vom 7.10.2010
Die Haugs berichten Ungewöhnliches von ihrer Sotschi-Reise
Wenn einer eine Reise tut . . . Dann hat er viel zu erzählen! Sicherlich auch vom Badeurlaub auf Mallorca oder Fuerteventura. Aber wer reist schon nach Sotschi, dem St. Tropez des Ostens, der Stadt, in der die nächsten Olympischen Winterspiele 2014 stattfinden? Regine und Roland Haug haben"s gewagt und waren sogar auf Stalins Datscha . . .
von Christian Günther
Mit leuchtenden Augen erzählt die Untertürkheimerin Regine Haug von ihrer Urlaubsreise nach Sotschi. Gut, dass ihr Mann jahrelang als Russland-Korrespondent für die ARD berichtet hat und die Sprache so gut beherrscht.
Als ARD-Hörfunkkorrespondent hatte Roland Haug von 1990 bis 1994 den Untergang der UdSSR miterlebt. In den 70er Jahren reiste das Ehepaar schon mal, organisiert von der staatlichen russischen Reisegesellschaft Intourist, durchs Land, heute ganz privat - und es hat sich einiges geändert . . .
Mit dem Austrian Arrow landeten die Haugs um 3 Uhr morgens von Wien kommend in Sotschi. Genächtigt wurde in der "Villa Anna": Ein Schloss im Stil des 16. Jahrhunderts, von einem Oligarchen vor fünf Jahren nagelneu errichtet. Die Haugs erlebten Sotschi als subtropisches Badeparadies.
"Wir sahen nur russische Gäste: Oligarchen, Geschäftsleute, Künstler und Filmleute. Was wir nicht sahen, waren ausländische Touristen, keine Deutschen, keine Engländer, keine Amerikaner." Die Einwohner Sotschis berichteten den Haugs von großer Angst vor den anstehenden Winterspielen. Denn dazu krempelt der russische Staat hier alles um: Buchten am Meer für Hotels werden "frei geschlagen", Zwangsumsiedlungen sind an der Tagesordnung.
Das Skigebiet bei Sotschi, Krasnaja Poljana, liegt nur 600 Meter hoch. Kämpfen im Schnee, entspannen unter Palmen wird 2014 das Motto sein. "Im Zentrum von Sotschi sieht es aus wie in Monaco. Ohne viel Geld wäre Sotschi nicht denkbar. Seit 20 Jahren regiert hier die Privatwirtschaft", hat Regine Haug beobachtet. Auch Putin hat hier eine Datscha, die Haugs haben den russischen Ministerpräsidenten sogar in seiner Staatslimousine vorbeifahren sehen, genauso wie den aktuellen Präsidenten Medwedew. "Kein Russe liest mehr, Tageszeitungen habe ich nicht gefunden, nur Boulevard-Magazine. Das Volk wird durchs Fernsehen gesteuert, jeder telefoniert nur noch. Die Russinnen sind heute superschlank, westlich gekleidet und in jeder Beziehung auf die neueste Mode fixiert, die Teenies stolzieren auf 12 Zentimeter hohen Absätzen über die Strandpromenade und durch die City", hat Regine Haug registriert.
Ein Höhepunkt ihrer Sotschi-Reise war der Besuch der Sommerdatscha von Josef Stalin in Mazesta. Besonders beeindruckten die Haugs dabei die Schlösser an den Türen: Die Schlüssellöcher waren mit einem beweglichen Messingteil versehen. Nach dem Aufschließen wurde es heruntergelassen. Keinem Auge oder Ohr war es möglich, durch das Schlüsselloch zu sehen und etwas zu hören. Auf einen Tripp nach Abchasien verzichteten die Haugs lieber. Bei einer Ausreise nach Abchasien wären sie nicht mehr in ihr Hotel gekommen. Manche Dinge sind eben doch gleich geblieben. Mit Englisch kommt man in Sotschi übrigens nicht weit: "Bei uns im Hotel konnte nur eine Dame an der Rezeption etwas Englisch, von den Restaurantkellnern niemand - das muss sich bis zu den Winterspielen noch ändern", findet Regine Haug.
"In Russland ist immer alles so groß - und sie lieben ihre Kinder", nimmt sie außerdem als bleibenden Eindruck von einem Zirkusbesuch in Sotschi mit. Wenn einer eine Reise tut . . .
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Geheime Einblicke in den Moskauer Alltag
Untertürkheim:Regine und Roland Haug haben Beiträge für das neue Buch „Mein Moskau“ geschrieben
Utertürkheimer Zeitung vom 22.5.2010
(mk) – Regine und Roland Haug befinden sich in feinster Gesellschaft. Rund 50 Autoren wie Wladimir Kaminer, Günther Oettinger oder Gabriele Krone-Schmalz veröffentlichen im vor vier Wochen erschienenen Stadtlesebuch „Mein Moskau“ Geschichten von und aus der russischen Hauptstadt.
Auch die beiden ausgewiesenen Russland-Kenner aus Untertürkheim steuern je einen Artikel zum Leseerlebnis bei. Was nicht jedem gelingt, hat Jörg Esefeld geschafft: Als Regine Haug vor wenigen Tagen das Paket mit dem großformatigen Buch zugeschickt bekam, war sie sprachlos. Zum ersten Mal schlug sie das edel aufgemachte Buch mit dem roten Einband und dem Titel „Mormo“, was für „Mein Moskau“ steht, auf. „So hochwertig hatte ich mir das Werk nicht vorgestellt“, sagt Haug. Sie meint damit nicht nur die Aufmachung, sondern auch die namhaften Mitautoren.
Vor etlichen Monaten hatte der Stuttgarter Architekt und Buchherausgeber Esefeld die beiden Untertürkheimer wegen seines Projekts angesprochen. Er wollte mit seinem Partner Johannes Traub ein Stadtlesebuch über Moskau herausbringen. „Ausgangspunkt der Idee war eine Ausstellung im Theaterhaus. Vier Fotografen zeigten dort Aufnahmen von Alltagsszenen und Eindrücken in New York sowie in Moskau“, erzählt Esefeld. Die Architekten hatten nach Ende der Ausstellung die Idee, die per Foto festgehaltenen Zeitdokumente mit Eindrücken von Menschen, die damals dort lebten, zu kombinieren. „Ein Stadtlesebuch gestalten, wobei sich sehr unterschiedliche Autoren von den Fotos inspirieren lassen und ihre persönlichen Geschichten aus dem Alltag verraten“, sagt Esefeld. Die Haugs waren Feuer und Flamme. Als ARD-Hörfunkkorrespondent hatten Roland und Regine Haug die Umbruchzeit von Gorbatschow und Jelzin sowie den Putschversuch hautnah mitbekommen. Auch später haben sie Moskau immer wieder besucht.
Der ausgewiesene Russland-Kenner Roland Haug steuerte deswegen das kurzweilige Essay „Im Reich der Oligarchen“ bei.
Unterhaltsam und mit viel Hintergrundinformationen berichtet er über die Superreichen in der Millionenstadt – eine Kurzgeschichte, die Einblicke ins „moderne“ Moskau gibt. Regine Haug erinnert sich an den Alltag in den „Revolutionsjahren“ Anfang der 90er- Jahre. Schriftsteller wie Wladimir Kaminer, Journalisten wie Krone- Schmalz oder Hermann Krause, EUKommissar Oettinger, aber auch Architekten wie Professor Werner Sobek, Wirtschaftsbosse und Wissenschaftler trugen mit persönlichen Lesegeschichten zum „roten Buch“ bei. Nicht weniger spannende Zeitdokumente sind Esefelds Fotos von seinem Aufenthalt 1987/88 und Sascha Neroslavskys Aufnahmen aus der Zeit von 2003 bis 2009. Das Buch „MORMO (MOIAMO): Mein Moskau / My Moscow / Moia Mockba“ ist im Handel erhältlich.
Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
Verlag: Edition Esefeld & Traub; Auflage: 1., Auflage (12. April 2010 )
Sprache: Deutsch, Englisch, Russisch, 53,00 €
ISBN-10: 3980988759
ISBN-13: 978-3980988759
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In Russland brennt die Hütte
Journalist Roland Haug über das Riesenreich
im Osten |
Stuttgarter Wochenblatt vom 23.7.2009
"Die Weltfinanzkrise hat Russland voll getroffen", konstatierte Roland
Haug im Bezirksrathaus Weilimdorf. Der Journalist und ausgewiesene
Osteuropakenner berichtete über Putin/Medwedew, das derzeitige
Tandem an der Staatsspitze, und die aufkommende nationalistische Glorifizierung
der Stalinzeit.
Stuttgart-WEILIMDORF
Roland Haug war vor kurzem mit einer Delegation von Ministerpräsident
Oettinger in Moskau. "Dem Riesenreich im Osten gerecht zu werden ist
nicht leicht", begann er seine Ausführungen. Die nachsowjetische
Gesellschaft wirke auf den westlichen Beobachter sehr widersprüchlich.
Charakteristisch für die russische Ökonomie sei die Dominanz
des Rohstoff- und Energiesektors. Der starke Anstieg des Ölpreises
unter Putin führte zu einem Anwachsen des Bruttoinlandsprodukts.
Dadurch verbesserten sich die Möglichkeiten für die Bevölkerung. "Viele
berauschen sich am Konsum", so Haug.
"Moskau explodierte. Überall wurde gebaut: Edelboutiquen, Autohäuser,
gigantische Supermärkte und Einkaufszentren." Der Boom hatte auch
Schattenseiten. Die Lebenshaltungskosten stiegen exorbitant. Eine durchschnittliche
Altersrente reiche nur für das Allernötigste, erläuterte
der frühere ARD-Moskau-Korrespondent. Besuche im Restaurant oder
notwendige Reparaturen am Haus könnten davon nicht bezahlt werden.
Und so sei der Zerfall in der Provinz allgegenwärtig.
Der Wohlstand zwischen 2000 und 2008 war für Putin von politischem
Nutzen. Er galt als Vater des russischen Wirtschaftswunders. Rohstoffdollars
seien in soziale Segnungen gesteckt worden. Dafür habe die Bevölkerung
auf Mitspracherechte verzichtet. Von der momentanen Weltfinanzkrise
wurde Russland jedoch stärker getroffen als etwa Brasilien, Indien
und China. "Seit die weltweite Nachfrage nach Rohstoffen sinkt, brennt
die Hütte", meinte Roland Haug. Massenentlassungen und Kurzarbeit
seien an der Tagesordnung. Und Milliardäre wie Roman Abramowitsch,
Besitzer des Londoner Fußballclubs FC Chelsea, hätten einen
Großteil ihres Vermögens verloren. Der innere Machtzirkel
des Landes, der vor allem aus Geheimdienstleuten bestehe, habe Angst
vor sozialen Unruhen.
Deshalb dürfe in den Medien das Wort Krise nicht offen ausgesprochen
werden. In diese schwierige Zeit fiel ein Wechsel an der Staatsspitze.
Putin übernahm das Amt des Ministerpräsidenten, Medwedew
wurde Präsident. Wer dieses Tandem lenkt, sei nicht klar. Die
formalen Befugnisse liegen bei Medwedew. Seine reale Macht sei allerdings
gering. Was sehr wahrscheinlich mit seinem Karriereweg zusammenhängt.
Medwedew stammt aus einer Familie der Intelligenz. Bei der Armee und
im Geheimdienst sei er nie gewesen. Haug schlussfolgerte daraus: "Ich
bin sicher, dass Putin nach Ablauf der Amtszeit Medwedews wieder kommt." Besorgt äußerte
sich der Journalist über die zunehmende Verharmlosung der stalinistischen
Verbrechen. Putin sage, damals seien zwar unschöne Dinge passiert.
Doch habe der Weg letztlich in die richtige Richtung geführt.
Viele Russen stimmen dem offenbar zu. Umfragen hätten ergeben,
dass über 50 Prozent der Stalinära gute Seiten abgewinnen
können. Haug hat den Eindruck, mit einer konzentrierten Macht
kämen die Menschen am besten zurecht. Gleichzeitig sei das Vertrauen
in die Führungselite aber gering. web
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Beziehung von Rotenberg zum Roten Platz gefestigt |
Untertürkheimer Zeitung vom 30.5.2009 - Von Mathias Kuhn -
Untertürkheim: Matthias Föll, Roland Haug und Martin Kurrle
begleiteten Ministerpräsident Günther Oettinger nach Moskau
Am Donnerstagabend landeten Roland
Haug, Matthias Föll und Martin
Kurrle zwar in Frankfurt. Richtig angekommen,
sind sie noch lange nicht.
Das Trio aus den Oberen Neckarvororten
begleitete Ministerpräsident
Günther Oettinger bei seinem
Moskaubesuch. „Ein unvergessliches
Erlebnis. 4000 Kilometer entfernt
und doch so stark verbunden mit
Württemberg“, meint Collegium
Wirtemberg-Chef Martin Kurrle.
Roland Haug, Ministerpräsident Günther
Oettinger, Moskaus Duma-Vorsitzender Vladimir Mikhailovic, Collegium
Wirtemberg- Chef Martin Kurrle und Matthias Föll (von links) genossen
am Eröffnungsabend
die Collegium-Weine. Foto: Sage
Selbst der erfahrene Auslandskorrespondent
Roland Haug schwärmte
gestern Mittag noch von den vergangenen
vier Tagen in der russischen
Hauptstadt und dem Gesehenen.
„Der Besuch der großen baden-württembergischen Delegation
hat Eindruck hinterlassen und wird
ein Signal setzen“, ist der Russland-
Kenner aus Untertürkheim überzeugt.
Die 240-köpfige Delegation
hat ein dicht gepacktes Besuchsprogramm
mit rund 40 Stunden an der
Moskwa erlebt, die „noch lange
nachwirken werden“, sagt Kurrle.
Der Geschäftsführer des Collegiums
Wirtemberg war wie auch sein
Nachbar Matthias Föll von der Firma
Alfred Kiess Innenausbau zum
ersten Mal in Russland. Beiden Uhlbachern
wurde die Ehre zuteil, vom
Staatsministerium zum exklusiven
Staatsbesuch eingeladen zu werden.
„Erfahren haben wir von der gemeinsamen
Reise, als meine Frau
eher zufällig Martins Frau von der
Moskau-Reise erzählte“, sagt Föll
lachend. Gemeinsam mit rund 240
weiteren baden-württembergischen
Vertretern aus Politik, Wirtschaft,
Kultur und Gesellschaft begann für
die Uhlbacher und für Roland Haug
am Montagfrüh um 3.30 Uhr das
Abenteuer. Beim ersten Höhepunkt,
der Eröffnung der „Baden-Württemberg-Tage“ am Montagabend,
moderieirte der versierte ARD-Korrespondent
Haug das Programm. In
seiner Begrüßung wies er auf die engen
Verbindungen zwischen Württemberg
und Russland hin. „Keine
Region in Deutschland hat so intensive
Beziehungen zu Russland wie
Baden und Württemberg“, begrüßte
er die russischen Gäste in ihrer Sprache.
Bereits am Eröffnungsabend
und während der kommenden Tage
erlebte Kurrle diese innige Seelenverwandtschaft.
Die Festgäste
schätzten die hervorragenden
Weine des Collegiums Wirtemberg
und sie freuten sich vor allem, dass
die Rotenberger und Uhlbacher Genossenschaftswengerter
mit ihrer
Selektionslinie die „gemeinsame“
Königin Katharina würdigen. „Unsere
russischen Gastgeber waren überglücklich das Bild der Rotenberger
Grabkapelle auf dem Flaschenetikett
zu sehen“, erzählt
Kurrle.
Ideale Partnerschaft
Doch nicht nur den Wengertern bekamen
durch die Moskauer Visite
einen Fuß in die Tür zum russischen
Markt. „Man merkt zwar momentan
die Krise, aber das Land entwickelt
sich explosionsartig und benötigt
das Wissen des Westens. Die
mittelständische Industrie Baden-
Württembergs ist der ideale Partner
dafür“, sagt Haug. Verschiedene
Firmenbesuche und auch die Eröffnung
des German Centers bestätigten
Haugs Einschätzung. Doch natürlich
hatte Moskau noch mehr zu
bieten: Kreml, berühmte Kirchen,
der Rote Platz, das Lenin-Mausoleum,
das glamouröse Kaufhaus Gum,
Museen–Geschichte und Kultur auf
Schritt und Tritt. „Zum Gänsehautgefühl
trug zudem ein grandioses
Konzert des württemberg-russischen
Sinfonieorchesters in der
Neuen Oper sowie eine abendliche
Schifffahrt auf der Moskwa bei. Die
stimmungvolle Fahrt führte uns an
den goldenen Kuppeln und an der
berühmten Silhouette Moskaus vorbei“,
erzählen Kurrle und Föll. Eindrücke,
die den Uhlbachern bestätigten,
was Russlandkenner Haug
ihnen vor der Reise sagte: Rotenberg
liegt zwar mehr als 4000 Kilometer
vom Roten Platz entfernt.
Die Verbindung zwischen den beiden
Völkern ist jedoch eng und die
Gemeinsamkeiten sind groß.
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"Vor dem russischen Volk muss
man keine Angst haben"
Der ehemalige Moskau-Korrespondent Roland Haug referierte über
Russland |
Stuttgarter Zeitung - Hier im Stuttgarter
Norden, 28.02.2008
Weilimdorf. Zirka 125 Nationalitäten, elf Zeitzonen, ein Sechstel
der Erdoberfläche, 143 Millionen Einwohner - das ist, rein statistisch
betrachtet, Russland. Was sich hinter den Zahlen verbirgt, darüber
hat Roland Haug am Dienstagabend im Weilimdorfer Bezirksrathaus referiert.
Von Bernd Zeyer
"Angst vor Russland und den Russen?", so lautete das Motto des Vortrags,
für den der ehemalige Moskau- Korrespondent der ARD, Roland Haug, am
Dienstagabend auf Einladung des Kulturkreises Weilimdorf ins Bezirksrathaus
gekommen war. Die Antwort Haugs auf diese Frage fiel zwiespältig aus: "Vor
dem russischen Volk muss man keine Angst haben, aber vor denen mit den Schulterklappen." Damit
sprach der ehemalige SWR-Nachrichtenchef Militär, Miliz und Geheimdienste
an, die eine bedeutende Rolle im russischen Staatsgebilde spielen. Schuld
daran sei nicht zuletzt Präsident Wladimir Putin. Der habe auf ein gefährliches
Konglomerat mächtiger Clans gesetzt, dass er nicht immer kontrollieren
könne.
"Russland gibt der Welt Rätsel auf", sagte Roland
Haug in Weilimdorf. Foto: Bernd Zeyer
Zu diesem System gehörten auch zahlreiche Auftragsmorde. Die Fälle
der regimekritischen Journalisten Anna Politkowskaja oder des Ex-Agenten Alexander
Litwinenko sind um die Welt gegangen, doch sie stellen nur die Spitze des Eisbergs
dar. Offiziell gibt es jedes Jahr in Russland 800 Auftragsmorde. Inoffiziell,
so schätzt Haug, sind es zwei- bis dreimal so viele. Aufgeklärt werden
nur die wenigsten. Das liegt seiner Einschätzung nach nicht zuletzt daran,
dass die Spuren der Täter oftmals bis in hohe politische Kreise führen
würden.
Pressefreiheit, demokratische Parteien, echte Opposition, unabhängige Rechtssprechung,
ein starkes Parlament - das alles, so Haug, gebe es in Russland zurzeit nicht.
Stattdessen herrsche eine "gelenkte Demokratie". "Das Gesetz ist
wie eine Deichsel, die, wenn politisch angeordnet, stark gebogen wird",
erklärte der Referent, Korruption sei an der Tagesordnung. Hart ging der
ehemalige Moskau-Korrespondent mit Ex-Kanzler Gerhard Schröder ins Gericht.
Der glaube nach wie vor, Putin sei ein "lupenreiner Demokrat". Als
Haug ihn einmal darauf angesprochen habe, sei er von Schröder als "Kalter
Krieger" tituliert worden.
Sorgen bereitet Haug auch der seit einigen Jahren wiedererwachte Kult um Josef
Stalin. In Schulbüchern werde mittlerweile ein positives Bild des Diktators
gezeichnet, viele Bürger betrachteten ihn als starken, strengen aber auch
gütigen Führer. Dabei sei Stalin das exakte Gegenteil gewesen. Vier
bis sechs Millionen Menschen habe er im Rahmen der Kollektivierung Anfang der
30er Jahre verhungern lassen, Haug bezeichnete dieses Verbrechen als "roten
Holocaust".
Wichtig für Ausländer sei es, einen Zugang zu den Russen zu finden.
Viele Probleme ließen sich dadurch regeln, dass man miteinander ins Gespräch
komme. "Über Politik", so Haug, "kann man sich streiten.
Man muss die Russen aber auf jeden Fall als Menschen akzeptieren."
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Putin
stillt die Sehnsucht nach einem starken Mann |
Roland
Haug, geboren 1940 in Stuttgart, hat in Berlin und Tübingen
Slawistik, Geschichte und Soziologie studiert und das Russische Sprachseminar
der Universität Leningrad besucht.
Er war bis 1970 Nachrichtenredakteur
des Süddeutschen Rundfunks (SDR), dann dort politischer Redakteur
und Osteuropa-Kommentator, von 1981 bis 1986 ARD- Hörfunkkorrespondent
für das südliche Afrika und
schließlich bis 1989 SDR-Nachrichtenchef.
1990 bis 1994 berichtete er für die ARD, das Schweizer Radio,
den Österreichischen Rundfunk und die Neue Zürcher Zeitung
aus Moskau.
Bis 2002 war er dann wieder Nachrichtenchef in Stuttgart. Russland
ist seine „zweite Heimat".
Seit 1964 hat er 83 Exkursionen in alle Gebiete
der ehemaligen Sowjetunion
unternommen.
2003 erschien sein Buch „Putins Welt, Russland
auf dem Weg nach Westen".
Foto: Hohenheim Verlag Stuttgart
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Die Kreml
AG -
Putin, Russland und die Deutschen
Ein Mann, der während des Umbruchs in der DDR in Dresden für
den sowjetischen Geheimdienst arbeitete, steht seit einigen Jahren
unangefochten an der Spitze Russlands. Er betreibt eine harte
Innenpolitik und eine selbstbewusste Außenpolitik, tritt aber
auch für eine Verständigung mit dem Westen ein. Wie ist sein
Verhältnis zu den Deutschen, deren Sprache er fließend spricht?
Und wer kommt nach ihm? Ein Russlandexperte beurteilt aus intimer
Kenntnis Putins Politik.
Wlademir Putin wurde im Jahre 2000 Nachfolger von Boris Jelzin als
Präsident Russlands. Von seiner zweiten Amtszeit, die 2004
begann, erhoffte man sich einen Sprung nach vorn — eine wirtschaftliche
und soziale Konsolidierung des Landes sowie eine entwickelte Demokratie.
Doch Putin, der 1952 in Leningrad (das heute wieder St. Petersburg heißt)
geboren wurde, änderte seinen Kurs und handelte nach der Devise:
Alle Macht dem Kreml; die Demokratisierung ist dabei gescheitert. Putin
dient den Interessen des Machtkartells der „Silowiki", die aus
seinen engsten Mitarbeitern in der Präsidial-Administration, aus
Vertretern des Sicher- heitsapparats und aus den Trägern des staatlichen
Gewaltmonopols besteht.
Einen Rückbau zum autoritären Staat hält Russlands
Präsident aus Gründen der staatlichen Sicherheit für gerechtfertigt.
Denn er ist fest davon überzeugt, dass Anarchie und das Auseinanderbrechendes
Vielvölker- staates nur mit eiserner Faust verhindert werden können.
Bemerkenswert ist, dass die Mehrheit der Russen in diesem Punkt ihrem
Präsidenten zustimmt. Der ökonomische Aufschwung hat im Volk
nämlich zu einer Putin-freundlichen Grundstimmung beigetragen. Die
große Wut der Massen gegen „die da oben", die noch unter
Michail Gorbatschow und Boris Jelzin bestanden hatte, ist verpufft. Man
sehnt sich in Russland nach einem kraftvollen Retter, der den Wunsch
der Menschen nach dem allumfassenden Volksglück erfüllt.
Präsident Putin entspricht bis zu einem gewissen Grad dieser Vorstellung.
Er ist populär, weil von ihm Kraft, Effizienz, Zuversicht und zielgerichtetes
Handeln auszugehen scheinen. Er verspricht den Massen genau das, was
sie sich — nach einer „Zeit der Wirren" unter Gorbatschow
und Jelzin - am meisten wünschen: Stabilität statt Chaos, Ordnung
statt Anarchie, Großmacht statt Staatszerfall. Putin präsentiert
sich dabei als Mann der Tat, der seinem Land wieder zu großem Einfluss
in der Welt verhilft.
Russlands Wirtschaft läuft schon jetzt „wie geschmiert";
es geht ihr gut. Eine wichtige Rolle beim Wiederaufstieg des Landes zu
ungeschmälerter Weltgeltung sollen die Deutschen spielen. Russische
Firmen arbeiten am liebsten mit deutschen Partnern zusammen. Geschäftsleute
loben die freundschaftlichrespektvolle Art, mit
der die deutsche Wirtschaft auf dem großen Zukunftsmarkt im Osten
wahrgenommen wird.
Text und Bild: Hohenheim Verlag GmbH Stuttgart
Diverse
REZENSIONEN >>> HIER <<< |
Roland Haug
Die Kreml AG -
Putin, Rußland und die Deutschen
Ca. 280 Seiten,
gebunden mit Schutzumschlag
13,5 x 20,5 cm - 19,90 EUR -
März
2007
Hohenheim Verlag Stuttgart
ISBN 978-389850-153-8 |
Russische Anekdoten
begeistern in der Kelter
(red) Treffpnkt vom 13.6.22007
Wieder einmal war "Kultur in der Manufaktur
angesagt. Selbst Ulrich Frank-Planitz, seines Zeichens Verleger des
Hohenheim-Verlages und der bekannte Volksschauspieler Walter Schultheiß mit
Sohn Götz
waren in die Weinmanufaktur Untertürkheim geeilt, um der Vorstellung
der „Kreml-AG", des neuen Buches von Roland Haug beizuwohnen.
Im völlig überfüllten Saal der Weinmanufaktur brillierte
Roland Haug sowohl durch Informationen und tiefe Einblicke in dieses
große
Land Russland, seinen politischen Führer Vladimir Putin und dessen
Umfeld als auch durch sein ungeheures Wissen über Fakten und Hintergründe
im Dunstkreis des russischen Präsidenten. In einem Film von nahezu
20 Minuten Dauer stellte Roland Haug auch die private Seite Putins
vor, seine Lebensgeschichte, aber auch seine Denkweise und Empfindsamkeiten,
welche einzelne Reaktionen des Kremlführers verständlicher
erscheinen lassen.
Alleine die Länge der anschließenden
Diskussion, welche aus Zeitmangel am Schluss abgebrochen werden musste,
zeigte, wie sehr dieses Thema die Gäste in der Weinmanufaktur
angesprochen hatte.
Das untrüglichste
Zeichen hierfür: Es mussten noch am selben Abend Bücher nachgeordert
werden, da die Vorhandenen in kürzester Zeit, natürlich mit
einer Widmung von Roland Haug versehen, ausverkauft waren. Aber auch
dies hat an diesem Abend geklappt. Die zusätzlichen Bücher
trafen noch rechtzeitig ein und rundeten die „Kultur in der Manufaktur" trefflich
ab.
Russlandkenner Roland Haug analysiert in seinem aktuellen Buch »Die
Kreml AG"
die Situation in Russland. Foto: Kuhn
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Von der heißen Liebe zu Russland
Kritik übt er dennoch:
Roland Haug hat sein zweites Buch "Die Kreml
AG" herausgebracht -
Lesung am 31. Mai 2007
Stuttgarter Wochenblatt 24.5.2007
Schwaben
und Russen verbindet viel miteinander. Seit Jahrhunderten. Intensiv hat
sich der Schwabe Roland Haug mit Russland und den Russen beschäftigt.
Seit Jahrzehnten. Jetzt hat der langjährige Hörfunk-Korrespondent
in Moskau sein zweites Buch über "Die Kreml AG" herausgebracht.
Darin deckt er so manche Verbindung zwischen Schwaben und Russen
auf, schaut tief in die russische Seele und in den russischen Machtapparat
um Präsident Putin. Die Aussicht ist für Roland Haug
ziemlich düster. "Russland ist keine lupenreine Demokratie".
Am 31. Mai 2007 liest Haug in der Untertürkheimer Weinmanufaktur.
UNTERTÜRKHEIM - "Russland ist meine zweite Heimat geworden", sagt Roland
Haug. Seit mehr als 40 Jahren bereist er das riesige Land. "Ich bin in fast jeder
Ecke des Landes gewesen!" Aber Roland Haug war nicht nur dort, um die Lebensweise,
die Mentalität der Menschen zu erleben. Er ist eingetaucht in die russische
Seele, um über sie zu berichten. Vier Jahre lang lebte Haug als ARD-Hörfunk-Korrespondent
in Moskau. Mehr als 90 Exkursionen hat er in das russische Reich unternommen
- stets Augen und Ohren offen, um mehr zu erfahren.
Jetzt hat er sein zweites Buch veröffentlicht: "Die Kreml AG". Nachdem
sein erstes Buch "Putin auf dem Weg nach Westen" noch recht optimistisch war
für die Beziehungen zwischen Russland, Deutschland und Europa, sind die
kritischen Töne lauter geworden. "Der Weg nach Westen war meine Hoffnung",
erklärt Haug. "Aber Russland ist keine lupenreine Demokratie. Es findet
eine Re-Sowjetisierung statt."
Nicht so, dass sich die Geschichte noch mal kopiere. "Aber ähnlich einer
Spirale, die zurück auf das Niveau des Ausgangspunkt zusteuert." Stalin
werde mehr und mehr aufgewertet, "einer, der für 20 Millionen Tote verantwortlich
und einer der größten Massenmörder der Geschichte ist".
Das führt auch dazu, dass die Zeiten zwischen Russland und Deutschland
frostiger geworden sind. Roland Haug beschreibt Putin, sein Machtstreben, seine
Politik. Der Schmusekurs mit Gerhard Schröder als Bundeskanzler findet
nicht mehr statt - wie beim Besuch von Angela Merkel vergangene Woche deutlicher
denn je geworden ist. Roland Haug macht sich große Sorgen. "Die Situation
beunruhigt mich schon. Und ich habe Angst!". Deshalb wird er in diesem Jahr
wohl nicht nach Russland reisen. Russische Kollegen sind ermordet worden,
befreundete europäische Journalisten haben bereits Morddrohungen
erhalten. "In Russland gibt es nur gelenkte Medien. Das Gesetz ist
wie eine Deichsel - man kann sie drehen und wenden wie es einem passt!" Haug
will die Duma-Wahlen Ende dieses Jahres sowie die Präsidentschaftswahlen
Anfang nächsten Jahres abwarten. Es gebe zwei Richtungen, die
westlich-pragmatische, zu der Haug auch Putin zählt, "die weiß Gott
nicht demokratisch" ist, aber für die Zusammenarbeit mit dem Westen
steht. Und es gibt das nationalistische Lager, das den alten Sowjetstaat
errichten will.
"Putin trifft auf breite Zustimmung, selbst bei freien Wahlen würde
er 70 bis 80 Prozent der Stimmen erreichen", meint Haug. "Die Russen
haben Sehnsucht nach Ordnung und Disziplin. Und das verkörpert
Putin." Unter Boris Jelzin hatten sich die Lebensverhältnisse
in Russland verschlechtert. Es herrschte Chaos.
"Putin hat es geschafft, dass sich das Lebensniveau verbessert hat." Von
143 Millionen Russen haben 25 Millionen ein durchschnittliches Einkommen
der EU - "mit wachsender Tendenz". Roland Haug stellt ironisch fest: "Die
Wirtschaft läuft wie geschmiert!" Die Stimmung sei wie in der
jungen BRD Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre, vergleicht Roland
Haug. "Wenn die Nationalisten gewinnen sollten, gibt es eine beunruhigende
Entwicklung." Das deutsch-russische Verhältnis hat sich schon
jetzt verändert, weg von der Romantik, hin zu mehr Realismus.
Zwar verbindet die Deutschen, insbesondere die Schwaben viel mit den
Russen, wie Haug in seinem Buch beschreibt. Die Russen bewundern die
deutsche Fleißarbeit, die Pünktlichkeit und Disziplin.
"Andererseits verspüren viele Russen auch eine tiefe Abneigung
gegenüber deutscher Kleinbürgerlichkeit und Pedanterie",
schreibt Roland Haug. "Aus russischer Sicht fehlt es vielen Deutschen
ganz einfach an menschlicher Wärme, an Herz, Gemütstiefe
- und auch an Talent." Auch wenn das Verhältnis zwischen Russland
und Deutschland angespannter wird und Roland Haug vorerst nicht mehr
nach Russland reisen könnte - "Horchposten habe ich genug", sagt
er und schmunzelt. "Ich gebe die Hoffnung nicht auf. Denn in meiner
Liebe zum russischen Volk lass` ich mich von niemandem übertreffen.
Ich habe nur gesellschaftliche und politische Kritik zu üben." Roland
Haug weiß auch: "In Russland wird es immer anders kommen, als
kluge Leute meinen." tb
Foto: Tina Bauer
Info: Roland Haug präsentiert am Donnerstag, 31. Mai, sein neues
Buch "Die Kreml AG" in der Untertürkheimer Weinmanufaktur, Strümpfelbacher
Straße. Beginn ist um 19.30 Uhr, Einlass ab 19 Uhr. Karten zu
zehn Euro gibt es im Vorverkauf: in der Weinmanufaktur, Telefon 3 36
38 10, und in der Buchhandlung Roth, Augsburger Straße 360, Telefon
33 12 12. An der Abendkasse kostet der Eintritt zwölf Euro - jeweils
inklusive einem Glas Sekt.
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Versierte Hintergrundberichte eines
Russlandkenners |
31.03.2007 Untertürkheimer Zeitung
UNTERTüRKHEIM: Roland Haug beschäftigt sich in seinem
zweiten Buch mit der „Kreml AG“ |
(mk) - Russland ist die „zweite Heimat“ des
ehemaligen ARD-Korrespondenten Roland Haug. Doch trotz
oder gerade wegen seiner Liebe zu dem Riesenstaat und seinen
Menschen beschreibt er in seinem jetzt veröffentlichen
Buch „die Kreml AG“ schonungslos die Situation
ins Putins Reich.
Selbst vier Jahre, nachdem der
einstige SWR-Nachrichtenchef in Rente gegangen
ist, kennt Roland Haug keinen Ruhestand.
Der Journalist steht in ständigem Kontakt mit russischen
Freunden, unternimmt Exkursionen in entlegene Regionen des
russischen Reiches und gilt als anerkannter Kenner von Putins
Welt. Nach seinem beachteten Erstlingswerk „Putins Welt“ analysiert
er in der „Kreml AG - Putin, Russland und die Deutschen“,
das im Hohenheim-Verlag erschienen ist, die aktuelle Lage
in Putins Reich.
Durchaus mit ironischem Ton, aber messerscharf studiert
Haug, der seit mehr als 40 Jahren nach Russland kommt,
die Veränderungen. „Die russische Wirtschaft
läuft wie geschmiert“, sagt er schmunzelnd.
Einerseits spielt er damit auf die Korruption an, verweist
jedoch auch auf die Tatsache, dass der Aufschwung auch
in der Gesellschaft ankommt. „Es formiert sich ein
Mittelstand. 25 Millionen Russen haben immerhin ein Einkommen,
das dem Durchschnitt der EU entspricht.“ Haug lenkt
jedoch sein Augenmerk auch auf die Senioren und vor allem
Witwen, die weit unter der Armutsgrenze liegen. Genauso
fundiert beleuchtet Haug den Tschetschenien-Konflikt, Putins
so genannte Pressefreiheit, die „neuen Russen“ wie
Abramowitsch oder die „Revolution in Orange“ in
der Ukraine, die er wenige Tage nach dem Volksaufstand
selbst erlebte.
„Im Mittelpunkt des Buches steht, wer nach Putin kommt,
wenn 2008 seine Präsidentschaft endet und er nicht wieder
antreten darf.“ Zwei mögliche Kandidaten stellt
Haug vor. „Aber wie Putin vor sieben Jahren kann ein
bislang uns Unbekannter plötzlich auftauchen“,
spekuliert Haug. Trotz seiner Liebe für Russland und
einigen positiven Veränderungen im Land sieht er die
politische Entwicklung eher skeptisch. „Russland wird
in absehbarer Zeit nicht demokratiefähig“, prognostiziert
er. In seiner zweiten Amtszeit hätte Putin seinen Kurs
geändert. Er sei immer mehr zum Gefangenen seiner Gefolgsleute
geworden. Putin und sein Umfeld stellen das Entscheidungszentrum
dar. „Alle Macht dem Kreml“ heißt deswegen
das letzte Kapitel der „Kreml AG.“
Heute, Sa 31.3.2007 um 11 Uhr wird Autor Roland Haug sein
neues Buch in der Buchhandlung Roth signieren. |
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Roland Haug liest aus
seinem neuen Buch: Die Kreml AG. Putin, Russland und die Deutschen
Roland Haug - Schulleiter Martin Bizer (Mitte)
Fotos: Enslin
Roland Haug liest im Wirtemberg-Gymnasium
- Dienstag, 24. Oktober 2006, 19 Uhr
UNTERTÜRKHEIM - Roland Haug, langjähriger ARD-Hörfunkkorrespondent
in Russland, kommt zum Vortrags- und Diskussionsabend ins Wirtemberg-Gymnasium.
Und zwar am Dienstag, 24. Oktober um 19 Uhr in der neuen Cafeteria.
Dazu lädt der Schulverein ein. Der Eintritt ist frei. Haug spricht über "Russen
und Deutsche - Vorurteile, Feindbilder und neue Hoffnungen", "Die
neuen Russen" sowie "Rohstoffe als strategische Mittel der Außenpolitik.
Außerdem liest er aus seinem neuen Buch "Die Kreml-AG. Putin,
Russland und die Deutschen"
mit anschließender Diskussion.
Das Buch erscheint im März 2007 im Hohenheim-Verlag.
Cafeteria im Wirtemberg-Gymnasium Untertürkheim
Roland Haug und Regine Haug im Gespräch mit Gästen
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"Putins Welt" - heute in
Russland
Moskau-Korrespondent Roland Haug präsentiert
eine aktuelle Bestandsaufnahme Russlands
Stuttgarter
Wochenblatt vom 20.11.2003:
UNTERTÜRKHEIM -
Das Herz von Roland Haug schlägt für Russland, und dies
bereits seit jungen Jahren. Der Untertürkheimer, der von 1990
bis 1994 als ARD-Korrespondent aus Moskau berichtete, hat das Land
86 Mal bereist und kennt es von Grund auf. Jetzt hat der 63-Jährige,
der bis Ende 2002 Nachrichtenchef des Südwestrundfunks (SWR)
war, sein jüngstes Buch über Russland veröffentlicht. "Putins
Welt"
ist die aktuellste Bestandsaufnahme der Verhältnisse in "Russland
auf dem Weg nach Westen", so der Untertitel des Buches.
Der studierte Slawistiker Haug, der den Kreml-Chef Wladimir Putin
persönlich kennt, hat ausdrücklich keine Biografie über
den Präsidenten verfasst, "da eine lückenlose Biografie über
einen Mann mit KGB-Vergangenheit nicht möglich ist",
beschreibt dessen Welt: die Auswirkungen seines Denkens und Handelns
auf Staat und Kirche, auf Wirtschaft, und Gesellschaft, auf den
Alltag und das System. Auch die Schikanen und die Korruptionsanfälligkeit
einer wuchernden Bürokratie werden angesprochen, ebenso die
Missachtung der menschlichen Würde im Einzelnen und der Menschenrechte
im Allgemeinen.
Autor Haug hat Putins Weg verfolgt, seit er ihn in seiner Zeit als
Moskau-Korrespondent kennen gelernt hat. Damals war Wladimir Putin
stellvertretender Bürgermeister von St. Petersburg und die rechte
Hand von Bürgermeister Sobtschak.
Roland Haug schildert den heutigen Präsidenten (Jahrgang 1952)
als rationale und effiziente Persönlichkeit und "zielstrebig
in allem, was er denkt und sagt". Die Bevölkerung halte
ihn für einen anständigen und sachkundigen Verwalter ihrer
Interessen. Ganz im Gegensatz zu Michail Gorbatschow. Während
der im Westen noch verehrt wurde, sei er in Russland schon längst "unten
durch" gewesen. Bis heute sei sein Ansehen im eigenen Land äußerst
gering.
Die Wirtschaft in Russland habe sich mit Wachstumsraten von 6,8
Prozent mittlerweile sehr gut entwickelt, das Land mit großen
Devisenüberschüssen sei ein guter Schuldner. Dennoch sind
die Lebensumstände teilweise verheerend. Das Monatseinkommen
in großen Städten beträgt 200 Euro, auf dem flachen
Lande lediglich 49 Euro. Hingegen sind die Preise in Moskau mit denen
in New York zu vergleichen. Bedenklich ist indes, dass das Durchschnittsalter
für Männer bei 59 Jahren liegt, "es ist niedriger
als in der Zarenzeit", so Roland Haug. Doch Individuen würden
ohnehin nicht wahrgenommen, es gehe ausschließlich um die Staatsraison.
Das Hauptübel indes sieht der Autor in der allgegenwärtigen
Korruption.
Die Situation im Kreml, wo Putin alle Posten mit KGB-Leuten besetzt
habe, bezeichnet Roland Haug derzeit als Machtkampf zwischen dem
Inlandsgeheimdienst (FSB) und den Reformern, die sich mit den unter
Jelzin entstandenen Oligarchen verbündet haben. Als Paradebeispiel
nennt Haug den ehemaligen kommunistischen Jugendfunktionär Michail
Chodorkowski, den reichsten Mann Russlands und "einer, der anständig
werden, der vom Räuberbaron zum verantwortungsbewussten Unternehmer
werden wollte". Weil er die Opposition unterstützt und
gar seine Präsidentschaftskandidatur angedeutet hat, sitzt er
seit kurzem im Gefängnis. Dabei habe er sich, wenngleich keine
Lichtgestalt, zu einer transparenten Firmenführung bekannt und
zur Verantwortungsbereitschaft des Managements in seiner
Ölfirma.
Nun fürchten die Oligarchen, die sich wie Chodorkowski Volksvermögen
angeeignet haben, sie seien die nächsten Verfolgten. Das Vertrauen
zwischen der Geschäftswelt und den aus Geheimdienstkreisen stammenden
neuen Machthabern ist gestört, "das Klavier ist verstimmt",
so der Autor.
Und
wohin steuert Russland? Es braucht laut Roland Haug Reformen, die
jedoch nur gelingen können, wenn dahinter eine demokratische
Politik steht sowie Rechtsstaatlichkeit und eine freie, effiziente
Wirtschaft. "Doch wenn Putin sich nicht bemüht, alle drei
Forderungen zu erfüllen, wird sich dieser Staat vom alten Sowjetstaat
kaum unterscheiden", befürchtet der Russlandliebhaber. "Geheimdienstleute
und Bürokraten werden das Volk in Schach halten, die meist einfachen
Russen werden kaum noch wagen, ihre Bürgerrechte in Anspruch
zu nehmen", schildert Roland Haug das mögliche Szenario,
das freilich nicht zwingend eintreten müsse. Denn Wladimir Putin
habe inzwischen selbst festgestellt, dass er am Ende die Kontrolle
verlieren könnte, wenn nur noch Geheimdienstleute herrschten.
Deshalb habe er kürzlich den Chefposten der Kremlverwaltung
mit einer Person seines Vertrauens umbesetzt.
Für Roland Haug ist das Ergebnis von Putins Politik offen.
Nur eines weiß er sicher: "Ich leide mit dem russischen
Volk."
"Putins Welt" (300 Seiten) ist in der SWR-Schriftenreihe
Grundlagen erschienen; es ist im Buchhandel für 29 Euro erhältlich.
Bereichert ist es durch eindrucksvolle Bilder des vielfach ausgezeichneten
Fotografen Walerij Schtschekoldin. ihe
20.11.2003
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Putins
Welt. Russland auf dem Weg nach Westen
von Roland Haug
Preis: EUR 29,00
Broschiert - 299 Seiten
Nomos Verlag, Baden-Baden
Erscheinungsdatum: November 2003
ISBN: 3832904263
REZENSIONEN
zu
Putins Welt.
Russland auf dem Weg nach Westen
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Zeitschrift
Auf dem Wege zur Zivilgesellschaft
50 Jahre Bundesrepublik
Heft 3/1999
Hrsg: LpB
Herausgeber:
Landeszentrale der politischen Bildung Baden-Württemberg
Roland
Haug
Der informierte Bürger -
Hier online lesen
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Zeitschrift
Russland unter Putin
Heft 2/3 /2001
Hrsg: LpB
Herausgeber:
Landeszentrale der politischen Bildung Baden-Württemberg
Versuch
eines Porträts
Von Roland Haug
Hier online lesen
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REZENSIONEN
zu Die Kreml AG - Putin, Rußland
und die Deutschen HIER >>>
REZENSIONEN zu Putins Welt.
Russland auf dem Weg nach Westen HIER >>> |
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