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Der heilige St. Urban begrüßt die Besucher am Eingang des Weinbaumuseums Alte Kelter. Fotos: Kuhn

Weinbaumuseum in Uhlbach startet ins Jubiläumsjahr 2004

Untertürkheimer Zeitung 2.4.2004

Uhlbach: Seit 25 Jahren werden in der alten Kelter
der Wengerteralltag, Handwerk und Kultur
des Weinerzeugens dargestellt

Morgen startet das Weinbaumuseum in sein Jubiläumsjahr. Tausende Besucher informieren sich seit 25 Jahren in der umgebauten Kelter über Weinkultur und den Wengerteralltag und ein König, Staatsanwälte, Sport- und Musikstars genossen die Atmosphäre im „guten Stüble" der Stadt.

VON MATHIAS KUHN

Die vergangenen Tage haben die Mitarbeiter des Liegenschaftsamtes die letzten Spinnweben und Blätter, die sich über Winter im Weinbaumuseum angesammelt haben, entfernt und Staub gewischt. „Am Samstag öffnen wir die Pforten", sagt Verwalterin Elvira Hellmann. Es ist der Start ins Jubiläumsjahr. Vor 25 Jahren wurde die einstige Kelter am Dorfplatz - auch auf Initiative der Untertürkheimer Zeitung - zu einem Weinbaumuseum umgebaut und feierlich eingeweiht. Seitdem hat die ehrwürdige Balkenkonstruktion einiges erlebt. Jährlich strömen etwa 15 000 Besucher ins Museum: Jahrgänger- und Touristengruppen machen in Uhlbach Halt und lassen sich über den Weinbau informieren. Zudem verschaffen sich Wandergruppen vor oder nach einer Tour durch die Weinberge einen Einblick über den mühsamen Wengerteralltag früherer Tage.

„Gute Stube" des Rathauses

Auf 850 Quadratmeter Ausstellungsfläche werden Weinpressen, Gläser, Maschinen, Trinkgefäße und Weinbehälter aus zwei Jahrtausenden ausgestellt, haben die Ausstellungsmacher eine Nische eingerichtet, die Handwerkzeuge der Küfer zeigen oder über die Arbeit zwischen den Reben berichtet. Schautafeln und Landkarten informieren über die Geologie, die Rebflurbereinigung und Wissenswertes rund um den Stuttgarter Weinbau. „Vergangenes Jahr ist es uns zudem gelungen, etliche Werke des Untertürkheimer Künstlers Eugen Häfele zu einer Dauerausstellung zusammenzustellen", berichtet Hellmann. Eindrucksvoller als Fotos hält Häfele Weinbauszenen in Zeichnungen und geschnitzen Motiven fest.

In der ehemaligen Kelter wird seit nunmehr 25 Jahren der Alltag der Wengerter
und der Menschen im Weinbau gezeigt. Auch eine Küferwerkstatt
haben die Ausstellungsmacher eingerichtet.

Darüberhinaus nutzt die Stadtverwaltung das Gebäude als gemütliches Ambiente bei festlichen Anlässen. Norwegens König fühlte sich in Rommels „guter Stube" sichtlich wohl. Die Stadtverwaltung gab jahrelang einen Empfang für die diplomatischen Vertreter und Staatsanwälte sowie Sportfunktionäre dinierten im Museumsinnern. Vor neun Jahren nutzen Marianne und Michael zudem das einmalige Flair für ihre Aufzeichnung der „Lustigen Musikanten" und Gotthilf Fischer machte mit seiner „Straße der Lieder" mehrfach einen Abstecher nach Uhlbach.

Bei der momentanen Kassenlage kann das Liegenschaftsamt der Stadt, die das Gebäude verwaltet, aber keine großen Jubiläumssprünge machen. „Wir werden wahrscheinlich ein Jubiläumsgläsle auflegen", verrät Elvira Hellmann. Über eine Ausstellung werde noch nachgedacht. Dennoch rechnet die Verwalterin mit einem erstaunlichen Ansturm von mehr als 15 000 Gästen, obwohl das Museum nur an den Wochenenden geöffnet hat.

Das Weinbaumuseum hat samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Unter Telefon 2 22 82 24 können Gruppen gegen Gebühr einen Sondertermin vereinbaren.

Alte Kelter erweckt Wengerteralltag zum Leben

Untertürkheimer Zeitung vom 24.05.2004
Uhlbach: Vor 25 Jahren weihte OB Manfred Rommel das Weinbaumuseum ein -
Musikstars und König Harald waren zu Gast

Heute vor 25 Jahren war Uhlbach in höchster Feierlaune. Mit einem Festwochenende weihten Prominente, das Fernsehen und Bürger das Weinbaumuseum ein. Gekrönte Häupter wie König Harald von Norwegen, Volksmusikstars und viele tausend Besucher genossen seitdem die einzigartige Atmosphäre.

Von Mathias Kuhn
MuseumAm 25. Mai 1979 - dem Todestag von St. Urban, dem Schutzpatron der Wengerter - ging für die meisten Uhlbacher ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung. Bereits 1972 regten mehrere Stadträte den Bau eines Stuttgarter Weinbaumuseums an. Obwohl dem damaligen OB Arnulf Klett die Einrichtung eher in der Innenstadt vorschwebte, kämpften die Bürger am Götzenberg und mit ihnen die Untertürkheimer Zeitung dafür, dass die Attraktion in Uhlbach eingerichtet wird. Was böte sich besser an als die alte Uhlbacher Kelter, in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Weinbergen?

Wegen der horrenden Umbau- und Sanierungskosten schreckten die Politiker aber von einer Entscheidung zurück. Am 27. Juni fasste der Gemeinderat zwar den Umbaubeschluss, aber schon damals - die Ölkrise bescherte Deutschland eine Rezession - verhinderten die leeren Stadtkassen den Start des Projekts. Erst 1977 wurde das Hochbauamt beauftragt, die Sanierung der "einsturzgefährdeten Kelter" weiterzuplanen. Die statische Überprüfung hatte nämlich erhebliche Zweifel an der Standfestigkeit ergeben. Von Februar bis November 1978 dauerten die Sanierungen, anschließend begann der Umbau zum Museum. Der Stadt kam dabei zugute, dass vor dem Zweiten Weltkrieg ein Weinbaumuseum existierte, das seinen Ursprung in der privaten Sammlung eines Küfermeisters hatte. Nach dessen Tod hat die Stadt die Gegenstände erworben und einen kleinen Teil über den Krieg gerettet. In den 70er Jahren wurde dank Gerhard Sautter, dem damaligen Leiter des Liegenschaftsamts, die Sammlung ergänzt.

Heutige Besucher des Weinbaumuseums profitieren von dieser Weitsichtigkeit: Interessante Schmuckstücke sind unter dem faszinierenden Dachgebälk zur Schau gestellt. Ein großer Küferwagen, Spindelpressen und Holzfässer mit kunstvoll geschnitzten Fassböden lassen die Zeit aufleben, in der die Uhlbacher hier noch Trauben anlieferten und kelterten. 1907 wurde das Fachwerkgebäude am Uhlbacher Platz gebaut. Die "Gemeindekelter" ersetzte die damalige Ortskelter. Bei der Modernisierung vor 25 Jahren gelang durch die vorsichtige Wahl moderner Materialien eine harmonische Kombination von neu und alt. Die Architekten schufen 850 Quadratmeter Ausstellungsfläche mit einer Galerie - eine Atmosphäre, die selbst gekrönten Häuptern dieser Welt wohl behagte: Am 28. Januar 1995 besuchte der norwegische König Harald die Grabkapelle und nahm im Weinbaumuseum ein schwäbisches Menü mit Flädlesuppe und Maultaschen ein. Er fühlte sich so wohl, dass er drei Stunden blieb. Neun Monate später blickte die ganze Nation wieder auf Uhlbach. Marianne und Michael übertrugen ihre "Lustigen Musikanten" aus dem Weinbaumuseum. Geraldine Olivier, Max Greger und das beliebte Duo sorgten für noch mehr Museumsbesucher. Konstant um 15 000 Besucher schauen jährlich in die historische Stätte und genießen ein Viertele Stuttgarter Wein im Probierstüble - eine erstaunliche Zahl, wenn man bedenkt, dass das Museum nur von März bis November jeweils samstags und sonntags geöffnet hat.

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