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Der Riesling-Spezialist hat auch bei den Roten aufgeholt

Stuttgarter Zeitung vom 22.1.2004

Wengerter in Stuttgart: Weingut Wöhrwag, Untertürkheim -
Viel gelobt für seine trockenen und edelsüßen Weißweine

Wenn von Stuttgart und Wein die Rede ist, fällt meistens ganz schnell der Name Wöhrwag. Die Rieslinge des Untertürkheimer Weinguts zählen seit Jahren zu den besten Weißweinen Württembergs, manche Experten meinen sogar, sie gehören zu den besten Deutschlands.

Von Jürgen Brand

H P Wöhrwag
Hans-Peter Wöhrwag in seinem modernen Barriquekeller, der vom Gastraum mit Platz für 30 Personen nur durch eine Glasscheibe getrennt ist.      Foto Achim Zweygarth

Allgemeines:
Den 5. Juni 2000 werden Hans-Peter Wöhrwag und seine Frau Christin so schnell nicht vergessen. An jenem Montag verdüsterte sich der Himmel plötzlich, eine Hagelfront zog wie eine Wand über den Ort. Der eiskalte Spuk dauerte kaum 15 Minuten, eine Viertelstunde, die aus zuversichtlichen Wengertern frustrierte Männer machte. In Untertürkheim wurden etwa 60 Prozent der Weinanbauflächen verwüstet. Hans-Peter Wöhrwag stand auf seinem Herzogenberg, Minuten vorher noch ein üppig grünender Weinberg, plötzlich inmitten von arg angeschlagenen Weinreben. Heute spricht der Mann, der damals schon von Wein-Koryphäen wie Hugh Johnson in höchsten Tönen gelobt worden war, nur noch von einem „schwierigen Jahr". - Die Geschichte des Weinguts Wöhrwag begann so richtig, als der Vater von Hans-Peter Wöhrwag 1960 aus der Weingärtnergenossenschaft austrat, um seine eigenen Vorstellungen zu verwirklichen. Der Sohn übernahm das Gut 1990, nach einer Winzerlehre, nach dem Studium an der Gei-senheimer Weinbauschule und nachdem er im Napa-Valley Erfahrungen gesammelt hatte. „Ich wollte alles anders machen - und musste feststellen, wie schwer das ist, wenn man nicht auch entsprechend kommuniziert, um den Betrieb voranzubringen." Fünf Jahre lang habe er edelsüße Weine, eine seiner Spezialitäten, gemacht, ohne dass es jemand wusste. „Bis Stuart Pigott kam, begeistert war und darüber berichtete."

Grunddaten:
Das Weingut Wöhrwag bewirtschaftet 20 Hektar Anbaufläche, und zwar in den Lagen Mönchberg, Altenberg und Herzogenberg. Die Spitzenlage Herzogenberg ist im Alleinbesitz des Weinguts. Auf 40 Prozent der Fläche wächst auf Gips-Keuper-Böden die Spezialität des Weinguts, Riesling.

Die übrige Verteilung: 18 Prozent Trollinger, 13 Prozent Lemberger, sieben Prozent Spätburgunder, fünf Prozent Grauburgunder, je drei Prozent Weißburgunder, Müller-Thurgau und Dornfelder. Der Rest verteilt sich auf einige andere rote Sorten. Der Durchschnittsertrag pro Hektar beträgt 59 Hektoliter. Zurzeit werden in den Weinbergen die Weichen für die nächste Ernte gestellt: Noch bis in den März hinein sind Wöhrwag und seine Mitarbeiter damit beschäftigt, die Reben zurückzuschneiden. Im Keller entstehen dagegen gerade die neuen Weine. Die Vergärung ist jetzt weit gehend abgeschlossen, die Weine werden gerade abgestochen.

Die Weine:
Voraussichtlich noch eine ganze Weile erhältlich ist Wöhrwags Untertürkheimer Herzogenberg Riesling Kabinett trocken Goldkapsel aus dem Jahr 2002. Er stammt aus einer Parzelle des Herzogenbergs mit tief wurzelnden, 1960 gepflanzten Reben. Wöhrwags Rieslinge bekommen ihren feinfruchtigen Charakter, in diesem Fall mit einem Duft von „Aprikosen und Pfirsich, reifer Zitrus und Lemongras" (so eine Expertise), dadurch, dass sie gekühlt vergoren werden, bei zehn Grad Celsius im Edelstahltank. Dieser Riesling (7,19 Euro) kann auch noch einige Jahre im Keller gelagert - oder zu Fisch, Geflügel oder hellem Fleisch gleich genossen werden. Bei den Rotweinen hat Wöhrwag „mittlerweile ebenfalls ein erstaunlich hohes Niveau erreicht", wie es im „Gault-Millau-Wein-Guide 2004" heißt, zum Beispiel mit der Cuvée Philipp 2002 (15 Euro). Auch dieser Wein stammt vom Herzogenberg. Die 80 Prozent Lemberger und 20 Prozent Cabernet-Sauvignon wurden zunächst separat für zwölf Monate im kleinen Barriquefass gelagert, ehe sie im Herbst 2003 zur Cuvée vereint und abgefüllt wurden. Mit 13,5 Prozent und breitem Spektrum von Aromen ist diese Cuvée ein sehr kräftiger Wein mit noch einigen Jahren Lagerpotenzial.

Veranstaltungen:
Weinproben und Veranstaltungen im Barriquekeller auf Anfrage.

Kontakt:
Weingut Wöhrwag
Grunbacher Straße 5
70327 Stuttgart (Untertürkheim)
Tel. 33 16 62, Fax 33 24 31
E-Mail info@-woehrwag.de
Internet www.woehrwag.de

Verkauf: Montag bis Freitag 8 bis 12 und 15 bis 18.30 Uhr, Samstag 9 bis 13 Uhr.

HANDELSBLATT, Freitag, 18. November 2005
Weinprobe

Schlichter Hochgenuss

Von Pit Falkenstein

Der diesjährige Trollinger-Wettbewerb in Württemberg endete äußerst ungewöhnlich. Die ersten sechs Plätze wurden ausschließlich von Genossenschaften belegt. Die Vertreter der Weingüter schluckten, hatten aber keinen Grund zum Einspruch. Die große Probe in Heilbronn war korrekt verlaufen, die Jury fachkundig besetzt.

Was Fragen aufwarf, war die Tatsache, dass vor allem überreife, hoch alkoholische Weine aus dem hitzigen Jahrgang 2003 das Rennen machten. Mit klassischem Trollinger, der doch frisch-fruchtig, unkompliziert und leicht – mit einem Wort: süffig – sein soll, hatte die bombastische Auswahl nichts gemein.

Also wurde der Verband der Württembergischen Weingüter um eine Nachprobe gebeten. Diesmal standen nur 2004er auf dem Tisch. Da fand sich so mancher Schluck, der Herz und Gaumen erfreute. Es war gar nicht so einfach, sich auf einen Favoriten festzulegen. Am Ende gefiel ein knackiger Literschoppen von Hans-Peter Wöhrwag aus Untertürkheim am besten.

Der 43-Jährige, ein kräftig gebauter Blondschopf, gilt vor allem als Riesling-Spezialist. Das rührt noch von seiner Anfangszeit her. Da hatte er sein Diplom an der Weinhochschule im rheinischen Geisenheim gemacht und bei der Gelegenheit eine Mitstudentin geheiratet.

Ehefrau Christin stammt aus einem namhaften Rheingauer Rieslinggut. Da war klar, dass die Jungvermählten sich zuerst einmal der königlichen Rebe hingaben, die zu der Zeit in Württemberg noch nicht so gepflegt wurde, wie das heute der Fall ist.

So recht glücklich ist der Untertürkheimer mit diesem etwas einseitigen Ruf aber nicht mehr.

Er hat auch als Erzeuger gehaltvoller Rotweine Auszeichnungen eingesammelt. Auf den steilen Gipskeuper-Hängen, von denen er auf die Daimler-Werke hinabschaut, erntet er großartige Spätburgunder- und Lemberger-Kreszenzen.

Mit der gleichen Liebe pflegt Wöhrwag auch seine einfachen Schoppen. Trollinger macht ein Viertel seiner Erzeugung aus. „Daraus wird nie ein großer Wein“, räumt er ein, „aber das ist der Wein unseres Landes, eine Spezialität, die uns niemand nachmachen kann.“

Sein 2004er ist deutlich von Mineralstoffen geprägt. Der Geschmack mutet anfänglich fast salzig an. Doch dann prunkt der scheinbar einfache Tropfen mit reicher Frucht von roten Johannisbeeren. Je länger der Wein mit der Luft in Berührung kommt, desto intensiver mischen sich Kräuternoten ein. Beim Abklingen ist auch ein Hauch Mandel zu spüren, typisch für die Sorte.

WöhrwagPilz-Crêpes munden dazu: Aus 50 g normalem und 100 g Buchweizenmehl, zwei Eiern, 300 ml Milch, etwas ausgelassener Butter, Salz und Muskat einen Teig rühren und davon in Butter Crêpes backen. Für die Füllung frische Pilze fein schneiden, Schalotten und Knoblauch hacken, in heißes Olivenöl geben, eine Tasse Bouillon zugießen und alles einkochen lassen. Mit Salz, Pfeffer und Petersilie würzen. Die Crêpes mit der Pilzmasse bestreichen, geriebenen Emmentaler dazugeben und wickeln. Die Rollen in eine gebutterte feuerfeste Form legen, mit dem restlichen geriebenen Käse bestreuen und überbacken.

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Internet www.woehrwag.de

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