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Gottlob Friedrich von Hack“ nach „Theophil Friedrich von Hack geändert: Laut Frank Rabergs "Biographischem Handbuch der Württ. Landtagsabgeordneten" ist dies der richtige Name des ehemaligen Stuttgarter Oberbürgermeisters. (angepasst im März 2010)

Stuttgarter Zeitung, 15.08.1996
Stuttgarts Stadtoberhäupter im Wandel der Zeit

Theophil Friedrich von Hack: Als enger Mitarbeiter seines Vorgängers erhielt der Sohn einer ärmlichen Familie aus der Nähe von Brackenheim bei der Wahl von 1872 6033 von 6145 abgegebenen Stimmen. Hack, Jahrgang 1843, galt als hochbegabt. Er führte Stuttgart von der verschlafenen Residenz zur Industriemetropole, in der Bosch und Daimler ihre bahnbrechenden Erfindungen machten. Hack opferte sich gesundheitlich auf und musste 1892 zurücktreten; er starb 1911.

Stuttgarts Oberbürgermeister (4): Theophil Friedrich von Hack

von HackMit einem Rekordergebnis gewählt

Als Oberbürgermeister Heinrich von Sick im Frühjahr 1872 das Rathaus verließ, um Nachfolger des verstorbenen Innenministers Karl Scheurlen zu werden, da war für Stuttgart guter Rat billig, denn der Nachfolger stand quasi schon bereit: Es war Theophil Friedrich Hack, ein langjähriger Mitarbeiter von Sicks, hochbegabt und allseits anerkannt. Er wurde am 18. Juni mit 6033 von 6145 abgegebenen Stimmen gewählt - das mit Abstand beste Ergebnis, das je ein gewählter Oberbürgermeister erzielt hat. Selbstverständlich bestätigte König Karl von Württemberg diese Wahl - im September 1872 wurde Hack vereidigt. Später erhielt er vom König den Personaladel.

Friedrich Hack, am 18. Oktober 1843 in ärmlichen Verhältnissen in Meimsheim bei Brackenheim geboren, war an der Spitze der Stadtverwaltung der ideale Mann zur rechten Zeit. Bereits mit 14 Jahren hatte er eine Ausbildung in der Kommunalverwaltung und beim Gerichtsnotariat begonnen. 1861 machte er als Externer das Abitur am berühmten Eberhard-Ludwigs-Gymnasium, studierte und promovierte später in Tübingen über Staatswissenschaft. 1867 wurde er engster Mitarbeiter des Nationalökonomen Ferdinand Steinbeis und wechselte wenig später als wissenschaftlicher Mitarbeiter zu Oberbürgermeister von Sick. 1868 wurde er an die staatswissenschaftliche Fakultät nach Tübingen berufen - mit 27 Jahren war er Professor.

In seiner Stuttgarter Antrittsrede zeigte sich, dass Hack weit voraus dachte: Damals forderte er vehement die Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung - ein bis heute aktuelles Thema. Hack ordnete die Verwaltung neu, schuf Fachämter und ein neues Sozialwesen; er holte die ersten akademisch ausgebildeten Techniker zur Stadt und gründete 1891 die Berufsfeuerwehr. Doch damit nicht genug: In klugen Denkschriften reformierte er das Steuerwesen, die öffentliche Gesundheitspflege, die Wasserversorgung, Straßenbahn- und Schulwesen, Handel, Verkehr und Versicherungen.

In den zwanzig Jahren seiner Amtszeit bis 1892 machte Stuttgart einen kaum für möglich gehaltenen Sprung: vom verschlafenen Beamten- und Residenzstädtchen zur Industriemetropole.

HackDie Stadt veränderte ihr Gesicht grundlegend.

Während seiner Amtszeit wuchs Stuttgart von 90.000 auf 144.000 Einwohner. Es gab einen Bauboom ungeahnten Ausmaßes und die erste Hochkonjunktur moderner Prägung.

Das lag natürlich nicht allein am Oberbürgermeister, der 1882 - wie alle seine Vorgänger - auch noch in den Landtag gewählt worden war. Robert Bosch und Gottlieb Daimler schrieben damals von Stuttgart aus Industriegeschichte. Die an Wasser und natürlichen Rohstoffen so arme Gegend kam zu sensationeller Blüte.

Doch Oberbürgermeister Friedrich von Hack zahlte einen hohen persönlichen Preis: 1884 war er zum erstenmal mit seinen Kräften am Ende und musste sein Landtagsmandat niederlegen. Kaum genesen, schonte er gegen den Rat der Ärzte seine Gesundheit nicht. 1892 kam folgerichtig der gesundheitliche Zusammenbruch - Hack war nicht mehr arbeitsfähig und musste sich, erst 49 Jahre alt, notgedrungen zur Ruhe setzen.
Er war das Opfer von Pflichterfüllung und Überarbeitung geworden. Hack schied schweren Herzens aus dem Amt, zog sich mit seiner Frau nach Urach zurück und verbrachte am Fuß der Schwäbischen Alb einen ruhigen Lebensabend. Dort starb er am 15. Januar 1911. tom

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